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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf der Klappe
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er ein Seersucker -Sportjackett, das offenstand und sein Schulterholster mit dem langläufigen Revolver sehen ließ.
    Ward beäugte meinen Unterschlupf misstrauisch und trat dann vor, um ihn zu untersuchen. Ich erwog die bevorstehenden Alternativen: aus der Kiste gezerrt zu werden, heulend und um Gnade bettelnd, oder auf dem Fleck an einer Herzattacke zu sterben. Er drehte einen Karton um und griff nach meinem. Aber in dem Moment donnerte laut hupend ein schwarzer Cadillac auf den Bürgersteig und legte Ward fast um, der ihm ungeschickt auswich und hinter das Lagerhaus rannte.
    Mein Retter schwang die Tür auf und erhob sich. Und erhob sich. Big Ned Berman.
    „Bist du irgendwo da drinnen, Matty?“
    Ich richtete mich auf und bemühte mich um Bond'sche Würde, aber meine Knie zitterten.
    „Danke, Ned. Ich bin froh, dass du gerade vorbeigekommen, bist.“
    „Stets zu Diensten. Ich fuhr die Decatur entlang und sah, wie dieser Knilch dir folgte. Ich dachte, der hat nichts Gutes im Sinn.“
    „Das vermute ich auch ganz stark.“
    „Wir müssen zusammenhalten. Wenn du nicht mehr laufen willst, fahre ich dich heim.“
    Ich blickte mich um, dorthin, wo Ward hinter dem Lagerhaus verschwunden war und vielleicht noch dort lauerte, mit dem Schießeisen in der Hand.
    Ned war augenblicklich das kleinere Übel.
     
    Er schloss die rechte Vordertür für mich auf, und ich schlüpfte in den Caddy . Ned setzte sich wieder hinters Steuer und tat etwas, was normal und richtig, mir aber trotzdem unheimlich war. Er knipste einen Schalter unter dem Armaturenbrett an und verriegelte alle Türen.
    „Ich sag dir, Matty, ich glaube, wir sollten eine Patrouille gründen.“
    „Wie bitte? Eine Patrouille?“
    „Genau. Erinnerst du dich, wie sie ständig auf den Juden rumgehackt haben? Weil die das Image von Schwächlingen und Feiglingen hatten. Schlappschwänze.“
    An der Franklin Street bog er links ab. „Und in den letzten Jahrzehnten haben sie sich zusammengetan, stimmt's?“
    „Hmm...“
    „Ja, die haben Israel. Sie haben eine Armee. Und dann haben sie sich Respekt verschafft, verstehst du? Niemand macht mehr mit den Juden rum. Es bringt nichts.“
    „Ich hatte nicht an den Profit gedacht.“
    „Und jetzt sind wir in der gleichen Situation. Keiner achtet uns. Jeder Straßenräuber hat leichte Beute bei uns. Schwulenhatz spielen, Pfaffen ...jeder kann uns das Leben schwer machen. Das ist wie noch ein Holocaust.“
    „Das würde ich kaum gleichsetzen.“
    „Aber es stimmt, Matty.“ Ned bog in die North Rampart ein.
    „Aber diesmal ist es schlimmer, weil wir die Opfer sind. All die unschuldigen Schwulen, die nur ihr Leben in Frieden leben wollen.“
    „So, wie Gottes Plan es vorsieht“, murmelte ich. „He, Ned. Ich lebe mein friedvolles Leben unten auf der Esplanade Avenue.“
    „Weiß ich.“
    „Aber du bist zu früh abgebogen.“
    Er gab Gas. „Wir fahren nicht zu dir.“
    „Nicht zu mir?“ Ich konnte kaum sprechen, so zugeschnürt war meine Kehle. Und ich fing an, mich wahnsinnig klaustrophobisch zu fühlen.
    „Noch nicht. Ich will dir erst etwas zeigen.“
    „Ich müsste mich wirklich zu Hause melden.“
    „Nichts da.“
    Meine Buchhalterin Elaine hat mir mal von einer ähnlichen Sache erzählt, die ihr passiert ist. Irgendein Ekel hatte ihr versprochen, sie nach Hause zu fahren, und war dann einen Umweg in eine abgelegene Straße gefahren und hatte Gas gegeben. Elaine war aus dem Auto gesprungen, als es fünfzig fuhr, anstatt abzuwarten, was er ihr zugedacht hatte. Sie handelte sich eine Hüftverletzung ein, aber ihr Stolz war ungebrochen.
    Aber das war natürlich ein alter Wagen gewesen, und Elaine
    konnte selber ihre Tür aufmachen.
    In diesem Moment kam ich mir vor wie ein zartes junges Mädchen in den brutalen Klauen eines Vergewaltigers. Ein Mann von siebenunddreißig war doch sicher eine Spur zu alt, um geschändet zu werden. Aber was sonst könnte Ned von mir wollen? Meine Brieftasche bestimmt nicht. Er hatte Millionen geerbt. Und Streit hatten wir auch nie, soweit ich mich erinnern konnte. „Ich zeige dir was, da werden dir die Augen ausfallen.“
    „Ned, weiß du, ich hab sie in allen Größen gesehen.“
    „Nicht solche, hast du nicht.“
    Ich krümmte mich in meine Ecke und fantasierte das Schlimmste, bis er an der Auffahrt eines verrottenden Hauses in griechischem Stil anhielt. Das Berman-Haus war einst der Stolz von Marigny , als die Familie ihr Vermögen mit der Werft gemacht hatte. Aber jetzt

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