Ganz, nah!
drüben. Er sah so unglaublich gut aus, dass mein Verlobter immer schon eifersüchtig auf ihn gewesen war, und vermutlich habe ich mich deshalb darauf eingelassen. «
Sie schwieg, und Sam fragte leise: »Und was geschah dann? «
»Einen Monat später blieb meine Periode aus, und ich glaubte, ich sei schwanger. Ich geriet in Panik. Deborah war erst ein paar Wochen zuvor eingezogen, aber sie kam mir so nett vor, und ich war... hysterisch. Ich halte nichts von Abtreibung, und deshalb kam diese Lösung für mich nicht in Frage. Auf jeden Fall erzählte ich Deborah an jenem Tag alles. «
»Und sie hat es gestern Abend am Telefon an einen Reporter weitergegeben? «
Erin nickte trübselig. »Glauben Sie, dass es gedruckt wird? «
Sam nickte zögernd. »Darauf sollten Sie sich besser gefasst machen. Aber wenn es Sie tröstet - Sie werden sicher nicht die einzige Frau sein, die in den Abendnachrichten erwähnt wird. «
Traurig schloss Erin die Augen. »Die arme Mrs. Manning. Zwei andere Namen kann ich mir schon denken. «
Betont gleichmütig fragte Sam: »Und welche Namen sind das? «
»Jane Sebring und Trish Lefkowitz. «
»Trish Lefkowitz - Mrs. Mannings Presseagentin? «
Erin nickte. »Aber das mit Trish Lefkowitz ist fast ein Jahr her. Vielleicht wird sie gar nicht erwähnt, weil sie weiß, wie man mit der Presse umgeht. «
Kapitel 40
McCord saß an seinem Schreibtisch und besprach mit Sam, Shrader und Womack die Ereignisse des Tages. Logan Mannings Sexualverhalten amüsierte und faszinierte die drei Männer. »Erin Gillroy, Jane Sebring und Trish Lefkowitz«, sagte McCord. »Eine zierliche Blondine, eine tolle Rothaarige und eine schwarzhaarige Schönheit. Manning hatte offenbar nicht nur einen fantastischen Geschmack in Bezug auf Frauen, sondern er war auch ziemlich mutig. «
»Ich finde Untreue nicht bewundernswert«, fuhr Sam ihn an, bereute ihre Äußerung jedoch im gleichen Moment. Männer waren eben so, das war ihr nicht neu. Eine Vielzahl geheimer Affären galten als tolle Leistung. Die meisten Männer sahen das so, ob sie es nun zugaben oder nicht. McCord lachte sie an. »Anscheinend kennen Sie Trish Lefkowitz nicht, aber ich kenne sie seit Jahren. Ich kann verstehen, warum Manning einer hübschen Sekretärin mit Liebeskummer sexuellen Trost bietet, dadurch ist er sich bestimmt groß und stark vorgekommen; ich kann auch verstehen, warum er eine Sexgöttin aus Hollywood verführt, das war sicher etwas ganz Besonderes. Aber mit Trish Lefkowitz ins Bett zu gehen? Dazu brauchte er Mut. Er hat Glück gehabt, dass sie ihn nicht kastriert hat. Diese Frau ist eine schwarze Witwe. Ich würde mich im Bett mit ihr nicht trauen, die Augen zuzumachen. «
McCord brach ab, weil das Telefon klingelte, und Sam trat an den Tisch mit den farblich gekennzeichneten Aktenmappen über Logan und Leigh Manning, Michael Valente und den Freunden und Bekannten der Mannings. Jetzt waren auch noch die Unterlagen hinzu gekommen, die sie aus Logan Mannings Büro mitgebracht hatten. Da Shrader den Packen über Leigh Manning gerade zurückgegeben hatte, nahm Sam die Aktenmappen, um sie mit nach Hause zu nehmen.
McCord legte auf und blickte erfreut in die Runde. »Das war Holland«, sagte er. »Wir haben die Genehmigung, uns Mannings Steuerunterlagen anzuschauen. Shrader und Womack, ihr setzt euch morgen mit seinem Steuerberater in Verbindung. Macht Kopien von den Erklärungen, ein Set für uns, aber das andere bringt ihr auf jeden Fall ins Steuerdezernat. Wenn es irgendeinen Hinweis auf Valentes Geld gibt, dann finden die Jungs das. «
»Warum brauchten wir dazu eine besondere Genehmigung? «, fragte Womack. »Ich dachte, Mrs. Mannings Einwilligung reicht aus. «
»Ja, sie genügt eigentlich auch, deshalb ging es ja so unproblematisch. Die Genehmigung dient nur zur Beruhigung des Steuerberaters. Ich wollte verhindern, dass er Mrs. Manning anruft und ihr vielleicht abrät, uns Carte Blanche zu geben. Dann hätte sie am Ende ihre Einwilligung noch zurückgezogen.
Deshalb habe ich es ja auch so eilig, Dr. Sheila Winters zu besuchen«, fuhr er fort. »Wir haben Leigh Mannings schriftliche Erklärung, dass sie die ärztliche Schweigepflicht brechen darf. Und das hat sie nicht nur auf ihren Mann bezogen, sondern eigentlich darf uns Winters auch alles über sie sagen. «
Erstaunt schüttelte Shrader den Kopf. »Ich fasse es immer noch nicht, dass sie dem zugestimmt hat. «
»Sie hat ausdrücklich darum gebeten, dass wir die
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