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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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glaubte, es wäre den Versuch wert.
    Vielleicht bedeutete es ja auch überhaupt nichts. Jede Operation war gespickt mit möglichen Kontakten, die im Sand verliefen.
    Aber das ist mein kleiner Bruder da drüben. Mein Dom.
    Es war nicht dasselbe, wie mit Dom in einem Schützentrupp zu sein, wo er immer ein Auge auf ihn behalten konnte.
    »Hör auf, dir Sorgen um ihn zu machen.« Marcus konnte mal wieder Gedanken lesen. Er kniete und benutzte die Zieloptik eines Longspears, um die Marsch im Norden abzusuchen, wobei die Abfeuereinrichtung auf seinem Oberschenkel ruhte. »Entweder können die Unabhängigen zwei und zwei zusammenzählen, oder irgendetwas hat sie aufgeschreckt.«
    »Was glaubst du, wie lange es dauert?«
    »Wie viele Daten müssen sie denn übertragen?«
    »Weiß nicht.«
    »Eben. Ich auch nicht.«
    »Es hieß, ’ne Stunde.«
    »Das war wahrscheinlich mein Dad, der aufgrund seiner eigenen Arbeit meint, Aspho braucht soundso viel Daten und Speicherplatz.«
    »Scheiße.«
    »Hey, die zischen ab, wenn’s nötig ist. Ist doch kein Himmelfahrtskommando. Nur Kriegsmittelentzug. Was sie nicht mitschleppen können, wird platt gemacht.«
    Nur bei Marcus konnte sich das so einfach und beruhigend anhören.
    »Anya Stroud muss sich ja voll ins Hemd machen«, meinte Carlos. »Ihrer Mom dabei zuhören zu können und so.«
    »Versuch bloß nicht, dich in Doms Kanal zu schalten.«
    »Okay, ich kann’s nicht besonders gut verheimlichen, was?«
    »Wenn du mithörst«, sagte Marcus, »machst du’s damit nur schlimmer, denn du wirst nicht einen Furz unternehmen können. Dom geht’s gut. Er ist ein Profi. Er ist erwachsen.«
    »Aber er hat verdammt noch mal keine Commando-Erfahrung.«
    »Er ist ein Gear«, sagte Marcus. »Mehr ist nicht nötig.«
    »Dass er Vater ist und der ganze Scheiß, ist mir ja egal. Ich kann nur nicht aufhören, mich um ihn zu sorgen.«
    »Wenn du mal Kinder hast«, sagte Marcus und behielt seine Augen immer noch auf der Zieloptik, »wirst du die schlimmste Nervensäge sein, die man sich vorstellen kann.« Er hielt inne. Seine Haltung versteifte sich und er stellte die Vergrößerung der Zieloptik ein. Die Sichtweite übertraf die maximale Zielerfassung von zwei Klicks. »Würdest du mal einen Blick drei Grad nach links von der Baumgruppe werfen? Die da in einer Linie mit der Brücke.«
    Carlos spähte durch die Zieloptik. Für einen Moment konnte er nur Äste sehen, die sich im Wind bogen, und im Vordergrund Schilf. Dann stach ihm eine undeutliche Auf- und Abbewegung ins Auge und er konzentrierte sich darauf. Mit Infrarot konnte er schemenhafte Umrisse erkennen – irgendjemand bewegte sich. Köpfe. Drei oder vier. Sie verschwanden wieder.
    Carlos legte die hohle Hand über das Mundstück seines Headsets.
    »Kontakt, tausend Meter, Baumgruppe, neun Uhr. Vier oder mehr Personen zu Fuß.«
    Eine Pause trat ein, während die anderen nachschauten. Carlos überließ den Longspear wieder Marcus und legte an.
    »Ganz ruhig«, sagte Stroud, aber Carlos hörte ihren Lancer klicken. »Ziel bestätigt. Fenix – ballern Sie mal einen Longspear rüber, ja?«
    Noch eine Stimme; Sergeant Kennen: »Kontakt, Pz oder leichtes Panzerfahrzeug, fünfzehnhundert Meter, rechts der Straße.«
    Marcus hatte bereits geladen und wartete. Der Raketenwerfer schmiegte sich an seine Schulter. »Kontakt, eintausend Meter, Baumgruppe, bestätige mindestens sechs Feindpersonen.«
    »Kontakt – zweitausend Meter, wieder Pz, rechts auf der Straße im Gelände.«
    »Abwarten«, sagte Stroud. Sie hielt inne und Carlos sah, wie sie ihren Kopf neigte und einem anderen Kanal zuhörte. »Verstanden – Cleaner greift Feind von See an. Meine Herren, wir stecken jetzt mitten in einem Unabhängigen-Sandwich. Warten … warten …«
    Brack-ACK-ACK-ACK.
    Hinter ihnen ratterte automatisches Feuer los und Carlos fuhr zusammen. Der Wind hatte es weitergetragen; die Schlacht um Aspho Point hatte begonnen.
    Seine Reflexe übernahmen, noch bevor er Zeit zum Nachdenken hatte, und seine Aufmerksamkeit wurde vollkommen von der Bedrohung vor sich in Beschlag genommen. Sein Magen zog sich trotzdem zusammen, nicht um seiner selbst willen, sondern wegen Dom, und dann erblühte der Nachthimmel über ihm in hellem Orange. Ein Leuchtgeschoss kämpfte sich im Sturmwind durch die Dunkelheit. Für ein paar Sekunden war die Marsch erleuchtet. Lang genug für Carlos, um zu sehen, dass ein ganzer Arsch voll Feindsoldaten auf ihn zustürmte.
    Marcus stieß einen

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