bereits besagt ein Gebiet, das verblüffende Ähnlichkeit mit Teilen der Schweiz hat. Von hier aus weiter nach Osten fahrend, durchquert man die Ebene nördlich von Falaise, der Stadt Wilhelms des Eroberers mit der markanten Verteidigungsburg. Die großen Äcker gehen in kleine Felder über, die Topographie ändert sich, und wie eine zerknitterte Decke ist die Landschaft gezeichnet von Dellen und sanften Anhöhen. Das Kleinteilige der Pays d’Auge ist besonders reizvoll: die Gegend ist durchsetzt von kleinbäuerlichen Höfen mit ihren teils windschiefen Fachwerkscheunen, umgeben von Apfelwiesen und Weiden, eine landwirtschaftliche Struktur, die sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat.
Verschiedene touristische Routen führen den Besucher zu dem, was die Region kennzeichnet: die Route du Cidre und Route des Moulins (Wassermühlen) in Pays d’Auge wie auch die Route du Fromage, die weiterführt in die benachbarte Region Orne. Informationen wie auch Karten hierzu sind in den Fremdenverkehrsbüros oder im Internet zu finden. www.calvados-tourisme.com .
Kaffee und Bücher in Caen
Das Universitätsviertel von Caen ist ein wundervolles Labyrinth von engen Straßen mit unterschiedlichsten Einzelhandelsläden, wie sie in den meisten Städten inzwischen eine Rarität sind. Besonders hervorzuheben sind die Buchhandlungen, in denen man zwischen den Regalen und Stapeln von Büchern stundenlang verweilen könnte. In der Librairie Mémoranda gibt es neben einem gutsortierten Angebot an neuen und antiquarischen Büchern zu Garten- und Landwirtschaftsthemen wie auch verlockenden Kunstbüchern ab etwa 11 Uhr Kaffee, Kuchen und einen kleinen Imbiss. Da der botanische Garten (Seite 114) nur 10 Minuten zu Fuß entfernt ist (stadtauswärts geradeaus, den Hang hinauf über die breite Straße, an den Gründerzeitvillen vorbei, der Straße nach rechts folgen, den Hügel hinab, am alten Friedhof vorbei, das Ziel ist linker Hand erreicht), ist dies eine ideale Kombination.
Librairie Mémoranda, 19, rue des Croisiers, 1400 Caen, Telefon 02 31 86 51 28, Dienstag bis Freitag 10.00–13.00 Uhr, 14.30–19.00 Uhr, Samstag 14.30–19:00 Uhr
24 Parc du Château de Balleroy
14490 Balleroy
Telefon 02 31 21 06 61
www.chateau-balleroy.com
[email protected] Besitzer Forbes Investors Advisory Institute Inc.
Der Garten in Stichworten Historischer Garten mit Parterre, Park
Entstehungszeit 1626, Ergänzungen 1934
Gestalter François Mansart, Henri Duchêne
Größe Gesamtareal 169,00 ha, öffentlich zugänglicher Park ca. 15,00 ha
Das Château und die Stadt Balleroy stellen eine der ersten städtebaulichen Planungen Frankreichs dar. Noch vor Versailles, welches das Aussehen von Palästen, Schlössern und Städten weltweit beeinflusste, ließ Jean de Choisy 1631 Balleroy nach den Plänen von François Mansart (1598–1666) ausführen, einem Architekten, der den Klassizismus in die barocke Architektur Frankreichs einfließen ließ. Château de Balleroy, als einziges original erhaltenes Werk Mansarts – andere Bauten wurden verändert oder während der Revolution beschädigt –, nimmt eine Sonderstellung in der Architekturgeschichte ein.
Dank der meisterhaften Einbeziehung der Topographie erscheinen sowohl Schloss als auch Stadt prächtiger, als sie es in Wirklichkeit sind. Von der D13 kommend, erreicht man die Stadtmitte fast ohne Vorwarnung und die spannungsvolle Anordnung von Stadt und Schloss entgeht einem. So lohnt es sich, nach links den Hang hinaufzufahren (die Ansicht des Schlosses im Rückspiegel ist beeindruckend), am Rondell umzudrehen und die Zufahrt zum Château auf sich wirken zu lassen. Flankiert von einer Lindenallee mit anschließenden Rasenflächen – die Baulinie der Wohnhäuser ist weit zurückgesetzt –, führt die schnurgerade Straße den Hang hinunter direkt auf das Schloss zu. Die Wirkung wird noch gesteigert dadurch, dass der von Grünflächen umgebene Bau auf dem gegenüberliegenden Hang liegt. So wird der Weg optisch gestreckt, die Kontraste der hellen Kieszufahrt zur dunklen, schattigen Bepflanzung stechen hervor, und dadurch wird eine große Ordnung vorgetäuscht.
1970 wurde das Château von dem Amerikaner Malcolm S. Forbes erworben. Heute ist es im Besitz seiner Nachkommen, die eine umfangreiche Restaurierung vornahmen. Auch die Parterres und der Park, Anfang des 20. Jahrhunderts von Henri Duchêne im Stil von André Le Nôtre gestaltet, wurden instandgesetzt. Am Schloss angekommen,