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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Frage«, fuhr McCord fort. »Sie sind sehr kreativ, was bedeutet, dass Sie auch viel Intuition besitzen, und Sie sind es gewöhnt, mit Schauspielern zu arbeiten. Sie erwähnten, dass Leigh Manning >überrascht< gewesen sei, als sie auf einer Dinnerparty erfuhr, dass ihr Mann offensichtlich in seinem eigenen finanziellen Interesse gehandelt hat und nicht in ihrem. Sie sagten auch, dass die Mannings
    glücklich verheiratet gewesen seien. Besteht die Möglichkeit, dass Mrs. Manning, die eine ausgezeichnete Schauspielerin ist, sowohl auf der Bühne als auch im Leben einfach nur eine gute Vorstellung abgeliefert hat? «
    Solomon tupfte sich die Mundwinkel mit einer Serviette ab, dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte McCord. Mit überraschend kühler Stimme erwiderte er: »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus? Wollen Sie etwa andeuten, dass Leigh Logan möglicherweise umgebracht hat? «
    »Ich deute überhaupt nichts an. Ich stelle nur Hypothesen auf. «
    Das kaufte ihm Jason Solomon nicht eine Sekunde lang ab. »Ja, genau das tun Sie. Und jetzt sage ich Ihnen meine unvoreingenommene, hoch intuitive Meinung: Das ist völliger Blödsinn. Sie verschwenden Ihre Zeit, und Sie verschwenden meine Zeit. «
    »Hervorragend«, erwiderte McCord verbindlich. »Da wir jetzt die Ebene des höflichen Austauschs verlassen haben: Wo waren Sie am Sonntag, dem neunundzwanzigsten November, zwischen drei Uhr nachmittags und drei Uhr morgens des folgenden Tages? «
    Jason riss die Augen auf. »Glauben Sie jetzt, dass ich Logan ermordet hätte? «
    »Haben Sie es denn getan? «    
    »Was für ein Motiv sollte ich denn haben? «
    »Lassen Sie mich mal nachdenken... Leigh Manning ist bestimmt hoch versichert. Wie viel Geld würden Sie bekommen, wenn sie sich mental nicht in der Lage sähe, ihre Rolle wahrzunehmen? Jane Sebring hat ihren Part übernommen, Wie viel Geld würden Sie sparen, wenn Sie Leigh Manning nicht ihre Gage bezahlen müssten? «    
    »Das ist doch Wahnsinn«, erwiderte Jason ärgerlich. In diesem Augenblick klingelte es an der Tür, und er wandte sich an Eric. »Mach, verdammt noch mal, auf. «
    »Und wenn Ihnen das alles zu weit hergeholt erscheint«, sagte McCord, als Eric verschwunden war, - »wie wäre es denn damit: Sie sind schwul, und Sie sind ganz bestimmt nicht an dem armen Eric interessiert, außer als Koch und als Dienstbote. Hat Ihnen Logan Manning gefallen? Hat er Sie zurückgewiesen und Sie gekränkt, als Sie ihm Avancen  machten? «
    »Hurensohn! «, sagte Jason leise.
    »Ich bin immer überrascht, wie viele Leute meine Mutter kennen«, erwiderte McCord grinsend.
    Solomon starrte ihn einen Moment lang fassungslos an. Dann warf er den Kopf zurück und brach in lautes Gelächter aus. »Die Zeile verwende ich in meinem nächsten Stück. «
    »Wenn Sie das tun, erzähle ich allen, dass es ein Plagiat  ist. «
    »Das können Sie gerne tun, ich... « Jason brach ab, weil im Flur eine hysterische Frauenstimme ertönte.
    »Geh mir aus dem Weg, Eric! «, schrie sie. »Es ist mir egal, wer bei ihm ist! Sollen sie es doch hören! Heute Abend wird  jeder wissen... «
    Jason sprang auf, wobei er fast seinen Stuhl umwarf. Genau in diesem Augenblick stürmte Jane Sebring völlig aufgelöst in die Küche. Tränen strömten über ihr ungeschminktes Gesicht. »Ein Reporter hat mich eben angerufen«, wütete sie. »Er wollte ein Statement von mir, weil die Geschichte heute Abend in den Zeitungen erscheint. «
    »Beruhige dich, Liebling! «, befahl Solomon. Er zog sie in die Arme und tätschelte ihr den Rücken. »Wovon redest du überhaupt? «
    »Ich rede von Logan! «, schrie sie. »Irgendein Schmieren journalist hat meinen Portier bestochen und meine Mülltonne durchwühlt! «
    »Und was hat er herausgefunden? «, fragte Jason.
    »Er hat herausgefunden, dass Logan und ich eine Affäre hatten! «, weinte Jane.
    Schockiert ließ Solomon die Arme sinken und trat einen Schritt zurück. Sam warf McCord, der die Szene fasziniert beobachtete, einen Blick zu; dann schaute sie zu Eric Ingram.
    Er wirkte überhaupt nicht überrascht, sondern verzog nur angewidert das Gesicht.
    »Na, was denken Sie jetzt? «, fragte McCord Sam, als sie über den Bürgersteig zu seinem Auto gingen. Ihm hatte Jane Sebrings tränenreiche Enthüllung überaus gut gefallen. »Hat Leigh Manning nun ein Mordmotiv oder nicht? «
    Sam überlegte. Bis vor ein paar Minuten hätte sie nie geglaubt,

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