vermutet. Neben dem formalen Parterre, unter anderem mit Rosen bepflanzt, in der Nähe des Châteaus finden sich im linken Trakt eine Muschelgrotte und nach Art der italienischen Renaissance angelegte Gartenräume mit einem verzierten Wandbrunnen, der nur aus der Entfernung sichtbar ist. Dieser Garten mit Kabinetten wie Flores Garten und dem Elefantenzimmer ist privat und nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Im Anschluss, fast versteckt, liegen ein kleiner japanischer Garten wie auch ein exotischer Garten mit Bananenstauden und Palmen.
Wenn man heute das Anwesen besucht, kann man sich kaum vorstellen, dass Château und Park während des Ersten Weltkriegs verlassen und im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurden: Panzer fuhren durch Teile des Parks, der dann von vielen Gräben durchzogen war. Erst 1970 begann Guy de Vendeuvre mit den Restaurierungsarbeiten. Inspiriert von den Plänen aus dem 18. Jahrhundert und den Restbeständen, hat er eine vereinfachte Version des Landhauses mit Park ausführen lassen.
Empfohlene Jahreszeit Mai bis September
Mindestzeit für einen Besuch 1 Stunde
Anfahrt Pkw Nordöstlich von Falaise von D511 aus beschildert
Öffnungszeiten April täglich 14.00–18.00 Uhr, 1. Mai bis 30. September täglich 11.00–18.00 Uhr, 1. Oktober bis 2. November Sonntag, Feiertage und französische Schulferien 14.00–18.00 Uhr
Eintrittspreise (2011) Besichtigungspakete; die komplette Anlage, Château, Miniaturensammlung, Küche, Hundekorbsammlung und Garten, Erwachsene € 9,50, Kinder € 7,50; 4 Teile, Château oder Miniaturensammlung, Küche, Hundekorbsammlung und Garten Erwachsene € 8,50, Kinder € 6,50; 3 Teile, Küche, Hundekorbsammlung und Garten, Erwachsene € 7,50, Kinder € 5,90; eine Eintrittskarte nur für den Garten wird nicht angeboten
Parkbucht gegenüber vom Eingang
In der Nähe Parc et Jardin du Château de Canon (26)
28 Jardins de Castillon-Plantbessin*
14490 Castillon
Telefon 02 31 92 56 03
www.jardinscastillonplantbessin.com
[email protected] Besitzer Colette und Hubert Sainte-Beuve
Der Garten in Stichworten Zeitgenössischer Schaugarten an einer Gärtnerei, Themengärten, Rosengarten, Hemerocallis -Garten, exotischer Garten, Schattengärten, Ziergräsergarten
Entstehungszeit 1975 Gärtnerei, 1986 Garten
Gestalter Colette und Hubert Sainte-Beuve
Größe 2,00 ha
Der erste Eindruck vom Anwesen weckt keine großen Hoffnungen, hier etwas Beispielhaftes vorzufinden: ein großer Parkplatz, Folientunnels, barackenähnliche Bauten, eine Rasenfläche und dahinter Reihen über Reihen von Stauden in Töpfen, alles sachlich, praktisch und auf das Notwendigste reduziert. Hat man den Eintritt bezahlt, erhält man auf Anfrage einen laminierten Plan der Anlage, eine wunderbare Strichzeichnung, die auf etwas Schönes hindeutet. Man wird nicht enttäuscht. Wie durch mehrere mustergültige Privatgärten spaziert der Besucher von Gartenraum zu Gartenraum und wird immer wieder von neuem inspiriert.
Die Gärten, umgeben von hohen Hecken, liegen beidseits einer mittig verlaufenden Allee, die älteren Teile zur Rechten, die neuen zur Linken. Ein Rundgang ist zwar vorgegeben, aber man wird allzu sehr abgelenkt, durch eine besonders geglückte Pflanzenkombination, eine Blickachse oder einfach durch die Neugier auf das, was um die Ecke liegt. Auch wenn es sich hier um Musterflächen handelt, besitzen sie ein persönliches Flair in ihrer Anordnung und Bepflanzung. Begonnen 1986 als Schaukasten für die Baumschule und die Gärtner, zeigt die Anlage den Stil der Siebziger in ihrer Mischung von Koniferen mit anderen Ziergehölzen, etwas, was heute in Gärten wie Agapanthe bei Rouen wieder aufgegriffen wird. Als Kontrast zu den eher puristischen Rabatten, wo alle Koniferen außer Eiben verpönt sind, tut es sogar gut, Zwergkiefern als Begleitpflanzen wieder zu begegnen. Auch das quadratische Wasserbecken im Jardin de Hemerocallis wurde im Stil der 1970er Jahre angelegt: umgeben mit Platten, die Wasserfläche mit Uferrandstauden und Seerosen verziert.
Die Entwicklung der einzelnen Gärten ist am leicht sich wandelnden Stil abzulesen, was wie ein Stück moderner Gartengeschichte wirkt. Wo trifft man dies noch? Auf diese Weise wandert man von Bereich zu Bereich, durch das kleine Arboretum und das angrenzende Labyrinth, angelegt mit Rasenflächen und geschwungenen Hecken, zu den neuen Gartenpartien, die erst ab 1999 gestaltet wurden. Schlüpft man durch