Nacqueville, konnten kleine Gärten anlegen, lernten Englisch, nahmen an Vorträgen und am Unterricht in Geschichte und Politik teil und sollen auch am Wiederaufbau beteiligt gewesen sein. Wer Näheres zu diesem Thema weiß oder sogar selbst daran beteiligt war, möge sich bitte mit Florence d’Harcourt in Verbindung setzen.
34 Parc du Château des Ravalet
Avenue Du Château, 50110 Tourlaville
Telefon 02 33 87 88 89
www.ville-cherbourg.fr
[email protected] Besitzer Stadt Cherbourg seit 1935
Der Garten in Stichpunkten Öffentlicher historischer Garten, botanischer Garten, Lehrgärten
Gestalter Vicomte René de Tocqueville
Entstehungsjahr 1874
Größe 18,00 ha
Es ist mir ein Rätsel, warum der Park vom Château des Ravalet nicht unter der Woche geöffnet ist, so hat das Publikum nur am Wochenende Zutritt. Schade, denn die Anlage ist wirklich ein Highlight der Stadt Cherbourg, die sonst nur Durchgangsstation auf der Fahrt zu und von der Fähre ist, selbst nicht zum Aufenthalt einlädt.
Seit 1935 gehört die 18 Hektar große Anlage der Stadt Cherbourg. Vereinfacht betrachtet, teilt sich der Park in drei verschiedene Bereiche: die Gartenanlagen samt See mit Kanal und Gewächshaus um das Schloss, den Park nach englischer Art im Tal und die neueren, nach historischem Vorbild ausgeführten Gärten oberhalb des Gewächshauses. Angelegt 1874 von Vicomte René de Tocqueville, sind die historischen Gärten ein Beispiel für die hohe Kunst der Gartengestaltung, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts Mode war, und sie besitzen alle Attribute der gesellschaftlichen Stellung der Familie, eine ausgedehnte Sammlung exotischer Pflanzen und Ziergehölze, unter anderem Baumfarne, Palmen (Trachycarpus fortunei) , damals seltene Koniferen wie Sequoiadendron giganteum, Pseudotsuga menziesii, Magnolien und viele mehr.
Kein Garten war damals vollständig ohne ein Glashaus, und im Ravalet ist es ein wahres Schmuckstück aus Eisen und Glas samt naturalistischem Wasserfall, erbaut aus Bruchsteinen der Umgebung. Leider kann das Glashaus nur von der Türschwelle aus bewundert werden, aber auch dies gibt einen guten Eindruck von der einstigen Begeisterung für das Exotische. Auch das Umfeld ist passend gestaltet als formales, italienisch angehauchtes Parterre, versehen mit Schalenbrunnen, Rosenbeeten und Palmen, und ruft die Großartigkeit einer früheren Zeit hervor. Ganz im Einklang mit dem Stil der Zeit stehen Blumenbeete mit farbenfrohen Stauden am Rand des Eingangsrondells, in den Zwischenzonen zu den Wirtschaftsbauten und auch im Garten selbst. Farbenpracht und nicht Harmonie war das Charakteristische in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Weitere Gartenelemente sind die Grotte im Eingangsbereich wie auch unterschiedliche Wasserflächen. Während der alte Wehrgraben zu einem naturhaften See mit organischen Konturen umgestaltet wurde, hat man den Kanal vor dem Glashausgarten gezielt als formales Spiegelbecken belassen.
Je weiter man sich vom Château entfernt, desto naturalistischer wird die Anlage. Das leicht ansteigende Tal mit Bachlauf ist nach Art eines englischen Landschaftsgartens mit Wiesen, Baumgruppen und Wäldern angelegt. Hier finden sich die modernen Ergänzungen wie der Kinderspielplatz, die Begleitpflanzung zum Bach und die Beete mit Strauch- und Edelrosen wie auch Staudenbeete, die an die historische Pflanzung anschließen. Weitere Neuheiten sind die Heide- und Gräsergärten wie auch der Komplex der Lehrgärten, historischer mittelalterlicher Gärten, die von der Stadt Cherbourg angelegt wurden. Diese Gärten sind am besten vom See her zu erreichen. Noch in einem jungen Stadium – vor allem der Klostergarten muss sich etablieren –, vermitteln sie einen Eindruck davon, was früher in den Gärten angepflanzt wurde. Am gelungensten ist die naturnahe Wiese mit Blick über das Areal wie auch auf Cherbourg und die Küste.
Empfohlene Jahreszeit Mai bis August
Mindestzeit für einen Besuch 1 Stunde
Anfahrt Pkw Am besten von der Umgehungsstraße Cherbourgs stadtauswärts Richtung Tourlaville, D901, beschildert
Öffnungszeiten Nur an Wochenenden und Feiertagen; Januar, Februar, November, Dezember 8.30–17.00 Uhr; März, April, September, Oktober 8.00–18.30 Uhr; Mai, Juni, Juli August 8.00–20.00 Uhr
Eintrittspreise Frei
im Parkbereich Spielplatz
In der Nähe Parc du Château de Nacqueville (33), Parc Floral du Château de Martinvast (38), Jardin Botanique de Vauville (35)
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