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[gay erotik] Fennelly, Tony

[gay erotik] Fennelly, Tony

Titel: [gay erotik] Fennelly, Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf der Klappe
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Jazzklubs entlang- und um die Stepptänzer herumgingen, die für ein paar Obolusse in die aufgehaltenen Hüte eine Vorstellung gaben.
    „Was haben wir, Holmes?“ Er fragte im Akzent von Nigel Bruce.
    „Lassen Sie uns die erschröcklichen Beobachtungen zum Loomis- Fall hören, Mann.“
    „Es geht nichts über die allereinfachsten Sachen, Watson. Sicherlich ist Ihnen aufgefallen, dass alle Leute, die Loomis kaum kannten, ihn inbrünstig liebten.“
    „Richtig. Und zwanzig von denen hielten ihn für ihren besten Freund.“
    „Doch wenn wir näherkommen, ändert sich das Bild. Seine eigenen Brüder trauten ihm nicht. Seine Frau ist die glücklichste Witwe, die ich je gesehen habe. Sein ältester Angestellter hasst ihn wahnsinnig. Seine Geliebte ist bezaubert, dass er tot ist. Sein Liebhaber verbrannte schwarze Kerzen ...“
    „Was machen wir jetzt also?“
    „Ich denke an meinen alten Professor für Polizei-Wissenschaft in Loyola. Ich sollte, wenn ich eine Serie von Verbrechen untersuchte, nach dem Muster Ausschau halten. Und dann nach der Abweichung von dem Muster.“
    „Hä? Ich sehe weder das eine noch das andere.“ Er gab Nigel auf. „Ich auch nicht. Trotzdem. Ein schöner langer Spaziergang müsste doch mein Hirn so auffrischen, dass ich die Fakten neu sortieren kann.“
    „Ein langer Spaziergang? Ohne mich.“ Robin grimassierte, als ob ihn hohe Absätze quälten. „Ich sehe dich dann zu Hause, okay?“
    „Gut. Geh nur nicht über die Bourbon Street. Da würdest du nur vom Wege abgelenkt.“
    „Ich doch nicht. Ich bin bekehrt.“
    Da trottete er hin, hüftschwingend wie eine brasilianische Hure. Als ich die Ecke Royal- Dumaine Street erreicht hatte, blieb ich stehen, wie oft, um mir den alten Kolonialwarenladen und die Keramikplatte, die seinen historischen Wert bezeugte, anzuschauen. Unzählige Male ist dieses Gebäude erweitert und renoviert worden. Aber es hat genau die Struktur, mit der es Artur St. Clair 1758 gekauft hat. Ich besitze die Fotokopie des Kaufvertrages mit der Unterschrift meines Vorfahren, voller blumiger Auf- und tiefschwingender Abstriche. In Kolonialzeiten war eine Unterschrift der einzige künstlerische Ausdruck für einen Mann.
    Dieses Gebäude geriet vor hundertfünfzig Jahren aus Sinclair'schem Besitz. Aber manchmal spüre ich immer noch Artur hinter mir, wie er mir über die Schulter guckt, wenn ich da stehe, wo er stand.
    Nach kurzer Träumerei war ich wieder in den 1980ern und wandte mich zum Fluss, um einen hübschen, erquickenden Verdauungsspaziergang an den Docks entlang zu machen. Immer, wenn ich angespannt bin, zähle ich gern Schiffsmasten, lese auf Schiffsbäuchen und versuche zu erraten, wohin sie fahren. Das ist eine der Annehmlichkeiten, wenn man in einer Hafenstadt wohnt. (Die andere hat mit einsamen Matrosen zu tun und ist vorgestellt besser als beschrieben.)
    Ich ging am Fluss entlang, bis ich die Esplanade Avenue kreuzte und weit vom Viertel entfernt war. Ich war schon in Faubourg Marigny , als ich die Schritte hörte.
    Das allein war schon überraschend. Die meisten Straßenräuber schleichen auf Gummisohlen daher, und man hört sie erst, wenn sie schon genau hinter einem sind und einem ins Ohr flüstern.
    „Ganz ruhig, Mann, sonst schlitze ich dich auf!“
    Dieser hier musste mir schon viele Blocks lang leise gefolgt sein. Und jetzt waren seine Schritte nur zu hören, weil er schneller ging, um mich einzuholen. Ich wirbelte herum, um Maß zu nehmen, und war erleichtert, dass es ein Weißer war. Ich konnte ihm wahrscheinlich davonlaufen. Oder mein Bestes geben. Falls er eine Pistole oder auch nur ein Wurfmesser hatte, konnte ich zumindest ein bewegliches Ziel abgeben. Ich rannte im Zick-Zack wie ein Karnickel im Feld die North Peters hoch, und er war genau hinter mir und lief immer dann über die Straße, wenn ich es tat; er schloss auf, weil er längere Beine als ich hatte. Als ich am Mandeville-Street- Pier angekommen war, hatte ich mich ziemlich verausgabt. Ich war daher verzweifelt genug, um auf einen Haufen Kisten zuzuhalten, der dort für den Müll stand. Eine war groß genug für einen Kühlschrank oder Matty Sinclair, und ich kletterte hinein. Sekunden später kam mein Verfolger auch dort an. Er hielt knapp einen Meter von meinem Versteck entfernt, und ich konnte ihn deutlich durch einen Riss in der Kiste sehen.
    Es war „Ward Cleaver “, der durchschnittliche, typisch amerikanische Kerl, den Robin schon vor dem Haus ausgemacht hatte. Jetzt trug

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