Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
Ausrüstung ist uralt und es sind dreckige Diebe.« Baird steckte den Servo ein. »Denn kein Gear hängt mit Straßenabschaum rum, solange er schießen kann.«
    Der eingebildete kleine Sack hatte schon wieder recht. Dom wollte nur einmal erleben, dass er falsch lag, und sei es nur, damit er mal für eine Weile die Klappe hielt. Es stimmte, nach dem Tag der Ankunft ließen sich reichlich Gear-Veteranen wieder verpflichten, sogar ein paar echt alte Typen, denn für jeden Mann, der auch nur einen Pfifferling wert war, gab es nur zwei Möglichkeiten: zusammen mit den COG-Truppen kämpfen – oder verrotten. Es gab nur eine Entschuldigung dafür, nicht gegen die Locust zu kämpfen, und die lautete: tot sein.
    »Jedes Gewehr zählt«, rief Dom ihm nach. Nein, der Krieg war nicht aus. »Und jeder Mann.« Er wandte sich zu Marcus und deutete in die ungefähre Richtung des Schusses. »Gib mir zehn Minuten.«
    »Jetzt hast du mich auch neugierig gemacht«, sagte Cole, seinen Lancer an die Schulter gelehnt. »Ich glaube, ich komme mit.«
    Marcus seufzte. »Okay, aber haltet die Funkverbindung offen. Baird? Baird, beweg deinen Arsch hierher zurück!«
    Die Hälfte dieses Stadtblocks hatte aus der Hauptverwaltung einer Bank bestanden, umgeben von Snackbars und Coffeeshops, die von der Armee der Angestellten lebten. Jetzt war alles verfallen. Dom konnte sich noch nebelhaft daran erinnern, wie es vor dem Tag A ausgesehen hatte, die Reihen mit den fein säuberlich eingewickelten Sandwichs in den Schaufenstern, alle belegt mit Delikatessen, die heute nicht mehr aufzutreiben waren. Das Essen in der Armee war … angemessen. Besser als alles, was die Gestrandeten hatten. Aber es war auch nicht gerade ein Vergnügen.
    Hund. Verdammt noch mal, wer isst schon Hund?
    Die glitzernde Granitfassade war inzwischen nur noch ein Gerippe, mit ein paar zählebigen Pflanzen, die zwischen den zusammengestürzten Steinquadern wurzelten. Viel wuchs hier nicht. Alles viel zu karg. Dom und Cole rückten langsam in die ausgebrannte Bank vor und blickten hinauf: Keine Etagen, nirgends ein Schlupfwinkel. Das Gebäude war eine einzige leere Kiste. Alles, was nicht niet- und nagelfest und irgendwie wieder verwertbar war – Holz, Metall, Kabel, Rohre –, war längst geplündert worden.
    »Oh, scheiße«, meinte Cole vergnügt. »Ich hatte mein ganzes Vermögen hier gebunkert.«
    Cole war als professioneller Thrashball-Spieler zu einem echten Star geworden, ein reicher Mann in einer Welt, die längst nicht mehr existierte. Heute waren Tauschgeschäfte und Geschick das Maß des Wohlstands. Seine wertlosen Millionen behandelte er immer als großen Witz; er konnte so gut wie jeder Situation etwas Lustiges abgewinnen. Es gab so gut wie nichts zu kaufen, was ein Gear gebraucht hätte. Dom beschloss, wenn sich das Leben wieder normalisierte – auch nach vierzehn Jahren musste er daran glauben, dass diese Möglichkeit bestand – würde er Coles Beispiel folgen und mit Geld nach dem Motto »Wie gewonnen, so zerronnen« umgehen. Was zählte, waren die Menschen. Sie waren nicht zu ersetzen und warfen auch keine Zinsen ab. Mit jedem Tag wurden es weniger und man musste aus jedem kostbaren Augenblick das Beste machen.
    Wenn ich Maria finde, werde ich jede Minute als Geschenk ansehen.
    Dom sondierte den Innenraum und spähte hinab in einen tiefen Krater, der jetzt den polierten Marmorbankschalter ersetzte. Nichts regte sich. Er konnte alte Tresore mit aufgesprengten Türen erkennen. »Tja, die Bestellung für die Jacht stornierst du besser.«
    »Hey, Dom, da unten wirst du keine Scharfschützen finden.« Cole gab ihm einen Schubs gegen die Schulter. »Pass auf.«
    Der hintere Teil des Bankgebäudes hatte sich in einen abschüssigen Haufen aus Schutt und Trümmern verwandelt, wie Geröll, das sich von einem Berghang gelöst hatte. Oberhalb dieses Anstiegs aus Ziegeln, Wandverkleidungen und geborstenen Trägem erhob sich wie eine Felsklippe die Rückwand, an deren oberen Ende leere Fensterrahmen hohe Bögen bildeten. Das war eine gute Position für einen Scharfschützen – je nachdem, was sich hinter der Mauer befand, natürlich. Dom hängte sich das Gewehr um die Schulter und kletterte den Hang hinauf, um bessere Sicht zu haben.
    »Niemand zu Hause, Dom.« Cole folgte ihm. »Bekommst du nicht genug Bewegung, oder was?«
    »Ich will mir das mal von oben ansehen.« Dom ergriff einen verrosteten Stahlträger und zog sich an den Stümpfen der Querbalken, die aus der Mauer

Weitere Kostenlose Bücher