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Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Benson
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der falschen Seite des Gesetzes stand.
    »Keine Sorge, Mr. Seward. Ich wer de ihm schon seine Geheimnisse entlocken.« Sally griente breit, und sie war sich sicher, dass der Innenminister wusste, was sie damit meinte. Doch wiederum ließ er es sich nicht anmerken. Er fasste die Unterlagen zusammen, schob sie zurück in den Umschlag und reichte sie der jungen Frau.
    »Ich wünsche Ihnen auf alle Fälle viel Glück. Und ich erwarte, dass Sie mich über Ihre Ergebnisse auf dem Laufen den halten.«
    »Ich werde sie nicht enttäuschen.« Sal ly reichte dem Innenminister erneut die Hand und verabschiedete sich dann. Sie hatte zwar noch einige Vorbereitungen zu treffen, doch sie war sich sicher, dass sie noch an diesem Tag aufbrechen würde, um den Banditenboss und mit ihm die Gatling-Gun ausfindig zu machen...

    Ein paar Tage später erreichte Sally St. Louis. Auf dem Telegrafenamt wartete bereits eine Nachricht auf sie. Laut der Aussage eines aufmerksamen Bürgers waren die Banditen in einem Nest namens Big Spring gesichtet worden.
    Das Telegramm war erst vor zwei Ta gen aufgegeben worden, doch Sally wusste, dass sie keine Zeit verlieren durfte. Obwohl sie sich nach einem anständigen Bad und einer großen Mütze Schlaf sehnte, blieb ihr nichts weiter übrig, als sich gleich auf den Weg nach Big Spring zu machen.
    Glücklicherweise fuhr, kurz nachdem sie das Telegrafenamt verlassen hatte, eine Postkutsche, also schnappte sie sich ihre Tasche und stieg ein. Die anderen Passagiere sahen alles andere als ver trauenerweckend aus, doch Sally Escobar hatte keine Angst. Keiner von den Anwesenden hatte auch nur die leiseste Ahnung von dem Waffenarsenal, das sich unter ihrem dunkelblauen Kleid verbarg. In ihren Strumpfbändern steckten Derringer-Revolver, ebenso in ihrer Handtasche, doch das war nichts gegenüber den anderen Überraschungen, die sie am Körper trug, unsichtbar für ihre Angreifer.
    Sie war nicht nur Expertin für Spio nage, sondern beschäftigte sich nebenbei auch noch damit, neue, auf sie abgestimmte Waffen zu entwickeln. Dabei handelte es sich nicht um so etwas Weltbewegendes wie die Erfindung von diesem Richard Gatling, aber auf ihren Einsätzen hatte sich so manches von diesen Dingen schon bewehrt. Ihre Haare wurden von einer Nadel zusammengehalten, die eigentlich ein kleiner Dolch war. Die Stäbe in ihrem Korsett konnte sie herausziehen und als Messer gebrauchen und mit dem mehrfach um ihr Handgelenk gewickelten Metallband, das auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Armreif aussah, würde sicher keiner der anwesenden Herren in Kontakt kommen wollen.
    Doch das hatten sie wohl auch nicht vor. Einer von ihnen war dermaßen mit Whiskey abgefüllt, dass er nicht nur stank wie ein Saloon, sondern auch schlief wie ein Murmeltier. Und wäh rend er immer mehr in sich zusammensank, gab er schnarchende Grunzlaute von sich und griff sich zwischendurch immer mal wieder zwischen seine Beine, als wolle er nachschauen, ob noch alles dran war.
    Die anderen beiden schienen auch nicht darauf aus zu sein, ihr etwas anzutun, im Gegenteil. Während sich das Milchgesicht, das neben dem Betrunkenen saß, gar nicht um sie kümmerte, starrte ihr Nachbar unverhohlen in ihren Ausschnitt. Und das mit wachsender Begeisterung. Anscheinend hatte er seinen Spaß, und obwohl er auf Sally anfänglich wie ein Strauchdieb gewirkt hatte, störte sie sich nicht daran. Nein, jetzt, nach gut zwei Stunden Fahrt, wurde er ihr zumindest vom Äußeren her sogar etwas sympathisch. Blondes Haar hatte er und dunkle Augen, Das markante Kinn wurde von einem Teppich halblanger Bartstoppeln bedeckt, und seine Haut wirkte wie die eines Mannes, der es gewohnt war, seine Nächte im Freien zu verbringen. Er trug Cowboykluft und roch nicht mal halb so unangenehm wie der Säufer vor ihr.
    Doch dazu, ihn anzusprechen, kam sie nicht mehr .Im nächsten Moment ging ein Ruck durch die Kutsche, der sie fast aus dem Sitz hob. Nur dem schnellen Griff ihres Sitznachbars hatte sie es zu verdanken, dass sie nicht zwischen den Beinen des Säufers landete. Und da krachten auch schon die ersten Schüs se!
    Ein Überfall, daran hatte Sally kei nen Zweifel. Unter den Bleisalven krachte plötzlich der Wagenbegleiter mit einem lauten Schrei vom Dach, und während das den Betrunkenen noch immer nicht "kümmerte, griffen die anderen Männer zu ihren Waffen.
    »Verdammt!«, fluchte der Blonde, als eines der Geschosse dicht neben seinem Kopf in das Holz der Kutsche zackte*. Und im

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