September zur zweiten Rosenblüte
Mindestzeit für einen Besuch 1¼ Stunden
Anfahrt Öffentliche Verkehrsmittel Ab Rouen Bus; Pkw Von Rouen N31 Richtung Gournay-en-Bray am Rand von Rouen, D42 unter der Brücke Richtung Saint-Aubin-Épinay, in Montmain links halten, durch den Ort, am Ortsrand rechte Seite, beschildert
Hinweis für Gruppen Wohngebiet, keine Parkmöglichkeiten für Omnibusse
Öffnungszeiten Täglich, außer Dienstag, 10.00–19.00 Uhr
Eintrittspreis Erwachsene € 5
eben, aber Rasenwege Rasenwege
In der Nähe Jardin Plume (16), Jardin des Plantes de Rouen (15), Jardins du Château de Vascœuil (6)
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13 Jardins de Bellevue**
Route d’Eawy, 76850 Beaumont-le-Hareng
Telefon 02 35 33 31 37
www.jardin-de-bellevue.e-monsite.com
[email protected] Besitzer Martine und Francis Lemonnier
Der Garten in Stichworten Zeitgenössischer Sammlergarten mit Gehölz- und Staudenraritäten und -neuheiten, Schattenzonen, Staudenbeete, Nationale Sammlung (CCVS) von Helleboren und Meconopsis, umfangreiche Sammlung von Hortensien
Entstehungszeit Seit 1983
Gestalter Martine Lemonnier
Größe 6,00 ha
Irgendwie hat dieser Garten es geschafft, unter den Schirm der Gartenpresse zu schlüpfen. Vielleicht liegt es an der Vielzahl von Gärten, die sich um Rouen befinden, oder einfach daran, dass der Garten etwas für wahre Pflanzenliebhaber ist, ohne zusätzlichen Schnickschnack. Seit dreißig Jahren arbeitet Martine Lemonnier darin, sie schuf die Voraussetzungen für ihre Sammlung und ergänzt diese kontinuierlich. Die Felder und Reststücke von Apfelwiesen hat sie zu einem lichten Wald durchstochen, mit Lichtungen transformiert. Wenn man durch den weitläufigen Garten spaziert, kann man sich kaum vorstellen, dass er noch so jung ist. Pinien, wie viele der Bäume, wurden von der Saat gezogen, Eiben als kaum 60 Zentimeter große Stecklinge gesetzt, alle haben dank des guten Bodens, des milden Klimas und der hervorragenden Pflanzenauswahl der Besitzerin beneidenswerte Dimensionen angenommen. Jardins de Bellevue, so genannt nach den Panoramablicken über die Landschaft, die sich an ausgewählten Stellen öffnen, ist kein Garten für den schnellen Besuch. Hier braucht man Zeit, nicht nur um in das Ambiente einzutauchen, sondern auch, um die Beete selbst zu begutachten.
Wie die Anordnung der Anlage sind die Pflanzkombinationen fast so selbstverständlich, dass man die feinen Nuancen und Raritäten übersähe, wäre nicht die kleine Broschüre mit Plan, die man am Eingang erhält, zur Hand. Alphabetisch gelistet findet sich darin der Überblick über die Hauptpflanzen aller achtzehn Bereiche. Trifft man Martine Lemonnier, ein Gartengerät in der Hand und stets im Garten unterwegs, ist der Genuss vollkommen, denn ihr Enthusiasmus ist ansteckend und ihr Wissen bewundernswert. Es ist nur schade, dass man die vielen Pflanzennamen nicht sofort speichern kann, denn Latein verbindet, auch wenn einem Französisch fehlt.
Während die Gehölze in waldrandähnlichen Gruppen stehen, gegliedert durch Lichtungen und Rasenwege, befinden sich die sonnenliebenden Stauden in eigenen Gartenräumen, eingefriedet durch hohe Hecken. So wirken sie wie Separees und stören nicht das naturhafte Ambiente der Anlage. Aber gerade unter den Bäumen und Sträuchern im Schatten und Halbschatten finden sich einige Schätze des Gartens. Hier breitet sich im Vorfrühling und Frühling ein Teppich von Blüten aus, unter anderem die CCVS, Nationale Sammlung von Helleboren, viele vor Ort gezüchtet, wie ein Phänomen der Gartenwelt, eine Kreuzung von H. niger und H. orientalis , die die Qualitäten beider Pflanzen vereint (eine umfangreiche Liste mit Abbildungen zeigt die Webseite). Eine weitere Nationale Sammlung sind die Meconopsis in Jardins de Bellevue. Unzählige Rhododendren, Ahorne, Hortensien, unter anderem hauseigene Kreuzungen, Magnolien, Stechpalmen und vieles mehr sind Schicht für Schicht aufgebaut und jahreszeitlich so gestaffelt, dass der Garten das ganze Jahr über etwas bietet.
Bei meinem Besuch hatte ich ein ähnliches Gefühl wie damals in Hadspen Garden in Somerset, einem Ort, wo man sehr persönlich mit Pflanzen umgeht, erfrischend, dynamisch und mit versteckten Überraschungen. In den Gärten von Bellevue, der schönen Aussicht, geht Martine Lemonnier großzügig mit den Flächen um, schafft es aber auch, im Detail zu arbeiten, eine Kombination, die verblüffend ist. Deshalb verdient der Garten einen