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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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Telefon.
Klick-klick
. Er rief wie geplant Diane an –
    Sie sprachen über Signale.
Fahrkarten und Uhrzeiten
. Sie benutzten einen Code –
    Terry legte auf, ging die Treppe hinunter und hinüber zu North Sea Fisheries. Dick, Paul und Len saßen an einem Tisch, Joan, Alice und der Präsident an einem anderen –
    Sie hatten schon gegessen.
Tick-tack
. Sie warteten nur noch darauf, dass Terry bezahlte –
    Terry beglich die Rechnung und folgte ihnen zur Sitzung. Er saß auf seinem Platz in der Ecke, sagte kein Wort, konzentrierte sich auf die Hauptsache –
    Noch Stunden, Minuten

    Sie stritten und stritten.
Hin und her
. Sie stritten und stritten –
    Das Komitee hatte Möglichkeiten vor sich liegen, hatte Entscheidungen zu treffen, den Kurs zu bestimmen. Aber das Komitee konnte den Delegierten keinen Vorschlag unterbreiten –
    Noch Stunden, Minuten

    Sie stimmten mit elf gegen elf bei der Frage, ob sie den Antrag von South Wales auf gemeinsame Rückkehr zur Arbeit empfehlen sollten. Sie stimmten mit elf gegen elf bezüglich des Antrages aus Yorkshire, den Streik bis zu einer Amnestie fortzusetzen –
    Der Präsident hatte die entscheidende Stimme. Er enthielt sich –
    Patt. Stillstand. Feigheit. Abdankung

    Bei strömendem Regen trafen die Delegierten in der Great Russell Street ein. Hunderte standen vor dem Congress House und riefen –
    Nicht aufgeben! Nicht aufgeben! Nicht aufgeben!
    Das Hauptereignis fand im Konferenzsaal statt. Der letzte Kampf –
    Minuten noch. Sekunden

    Der Kampf zwischen Yorkshire in der roten Ecke –
    »Streik bis zu einer Amnestie und einer Schonfrist für die fünf genannten Zechen.«
    South Wales in der blauen Ecke –
    »Würdevolle und ehrenhafte Rückkehr.«
    Draußen fiel sechs Stunden lang der Regen auf die Männer, während sich drinnen die Delegierten stritten –
    Wir haben euch unsere Herzen gegeben

    »Wir sollten den Mumm haben, einen Vorschlag zu machen«, argumentierten sie –
    Wir haben euch unsere Seelen gegeben

    »Oder wir werden diesen Streik verraten«, argumentierten sie –
    Wir haben euch unser Blut gegeben

    »Gebt ihnen Führung und zahlt die Treue zurück, die sie euch erwiesen haben«, argumentierten sie –
    Wir haben euch alles gegeben

    »Oder aber sitzt mit verbundenen Augen da, während der Streik rings um euch zusammenbricht«, argumentierten sie –
    Und dann verkauft ihr uns

    »Wir haben in der Welt zu leben, so wie sie ist, nicht so, wie wir sie gern hätten«, argumentierten sie –
    Lasst uns geteert und gefedert zurück mit den Mistkerlen

    Der walisische Vorschlag ging mit 98 zu 91 durch –
    Totaler K.o. Totaler Ausverkauf

    »Keiner in dieser Konferenz braucht verschämt zu Boden zu schauen«, rief der Präsident. »Niemand muss sich dafür schämen, was wir getan haben. Wir haben den größten Kampf der Geschichte geliefert …«
    Es war vorbei

    »Wir haben unser Erbe nicht verschachert. Wir haben unsere Prinzipien nicht verhökert …«
    Hier

    »Der größte Erfolg ist der Kampf selbst …«
    Heute

    »Wir haben den Gang der Geschichte verändert und dienen den Arbeitern in der ganzen Welt als Inspiration …«
    Jetzt

    »Genossen, auf solchen Kämpfen beruht die Demokratie!«
    Völlige Stille
.
    Der Präsident verließ die Konferenz und das Congress House –
    Er ging hinaus in den Regen, in die Tränen, in die Wut und in die Trauer

    »Dieser Kampf wird weitergehen!« rief der Präsident über den Verkehr und das Prasseln des Regens hinweg –
    »Wir kehren nicht zurück«, skandierten die Männer, »wir kehren nicht zurück!«
    »Wir werden den Kampf gegen Zechenschließungen und Arbeitsplatzverluste fortsetzen!«
    »Man hat dich verraten!« riefen die Männer zurück. »Man hat dich verraten!«
    »Macht keinen Fehler – unterschätzt nicht den Widerstand dieser Gewerkschaft!«
    »Scum! Scum! Scum!« jaulten sie. »Scab! Scab! Scab!«



TEIL V
ENDSTATION ODER
DER TRIUMPH DES WILLENS
    März 1985


MARTIN
    Wach auf! Schreie prallen von Petes Wänden. Wach auf! Blut fließt in den Teppich – Ich brauche einen Augenblick, um mich zu erinnern. Und ein Leben lang, um zu vergessen – Ich liege auf seinem Sofa. Schaue zu, wie sie davonkriechen – Ich kam von meinem Sonntagsbier zurück, hatte die lange Strecke genommen – Es hatte aufgehört zu regnen. Tim hielt neben mir an – breites Grinsen auf dem Gesicht. Koteletten – Tolle Neuigkeiten, was?, sagte er zu mir. Was denn?, fragte

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