geben ein Fest
Lindenhof, ohne dass wir es kennen.“
Ein breiter Steg führte über den Mühlbach in einen großen Hof. Sie waren abgestiegen und gingen vorsichtig hinein. Da ... aus dem Schuppen in der Ecke hörten sie Lachen. Die vier Mädchen sahen sich um. Es war ihnen doch etwas bange zumute. Aber da erschien gerade Hubert auf der Brücke. Er winkte ihnen mit einem kräftigen Knüppel zu. Nun, mit Hubert im Hintergrund konnten sie sich vorwagen! Die Gesellschaft im Schuppen - drei junge Burschen und zwei Mädchen - sah überrascht auf, als Tessie schneidig kommandierte: „Her mit den geklauten Sachen, ein bisschen schnell!“
Aber nur im ersten Augenblick waren sie erschrocken, dann sagte der eine, der vielleicht der Anführer war: „Du hast vielleicht Nerven, Puppe!“ Er machte Anstalten aufzustehen.
„Welche Sachen meinst du überhaupt?“, rief ein anderer. „Und wieso geklaut?“
Aber da war Hubert schon da, schwang seinen Knüppel und rief: „Sachte, mein Junge, die Polizei kommt auch gleich.“ Denn die Wirtin hatte dort angerufen. Sie fühlte sich für die Mädchen verantwortlich. Man sah, wie der Schreck den fünf Übeltätern in die Knochen fuhr. Sie warfen Brieftasche und Geldbeutel hin und wollten fliehen. Aber Hubert stand am Eingang und riet den Mädchen: „Seht nach, ob alles drin ist.“
„Der Geldbeutel ist leer“, antwortete Gisela.
Hubert befahl: „Also raus mit den Kröten.“
„Die Brieftasche scheint noch in Ordnung zu sein“, meldete Tessie, die sich an Frau Vogels Klage erinnerte: „Der Brief der Schulbehörde und der Führerschein ...“ Beides war da.
Die Missetäter hatten inzwischen ihren Raub herausgerückt, den sie bereits unter sich aufgeteilt hatten. Die Scheine und Münzen flogen auf den Boden, und die Mädchen sammelten eifrig alles ein. „Mehr haben wir nicht“, versicherte der Anführer, und es klang glaubhaft. „Dürfen wir abhauen?“
„Meinetwegen“, sagte Hubert und machte ihnen den Weg frei. „Aber bessert euch.“
In Siegerlaune fuhren die Mädchen zum Gasthaus zurück, wo ihr Fehlen unterdessen bemerkt worden war. Natürlich gab es eine Riesenaufregung für die Lehrerinnen. Die anderen, die den Alten gesucht hatten, waren schon wieder eingetroffen - ohne Erfolg. Aber wo waren die vier aus der fünften Klasse?
Wären sie bloß auf den Gedanken gekommen, die Wirtin zu fragen! Die hütete sich natürlich, von selber zu berichten. Sie sah immer wieder besorgt zu dem Weg hinaus, der zur alten Mühle führte. Na endlich, da kamen sie! Nun rannte die Wirtin in den Garten hinaus und fragte: „Haben Sie die Mädchen schon vermisst? Sie kommen gerade.“ Und ehe die verblüfften Lehrerinnen noch etwas fragen konnten, brausten die vier wie die wilde Jagd auf ihren Rädern heran und legten Geldbeutel und Brieftasche vor Frau Vogel auf den Tisch. Der alte Hubert war in den Hof eingebogen und verschwunden.
„Jetzt sagt bloß ...“, fing Frau Jenks an.
Aber Tessie unterbrach sie: „Bitte, Frau Vogel, zählen Sie nach, ob alles Geld drin ist.“
Das „Vögelchen“ schüttete ihren Geldbeutel aus und staunte: „Da ist viel mehr drin, als ich hatte.“
Großes Gelächter - und nun erzählten sie. Die Wirtin stand stolz daneben. Zuerst bekam sie vorwurfsvolle Blicke, aber dann, als vom Hausknecht und seinem Knüppel die Rede war und von ihrem Anruf bei der Polizei, erntete sie Lob, Anerkennung und Dank.
Und der alte Hubert? Auch er wurde geholt. Sie wollten sich doch bei ihm bedanken, die Mädchen und die Lehrerinnen. Frau Vogel nahm alles Geld, das zuvor nicht in ihrem Geldbeutel gewesen war, legte noch extra einen Schein drauf und gab es ihm.
„Das haben Sie sich ehrlich verdient“, sagte sie.
Als sie sich danach bei den vier Mädchen bedankte, sagte Gisela: „Wir mussten Ihnen doch beweisen, dass die Fünfte mehr kann, als andere verpetzen.“
Wir nähen unsere Dirndl selber
„In diesem Jahr sollt ihr eigentlich noch etwas zum Anziehen für euch selber nähen“, sagte Frau Heil in der Handarbeitsstunde der vierten Klasse. „Eine Bluse oder einen Rock vielleicht ... Überlegt einmal, was ihr am liebsten arbeiten möchtet, und sagt mir dann Bescheid.“
„Müssen wir den Stoff selber kaufen?“, erkundigte sich Katrin, die immer knapp bei Kasse war. Sie wurde von ihrer Tante, die für sie bezahlte, nur gerade mit dem nötigsten Geld versorgt.
Frau Heil beruhigte sie: „Wenn du nicht gerade ein Abendkleid aus Seidenbrokat nähen willst, stiftet
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