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geben ein Fest

geben ein Fest

Titel: geben ein Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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lernten sie, den Grundschnitt für jede passend einzurichten.
    Pünktlich gab Herr Schuster am dritten Tag eine gewaltige Stoffrolle in Lindenhof ab.
    „Eine Überraschung“, rief Hilda, die auf allgemeinen Wunsch hin den Ballen aufschnürte, und sie beförderte einige Pralinenpackungen zutage. „Guten Appetit und gutes Gelingen den tüchtigen Schneiderinnen!“, stand dabei. „Hoffentlich reicht alles!“
    Der Stoff reichte jedenfalls. Pralinen hätten es ruhig mehr sein können!
    Beim Zuschneiden gab es einige Aufregung. Einmal lag das Muster verkehrt, dann war der Schnitt nicht fadengerade angelegt. Endlich hatte jede ihre Stoffteile zusammen, und sie durften alles zusammenheften.
    Und dann das Anprobieren! „Du kitzelst mich ja“, rief Suse, als Hilda ihr das Kleid übergezogen hatte und richtig abstecken wollte.
    „Au, du hast mich gestochen“, jammerte Andrea.
    Jede hatte etwas zu klagen. „Immerhin“, tröstete Bobby, „sieht man doch schon, was es werden soll.“
    Elli stellte sich besonders dämlich an, fanden ihre Cousinen, und sie machten ihr ernste Vorwürfe. Doch sonderbar: Carlotta, der Ellis Ziererei oft ein Gräuel war und die selber viel lieber turnte oder ritt, als dass sie stichelte - ausgerechnet Carlotta nahm Elli in Schutz. „Ich finde, Zwillinge, ihr habt es wirklich nicht nötig, an Elli rumzunörgeln. Ihr seid im Nähen wahrhaftig keine Größen.“ Da wurden die Schwestern rot und versuchten von da an, Elli zu helfen.
    Elli aber sagte ärgerlich: „Bei einem Dirndl kommt es doch gar nicht auf tadellosen Sitz an.“ Sie rümpfte die Nase. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir etwas Schickeres ausgewählt.“
    „Warum sagst du das erst jetzt?“, fragte Jenny spitz. „Du hättest dir doch wahrhaftig ein Abendkleid nähen können.“
    Elli zuckte mit den Schultern. „Ich werde mich doch nicht ausschließen.“
    „Finde ich auch“, meinte Suse. „Außerdem sind Dirndl heutzutage doch schick. Seht euch bloß die Illustrierten an, wie oft vornehme Damen im Dirndl erscheinen.“
    „Na, wenn Suse das sagt“, spottete Jenny weiter, „dann stimmt es. In vornehmen Kreisen kennt sie sich aus.“ Suse wurde rot. Jenny konnte es nicht lassen sich über die Schwächen ihrer Mitschülerinnen lustig zu machen. Und dass Suse sich von jeher bemühte, recht vornehm zu tun, das wussten alle. Aber Jennys spitze Zunge verletzte gar zu leicht.
    „Lass dich nicht ärgern, Suse“, sagte Nanni gutmütig. „Es ist ein Segen, dass sich wenigstens eine von uns um solche Dinge kümmert.“
    „Und du hast vollkommen recht“, setzte Hilda hinzu. „Dirndl werden heute sogar bei allen möglichen feierlichen Gelegenheiten getragen.“
    Aufgetrennt werden musste oft genug. Doris stellte sich die Nähmaschine vorsorglich auf große Stiche ein, und sie tat gut daran: Das rechte Vorderteil hatte sie plötzlich an die linke Rückseite genäht, und die Ärmel verwechselte sie auch. Da tat sie sich beim Trennen leichter!
    Einiges zu lachen hatten die Mädchen mit Katrin. Die war recht mollig. Aber sie fand, dass ihr Schnitt viel zu weit geraten war. Und beim Anprobieren meckerte sie: „Das hängt ja alles um mich herum. Steckt den oberen Teil enger ab. Ihr tut ja gerade so, als wäre ich furchtbar dick.“
    „Na, eine Tanne bist du nicht.“
    „Eher eine Tonne“, grinste Doris, „ein Tönnchen.“
    Katrin war jedoch nicht zu belehren, auch nicht durch Frau Heil. Deshalb saß ihr Kleid am Schluss so prall, dass sie kaum noch schnaufen konnte.
    „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich“, meinte die Lehrerin schließlich. „Ich rate dir bloß eins, Katrin, lass genügend breite Nähte an den Seiten. Vielleicht möchtest du später doch ein bisschen herauslassen.“
    Nachher merkte Katrin dann doch, dass ihr Kleid nicht so gut saß wie bei den anderen. Aber sie sagte nichts. Doch in den Ferien besah sich ihre Tante den Schaden. Sie brachten das Kleid zur Schneiderin, und siehe da: Plötzlich stand Katrin das Dirndl viel besser!
    „Wisst ihr was?“, meinte Andrea eines Tages. „Wenn am Schulschluss das große Fest ist, von dem ihr erzählt, dann sollten wir in unseren Dirndlkleidern einen Tanz aufführen.“
    Das war ein guter Gedanke, und von da ab gaben sie sich besondere Mühe beim Nähen, damit die Kleider auch wirklich schön wurden. Als alle fertig waren, erschien die Vierte an einem Sonntagmorgen zum Frühstück in den neuen Kleidern - viel bewundert und sogar ein bisschen

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