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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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Dave«, sagt Dixon
.
    Der Mechaniker schüttelt den Kopf. »Hab ich alles Ihnen zu verdanken, Sergeant.«
    »Schön, dass Sie die Vorteile unserer besonderen Geschäftsbeziehung zu schätzen wissen«, sagt Dixon
.
    Der Mechaniker lächelt. »Deshalb heißt es ja auch Sonderabteilung, richtig?« sagt er
.
    Paul Dixon lacht. Er bietet dem Mechaniker eine Zigarette an
.
    Der schüttelt wieder den Kopf. »Man muss wissen, wann man aufhören sollte.«
    »Und wie wär’s dann mit einer schönen Tasse Yorkshire Tea, Dave?«
    Wieder lächelt der Mechaniker. »Kaffee, schwarz.«
    Paul Dixon geht an die Theke. Er bestellt, bezahlt, bringt das Tablett herüber
.
    Der Mechaniker hat den Platz gewechselt. Er schaut jetzt in Richtung Ausgang, zum Parkplatz
.
    »Warten Sie auf jemanden?« fragt Dixon
.
    Der Mechaniker schüttelt den Kopf. »Ich sehe nur nach den Hunden, Sergeant.«
    Paul Dixon setzt sich mit dem Rücken zur Tür. Er reicht dem Mechaniker seinen Kaffee
.
    Der Mechaniker schaufelt vier Löffel Zucker in den Kaffee, rührt um. Hält inne, blickt auf

    Dixon beobachtet ihn. Die Hunde im Wagen bellen

    Sie wollen nach Hause. Wollen raus
.
    Terry Winters schlief nicht. Keiner von ihnen schlief –
    Es war nie dunkel, immer hell –
    Die hellen Lichter im Zug zurück in den Norden. Die Fernsehteams vor dem St. James’s House. Die Neonröhren im Foyer. Im Fahrstuhl. In den Fluren. Im Büro –
    Immer hell, niemals dunkel.
    Terry rief Theresa an und sagte ihr, er wüsste nicht, wann er wieder zu Hause sei. Dann holte er die Akten hervor, zückte sein Adressbuch und seinen Taschenrechner –
    Er rechnete die ganze Nacht über, wieder und wieder und wieder.
    Mittwoch früh saß Terry Winters als Erstes mit den Finanzbeauftragten der zwanzig unabhängigen Regionalbezirke und Unterabteilungen im gegenüberliegenden Royal Victoria Hotel. Vor Beginn des Meetings ließ Terry sie alle aufstehen. Sie sollten im Raum nach versteckten Mikrofonen und Wanzen suchen und sich gegenseitig abtasten.
    Dann zog Terry Winters die Vorhänge zu und schloss ab. Terry ließ sie ihre Fragen mit Bleistift aufschreiben und in Umschlägen versiegeln. Dann ließ er die Umschläge nach vorne reichen.
    Er setzte sich ans obere Ende des Tisches und öffnete einen Umschlag nach dem anderen. Er las die Fragen und beantwortete sie mit Bleistift auf der Rückseite der Blätter. Dann steckte er die Antworten zurück in die Umschläge und verschloss sie mit Klebeband. Er reichte sie dem jeweiligen Fragesteller –
    Die Finanzbeauftragten lasen schweigend die Antworten und gaben sie dann zurück, damit die Zettel verbrannt werden konnten.
    Terry Winters stand auf. Dann sagte er ihnen, womit sie zu rechnen hätten –
    Die Regierung würde sich auf ihr Geld stürzen und die Gewerkschaft vor Gericht zerren.
    Er sagte ihnen, was getan werden musste, um ihre Spuren zu beseitigen –
    Nichts auf Papier; keine Anrufe; nur persönliche Besuche, Tag und Nacht –
    Er verteilte Blätter mit Codes und Daten, die sollten sie auswendig lernen und die Zettel vernichten.
    Die Finanzleute dankten ihm und kehrten in ihre Bezirke zurück.
    Terry Winters fuhr auf direktem Weg ins St. James’s House und machte sich sofort wieder an die Arbeit. Er arbeitete den ganzen Tag, wie alle anderen auch –
    Jeder in seinem Büro.
    Die Leute kamen und gingen. Gespräche hier, Gespräche dort. Verabredungen, Übereinkünfte.
    Pause für die
Nine o’Clock News, News at Ten, Newsnight
. Notizbücher, Videos, Kassettenaufnahmen:
    »Ich möchte deutlich klarstellen, wir haben es hier nicht mit Nettigkeiten zu tun. Wir werden uns nicht aus unseren Jobs herausregieren lassen. Jeder einzelne Bezirk wird entscheiden, und meiner Meinung nach wird es zu einem Dominoeffekt kommen.
«
    Jubel. Applaus –
    Dominoeffekt. Entscheidungsschlachten. Unbarmherziges Gemetzel
.
    Dann wieder zurück an die Arbeit. Alle. Die ganze Nacht über. Akten, Telefone, Taschenrechner. Tee, Kaffee, Aspirin –
    Im Flur stritten sich Kommunisten und Sozialisten –
    Tweedjacketts und Jeansträger gingen sich an die Kehlen, zerkratzten sich die Augen, brüllten sich die Ohren voll –
    Oben im Büro des Präsidenten dröhnte Schostakowitschs 7. Symphonie. Die ganze Nacht über, bis zum Morgengrauen.
    Terry drückte die Stirn an die Fensterscheibe; unter ihm lag die strahlende Stadt.
    Niemals dunkel

    Kein Schlaf. Nur Arbeit –
    Immer hell
.
    Kopf an der Scheibe, Sonnenaufgang –
    Auf den Straßen unten

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