[gay erotik] Fennelly, Tony
sah es aus wie in einer makabren Groteske. Die Hälfte der Dachziegel fehlte. Die umlaufende Veranda war völlig zerfallen. Der Garten war mit Coco-Gras überwuchert. Und die Fenster, einige davon ursprünglich aus farbigem Glas, waren zersplittert und zerbrochen.
Als Ned das Auto anhielt, wartete ich darauf, dass er die Türen
entriegelte, damit ich um meine Freiheit rennen konnte. Aber er öffnete nur seine, und kam dann rum, um meine Tür mit seinem Schlüssel aufzuschließen.
„Mach schon, Matty. Du wirst begeistert sein. Aber erst musst du versprechen, nichts zu verraten.“
„Verraten? ... Ja nun, klar. Ich würde sowieso nicht wollen, dass es jemand erfährt.“
„Gut, wir sind also wild entschlossen.“
Er nahm meinen Arm und hob mich fast aus dem Sitz, während ich bitterlich wünschte, ich wäre in dem Karton sitzen geblieben. Wenigstens hätte Ward Cleaver mit seinem Revolver es schnell und schmerzlos erledigt.
Ned schloss zwei schwere Vorhängeschlösser auf, schob die Tür auf und schubste mich durch den Flur. „Guck mal!“ Er knipste einen Kronleuchter mit nur einer funktionierenden Glühbirne an. Aber die sorgte für grelle Beleuchtung in der einst großartigen Empfangshalle, die jetzt eine mitleiderregende Ruine war, an der Tapeten aus mindestens vier verschiedenen Epochen von den Wänden hingen. Berge von Artillerie ragten drohend aus dem Schmutz, den Schatten und den raschelnden Ratten auf. Mir wurde schwach.
„Siehst du? Während alle gequatscht haben, habe ich was unternommen.“
„Was denn? Die Invasion von Haiti vorbereitet?“
„Haha, das ist gut.“ Unter der nackten Glühbirne zog Ned eine
Plane von einem phallischen Gegenstand. „Siehst du das? Eine M-35, mein Stolz und meine Freude. Man sieht nicht viele davon, hm?“
„Nein, tatsächlich nicht.“
Er liebkoste den Lauf. „Wir sind vorbereitet, Matty. Die schwule Bürgerwehr...“
„Wie bitte?“ Ich starrte auf seinen Haufen Artillerie. „Ich wusste gar nicht, dass es eine schwule ... was?“
„Bürgerwehr. Nein, aber mir wurde klar, dass das nötig ist, und ich habe es gemacht. Wer will uns jetzt wohl noch verfolgen? Wenn sich erst mal rumspricht, dass wir uns verteidigen können.“
„Ned, das ist verrückt!“
„Was?!“ Seine Augen funkelten im Licht, und ich machte einen Rückzieher.
„Ich meine, hier könnte jeder einbrechen und alles klauen. Deine geliebte M-35 gleich mit. Wäre das nicht furchtbar?“
„Ich würde sie umbringen, das ist alles. Müsste ich doch.“
„Aber dann hätten sie doch die Knarren. Na, macht nichts. Entschuldige.“
„Du kannst dir denken, warum ich dich hierher gebracht habe.“
„Uh ... nein.“
„Es ist jetzt so weit, dass ich Leute aufstellen kann, Matty. Und ich möchte dich zum Offizier in der Schwulen Bürgerwehr machen.“
„Offizier? Ich?“
„Captain, mehr kann ich dir nicht geben, ich selbst bin auch nur Major.“
„Hör mal, äh, Major. Ich bin unheimlich geschmeichelt. Aber für den Posten tauge ich nicht, bestimmt nicht. Plattfüße, schlechte Augen, chronischer Bettnässer ...“
„Das macht alles nichts, Captain Sinclair. Weil ich dich zum Chef der Propaganda-Einheit ernenne. Da kannst du auf einem Schreibtisch reiten.“ Er kroch in einen Berg Kleider hinein und kam mit einer Nahkampfjacke zum Vorschein. „Das passt dir prima. Ich habe Uniformen für alle. Mit Helmen.“
Ich zuckte vor dem stockfleckigen Angebot zurück. Sie hatte wahrscheinlich nie irgendjemandem gepasst. „Hör mal, Major, wir sind doch eine Stadt-Truppe, oder?“
„Klar.“
„Wenn wir also in der Umgebung aufgehen wollen, können wir dieses grün-braune Zeug nicht anziehen. Das schützt einen nur im Unterholz.“
„He, du hast recht. Du denkst ja schon militärtaktisch, Captain. Wie also sollen wir uns in die Landschaft von New Orleans einfügen?“
„Vielleicht ... Federn und Pailletten.“
„Haha!“ Neds ganzer Körper bebte. „Sinn für Humor. Hab' mir genau den richtigen Mann ausgesucht.“ Er hebelte den Deckel einer Holzkiste auf und holte eine Waffe heraus, die wie Kinderspielzeug aussah. Aber sie war echt und nicht aus Plastik. „Das ist für dich.“
„Für mich? Nein, das kann ich nicht. Was ist das?“
„Eine Uzi -Maschinenpistole. Du brauchst keine Angst zu haben, die ist absolut sicher - bis du einen umlegen willst.“ Er dachte, das wäre auch witzig. Ich wich bis an die rissige Wand zurück.
„Ich sag dir mal was, Ned-Major, Sir. Als
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