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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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über Leben, Tod und Locust-Eingeweide zu halten. Diese paar Sekunden verrieten Dom alles, was er über seinen Trupp wissen musste.
    Aber es gab noch tausend Dinge, die er nicht über Bernie wusste. »Wie schwer war es, die ganze Zeit auf der Straße zu überleben? Oder bekomme ich jetzt den Preis für die beknackteste Frage des Jahres?«
    »Schwer«, antwortete sie. »Selbst für mich. Selbst für einen Gear.«
    »Inwiefern?«
    »Nicht zu wissen, wer noch da draußen ist. Keinen Funk zu haben. Festzustellen, wie schnell sich Menschen in Scheißköpfe und Vergewaltiger und Ungeziefer verwandeln, wenn niemand da ist, der ihnen etwas Zivilisation einhämmert.« Bernie spreizte ihre rechte Hand ein paar Mal, so als müsse sie ausprobieren, ob sie noch funktionierte. »Auf der positiven Seite habe ich eine Menge interessanter Tiere gegessen.«
    »Du weißt, warum ich frage.«
    »Deine Frau, nicht wahr?«
    »Ja.« Er schluckte schwer. »Sie hat wirklich üble Depressionen bekommen, nachdem unsere Kinder gestorben waren. Ich meine übel. Sie hat wochenlang nicht gesprochen, nichts gegessen. Und dann, als ich eines Tages nach Hause kam, war sie nicht mehr da.«
    Für einen Sekundenbruchteil verriet Bernies Gesichtsausdruck alles, aber sie steckte es wie ein Profi weg und strahlte gleich wieder volle Zuversicht aus. Sergeants waren im Allgemeinen gut darin, einem das Gefühl zu geben, man könne alles schaffen. Sogar Marcus konnte das, auch wenn er dazu keine fröhlichen Aufmunterungen aussprach.
    »In Ordnung, ich werde dir bei deiner Suche helfen«, sagte sie. So einfach ging das. »Du wirst sie finden.«
    Selbst nach zehn qualvollen Jahren hoben diese Worte im Nu Doms Stimmung. »Danke«, sagte er. »Carlos hat wirklich viel auf dich gehalten. Er hat sich nie in jemandem getäuscht. Versprich mir, dass du mir die Geschichten von ihm erzählst.«
    Bernie nickte. »Klar werd ich das.«
    Sie schien jedoch nicht bereit, es gleich zu tun. Da sie keinen weiteren Gesprächsstoff hatten, halfen sie dabei, einen Laster zu beladen. Es war wie beim Verfrachten von Munition und die Pioniere passten auf, dass auf jeden Laster eine Mischung an Vorräten geladen wurde.
    »Für den Fall, dass wir ein paar Fahrzeuge verlieren«, erklärte einer der Corporals. »Auf diese Weise kommt von allem etwas durch.«
    Sogar Hoffman packte mit an und schleppte Säcke mit Korn. Cole stupste Dom im Vorbeigehen an. Colonels taten so etwas nicht.
    »Scheiße, dem Kerl kann man echt nie vorwerfen, sich den Arsch breitzusitzen oder sich zu fein für die Schwitzerei zu sein …«
    Aber er wollte Marcus verrecken lassen. Seine Befehle. Lasst ihn im Gefängnis, nicht evakuieren.
    Dom wartete immer noch darauf, dass Marcus es zur Sprache brachte.
    Alles lief bestens, bis plötzlich die Stimme von Anya Stroud in seinen Ohrstöpsel platzte, sodass er zusammenzuckte.
    »Zentrale an Delta. Ich bekomme Bildübertragungen von Jack – es sind Drohnen an der Oberfläche und sie bewegen sich in eure Richtung. Ein Raven ist unterwegs zum Abfangen.«
    Hoffman fiel ihr ins Wort. »Schicken Sie ihn hierher, Lieutenant. Sammeln Sie uns ein und wir greifen sie an.«
    »Ja, Colonel. Fünf bis sechs Minuten. Bereithalten.«
    Hoffman schien zum Leben zu erwachen, als würde er sich plötzlich erinnern, wer er bei Aspho Point gewesen war.
    Es machte ihn um Jahre jünger. »Rojas – Sie bleiben bei den APCs. Die müssen mobil bleiben. Der Rest von euch – mit mir.«
    Sein Tonfall war beinahe freundlich – jedenfalls für Hoffmans Maßstäbe. Zuerst dachte Dom, dass er keinen unerfahrenen Jungen bei sich haben wollte, aber dann kam ihm ein anderer Gedanke. Vielleicht dachte er, die Familie Rojas hätte schon genug Söhne verloren.
    Scheiße, ich muss immer noch feststellen, dass ich niemanden so gut kenne, wie ich dachte.
    Der Mann war auf penible Weise fair . Und dadurch war seine Einstellung Marcus gegenüber umso schwerer zu ergründen.
     
    KING RAVEN A-108, ZWEI KILOMETER ÖSTLICH VON NORTH GATE
    »Colonel«, sagte der Bordschütze und lehnte sich auf die Bordkanone, »wir können Sie direkt auf dem Boden absetzen. Gehört alles zum Service.«
    Hoffman überprüfte sein Gewehr. »Bringt nichts, wenn Sie sich unnötigem Beschuss aussetzen, Barber. Halten Sie sich nur bereit, um uns wieder rauszuholen.«
    Hoffman kam nicht halb so oft dazu, einen Lancer zu benutzen, wie er es nötig gehabt hätte. Er wusste, dass die Gears ihn anstarrten und wahrscheinlich dachten, er

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