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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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geöffnete Hand aus. »Leih mir die Dinger mal. Ich will Baird die Fresse zunageln, damit wir alle mal ’n bisschen Ruhe bekommen.«
    »Warum hast du keine Tattoos im Gesicht, Bernie?«, fragte Cole.
    »Andere Insel.« Sie schien auf Santiagos rechten Bizeps zu schauen. Dort hatte er den Namen seiner Frau eintätowiert. Hoffman war nie auf die Idee gekommen, Margaret auf diese Weise unsterblich zu machen, und jetzt würde er es bestimmt auch nicht mehr tun. »Andere Kultur.«
    »Durch die ganzen Falten könntest du sie sowieso nicht sehen«, knurrte Baird.
    »Und du wirst mit meinem Stiefel in deinem Arsch nicht mehr sitzen können, Blondie.«
    »Feind direkt voraus, Sichtkontakt, fünfhundert Meter«, meldete Sorotki. »Eine Gruppe Maden, vielleicht zehn oder mehr, bewegen sich Richtung Westen auf uns zu.«
    Die Locust würden ihrerseits ebenfalls wissen, dass sie kamen. »Setzen Sie uns einfach hier ab und halten Sie Abstand«, ordnete Hoffman an.
    Der Raven konnte wegen des unebenen Schutts auf der Straße nicht landen, aber Sorotki hielt ihn einen Meter über den Trümmern, sodass die Gears hinausspringen konnten.
    »Sie müssen verrückt sein, das zu tun«, murmelte Fenix, als er mit einem dumpfen Schlag neben Hoffman landete.
    Hoffman schlug seine Faust mit einem hohlen Donk gegen seine Brust. »Ich bin gepanzert, Sergeant.«
    »Ich würde nur ungern den ganzen Papierkram erledigen, wenn Sie’s nicht schaffen.«
    Fenix meinte es wahrscheinlich genau so, wie er es sagte, und nicht als Codeausdruck für Mitgefühl.
    Sie bildeten eine gestreckte Linie, um die Straße hinunterzumarschieren, und bahnten sich ihren Weg über umgestürzte Säulen und zerschmettertes, schmutzgetrübtes Glas. Links von hier, irgendwo weiter vorn, lag ein Militärfriedhof. Hoffman wollte gar nicht sehen, in was für einem Zustand er sich heute befand, denn er brauchte die Locust nicht noch mehr zu hassen, als er es sowieso schon tat. Es fiel schwer, die Gegend wieder zu erkennen. Nur ein paar verrostete schmiedeeiserne Balkone erinnerten daran, dass hier einmal alles mit prächtigen Blumenkästen geschmückt gewesen war. Die meisten von ihnen hingen schräg an einem einzigen Träger und drohten jeden Moment hinunterzufallen. Nur einer klammerte sich noch entschlossen an das verbliebene Mauerwerk.
    Hoffman legte die hohle Hand ans Ohr, das Signal, stehenzubleiben und zu lauschen. Vor ihnen rutschte und knirschte Schutt, so als würde er herumgekickt werden. Die Maden konnten hier nicht graben. Das Überraschungsmoment hatten sie verloren. Er konnte immer noch die tiefe Stimme in seinem Ohrstöpsel hören.
    Genau, warum tue ich das?
    Weil es in der neuen Weltordnung kein Altem in Würde mehr gab. Ganz gleich, was Prescott sagte, die Definition dessen, was zivilisiert war, hatte sich verschoben. Man war nützlich oder man war tot.
    Der Delta-Trupp verschmolz mit der Umgebung und ging in Nischen und hinter massiven Steintrümmern in Deckung. Hoffman kniete sich neben Bernie. Der nervöse Finger, den sie am Schalter der Kettensäge behielt, zeigte, dass sie offenbar Zweifel an deren Funktionsfähigkeit hatte. Fenix ging auf der anderen Seite von ihr in die Hocke, so als wolle er nicht, dass Hoffman in seinem Team mitmischte.
    »Du hast noch nie ’ne Made aus nächster Nähe plattgemacht, oder?«, flüsterte Fenix ihr zu.
    »Für mich ist alles unter sechshundert Metern Nahkampf.«
    »Vertrau mir, näher ist befriedigender.«
    Für einen Moment dachte Hoffman, es wäre Fenix* Art, sie auf humorvolle Weise zu beruhigen, aber die Art, wie er die Zähne zusammenbiss, sagte etwas anderes. Das war kein normales Kriegshandwerk mehr. Das war ein persönlicher Rachefeldzug.
    Dann kamen die ersten drei Maden in Sicht.
    »Die gehören mir«, sagte Fenix.
    Doch es waren mehr als drei. Es waren mehr als zehn. Es war ein ganzer Arschvoll von ihnen und sie waren fast schon an ihnen dran, nur noch ein paar Meter entfernt. Hoffman zählte mindestens zwanzig. Er legte aus der Deckung einer zertrümmerten Mauer heraus an.
    Und er fühlte sich gut. Er hatte Angst und das Herz schlug ihm bis zum Hals, aber zum ersten Mal seit Ewigkeiten fühlte er sich lebendig.
    »Dann wollen wir ihnen mal den Tag verderben«, knurrte er und feuerte.
    Die ersten fünf Maden fielen um wie Steine und dann standen die Restlichen auf einmal, ganz plötzlich, überfallartig in Hoffmans Weg. Widerwärtig verzerrte graue Parodien von Gesichtern als Standbilder im aufflackernden

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