Bezeichnung mitgeben.
Beete nicht betreten, etwa um eines besseren Fotos willen.
Öffnungszeiten respektieren, nicht zehn Minuten vor Schluss erscheinen und noch Einlass erwarten.
Nicht zu penibel sein, was Unkraut und sonstige Pflege betrifft.
Tipp
Das englisch-französischsprachige Heft »Parcs & Jardins/Parks and Gardens Normandie«, herausgeben vom Fremdenverkehrsamt, in dem über hundert Anlagen aufgeführt sind, ist in vielen Gärten und in örtlichen Fremdenverkehrsbüros erhältlich. Es erscheint jährlich, aber aufgepasst: Sind Gärten mit Abbildungen vorgestellt, haben sie dafür bezahlt; man sollte dies also nicht als Bewertung sehen, manch ein fantastischer Garten verbirgt sich im Kleingedruckten. www.normandie-tourisme.fr/jardins
Obere Normandie
Eure
Zwischen Seine und Strand
Von Autobahnen durchzogen, ist Eure eine Region, die man in der Regel auf dem Weg zur Küste durchfährt. Zwar liegt der bekannteste Garten Frankreichs in Giverny an der östlichen Grenze Eures zum Département Île-de-France, dennoch ist diese Region eher spärlich mit Gärten bestückt. Hier aber, fast in der Mitte von Eure, befindet sich einer der großartigsten, opulenten Gärten des späten 20. Jahrhunderts, der von Château de Champ-de-Bataille, eine Anlage, die sich von ihrer Umgebung absetzt.
Bild 4
Eure gliedert sich in zwei Teile, jeder mit einem eigenen landschaftlichen Charakter: in das kleinere, kleinstrukturierte Gebiet nordöstlich der Seine und den weitläufigen Teil südlich der Seine. Diese Gliederung spiegelt sich auch in den Gärten wider. Während sie im kleineren Teil in kurzer Entfernung zueinander liegen, sind sie im größeren weit verteilt. Gekennzeichnet von ausgedehnten Forsten entlang den Flusstälern oder auf langgestreckten Plateaus und von riesigen Feldern dazwischen, bildet dieser Teil der Region eine weite Landschaft, markiert durch Wassertürme, die wie übergroße Pilze aus dem Boden zu wachsen scheinen. Plakative, volkskunstähnliche Gemälde mit zum Beispiel Szenen der Feldarbeit verzieren die Säulen der Türme und hellen eine sonst eintönige Landschaft auf.
Bild 5
Parc du Château de Bizy
Vernon, Tor zum Département Eure
Auch wenn es nur darum geht, etwas für das Picknick einzukaufen, lohnt es sich, einen kurzen Halt in Vernon zu machen. Lassen Sie sich nicht von der Architektur irritieren, die zahlreichen Patisserien wie auch ein hervorragender Käseladen laden zur Pause ein. Das Fremdenverkehrsbüro neben der Kirche, das sich als Tor zur Region Eure bezeichnet, ist informativ und gut sortiert. Die kleine Straße Bourbon Penthièvre zwischen der Stiftskirche und der Seine, benannt nach einem früheren Besitzer des Château de Bizy, gibt einen Eindruck, wie die Stadt früher ausgesehen hat. In der Stiftskirche informiert eine interessante kleine Ausstellung über gotische Architektur, eine gute Einführung in diesen für die Normandie wichtigen Architekturstil.
1 Arboretum d’Harcourt
13, rue du Château, 27800 Harcourt
Telefon 02 32 46 29 70
www.harcourt-normandie.fr
[email protected] Besitzer Conseil Général de l’Eure
Der Garten in Stichworten Arboretum mit Burg aus dem Mittelalter
Entstehungszeit Ab 1802
Gestalter Louis Gervais Delamarre, François André Michaux und andere
Größe 11,00 ha
Eine Burg aus dem 12. Jahrhundert scheint ein ungewöhnlicher Standort für ein Arboretum zu sein. Der Pariser Anwalt Louis Gervais Delamarre, der sie 1802 erwarb, erkannte jedoch das Potential des Ortes, vor allem des geschützten Areals an der Flanke der Anlage. Fasziniert von Bäumen und alarmiert von der radikalen Abholzung der Wälder, hatte er die Absicht, neue Techniken der Forstwirtschaft zu erproben und damit die Aufforstung voranzutreiben. Darüber hinaus wollte er die Eignung damals neuer, aus Übersee eingeführter Gehölze, unter anderem Riesenmammutbaum ( Sequoiadendron giganteum ), Küsten-Tanne ( Abies grandis ) und Hemlocktanne ( Tsuga canadensis ), prüfen. 1826 überschrieb er die Anlage der Société Royal d’Agriculture (Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft), der Vorläuferin der Académie d’Agriculture de France (Landwirtschaftsakademie von Frankreich), die ihre Arbeit bis 2001, als die Anlage dem Conseil Général de l’Eure überschrieben wurde, fortsetzte. Der Botaniker François André Michaux wurde 1833 beauftragt, das Arboretum, eines der ersten in Frankreich, auszubauen. Zahlreiche bekannte französische Pflanzensammler des 19.