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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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antriebslosen Flug ab. Über
ihre Geschützmetall-Rümpfe huschten gestreifte, verwaschene Lichtreflexe. Der
safrangelbe Schleier des Nebels, der Nubila-Sphäre genannt wurde, hing für sie
als Hintergrund weit ausgebreitet da, tausend Lichtjahre im Durchmesser, ein
rauchiger Vorhang, der die Ränder des Sternhaufens der Sabbatwelten einhüllte.
    Jeder dieser
Patrouillen-Zerstörer war ein eleganter Stachel und maß etwa hundert Schritt
von der vorspringenden Nase bis zum abgeschrägten Heck. Die Schiffe der
Faustus-Klasse waren schlanke, mächtige Kriegsschiffe, die aussahen wie
gezähnte Kathedralentürme mit schrägen Strebebögen im Heck, wo die
Haupttriebwerke untergebracht waren. Ihre gepanzerten Flanken trugen den
imperialen Adler sowie die grünen Kennzeichen und Insignien der
Segmentum-Pacificus-Flotte.
    Von den hydraulischen Sicherheitsstreben
des Kommandosessels im Führungsschiff gehalten, zwang Geschwaderkapitän Torten
LaHain seinen Puls zu langsamerem Schlag, als das Schiff abbremste. Von den
Adeptus Mechanicus hinterlassene synchrone Gedankenimpuls-Verbindungen
koppelten seinen Organismus mit den alten Systemen des Schiffs, und er lebte
und atmete jede Nuance von dessen Bewegung, Energieausstoß und Reaktion.
    LaHain war ein
Zwanzig-Jahre-Veteran. Er flog schon so lange Faustus-Zerstörer, dass sie eine
Erweiterung seines Körpers zu sein schienen. Er schaute zur Flugstation direkt
unter und hinter dem Kommandosessel, wo sein Beobachtungsoffizier am
Navigations-Leitstand arbeitete.
    »Und?«, fragte er über Bordkom.
    Der Beobachter verglich seine
Berechnungen mit mehreren leuchtenden Runen auf der Tafel.
    »Steuern Sie fünf Grad nach
steuerbord. Die Anweisungen des Astropathen lauten, den Rändern der Gaswolken
zu folgen, um einen letzten Blick darauf zu werfen, und dann zur Flotte
zurückzukehren.«
    Hinter ihm ertönte ein Murmeln.
Der auf seiner kleinen Thron-Wiege zusammengesunkene Astropath regte sich.
Hunderte von Faserkabeln verbanden den mit Buchsen übersäten Schädel des
Astropathen mit der gewaltigen sensorischen Apparatur im Bauch des Zerstörers.
Jedes war mit einem kleinen, vergilbten Pergamentschild gekennzeichnet, dessen
Beschriftung LaHain gar nicht lesen wollte. Es roch stickig nach Weihrauch und
Salben.
    »Was hat er gesagt?«, fragte
LaHain.
    Der Beobachter zuckte die
Achseln.
    »Wer weiß? Und wer will das
schon wissen?«, entgegnete er.
    Die Schiffssensoren pumpten
riesige Mengen astronomischer Daten in das Hirn des Astropathen, das sie
beständig begutachtete und auswertete und darüber hinaus psionisch den Warpraum
dahinter sondierte.
    Kleine Patrouillenschiffe wie
dieses mit ihrer astropathischen Ladung waren das Frühwarnsystem der Flotte.
Die Arbeit setzte dem Verstand des Psionikers schwer zu, und Stöhnen und
Grimassen dann und wann waren nichts Besonderes. Es hatte schon Schlimmeres
gegeben. In der vergangenen Woche waren sie durch ein nickelreiches
Asteroidenfeld geflogen, und dabei hatte der Psioniker Krämpfe bekommen.
    »Statuskontrolle«, sagte LaHain
in das Bordkom.
    »Heckturm, aye!«, kam es
knisternd vom Servitor im Schiffsheck.
    »Maschine klar, beim
Imperator!«, ertönte die Stimme des Maschinenraums verzerrt.
    LaHain rief den anderen
Zerstörer. »Moselle ... Sie übernehmen die Führung und beginnen mit der
Schleife. Wir bleiben zur Kontrolle ein Stück hinter Ihnen. Dann fliegen wir
nach Hause.«
    »Verstanden«, erwiderte der
Pilot des anderen Schiffs, das plötzlich vorwärtsschoss und glitzernde Perlen
hinter sich zurückließ. LaHain wollte ihm gerade folgen, als die Stimme des
Astropathen im Kom ertönte. Es kam nur selten vor, dass der Mann mit dem Rest
der Besatzung redete.
    »Kapitän ... fliegen Sie zu den
folgenden Koordinaten und warten Sie dort. Ich empfange ein Signal. Eine
Botschaft ... Absender unbekannt.«
    LaHain tat, wie ihm geheißen,
und das Schiff legte sich in eine Kurve, als die Triebwerke in rascher Folge
grellweiße Schubstöße abgaben. Der Beobachter richtete das gesamte
Divinationspaket neu aus.
    »Was ist denn los?«, fragte
LaHain ungehalten. Außerplanmäßige Abweichungen von einem sorgfältig geplanten
Erkundungsflug bereiteten ihm Unbehagen.
    Es dauerte einen Moment, bis
der Astropath antwortete. Er räusperte sich und sagte: »Es ist eine
astropathische Botschaft, die sich mühsam durch den Warpraum quält. Sie kommt
aus extrem weiter Ferne. Ich muss sie empfangen und zum Flottenkommando
weiterleiten.«
    »Warum?«,

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