Gebieter der Dunkelheit
jedoch auch unglaublich an. Aber sagte er ihr nicht gerade, dass sie nicht so hilflos war, wie es erschien? Sie brauchte nur um Gnade zu flehen, und schon wären sie nicht mehr Sub und Herr, sondern wieder Naomi und Samuel. Das Machtgefälle würde in sich zusammenfallen.
Auf einmal verstand sie. Obwohl die Gefahr durch Sam spürbar war, bestand kein Risiko für sie. Zu jeder Zeit war sie in Sicherheit. Dank des Safewords konnte sie sich fallen lassen und die erregende Seite der Angst genießen.
»Jetzt werde ich dich für deine Verfehlung bestrafen.« Vorfreude spiegelte sich auf seinem Gesicht.
»Aber …«
Seine Hand, die auf ihrer Kehle lag, glitt höher und verschloss ihren Mund. »Nur dadurch lernst du, Subbie. Aber ich lehre nicht nur durch Strafe, sondern auch durch Belohnung, merke dir das. Sei schön fügsam, und ich werde dir Sphären der Ekstase zeigen, von denen du bisher nicht einmal zu träumen gewagt hast.«
Kaum hatte er seine Hand weggenommen, zischte sie: »Fügsam? Niemals.«
Sam lachte verführerisch und zündete die Kerzen in den schmiedeeisernen Wandhalterungen an. Dann löschte er den Strahler, so dass der Gang in ein mystisches Licht getaucht wurde. »Du wirst mir schon sehr bald aus der Hand fressen. Bei unserem ersten Treffen hast du auch nicht geglaubt, drei Orgasmen hintereinander haben zu können, aber ich habe dir das Gegenteil bewiesen.«
Er hatte Recht. Zerknirscht presste sie die Lippen aufeinander. Als er ihr Wickelkleid öffnete und ihren nackten Körper freilegte, indem er den Stoff beiseiteschob, hielt sie einige Sekunden lang die Luft an. Seine Zeigefinger streiften die Außenwölbungen ihrer vollen Brüste, worauf die Nippel sofort hart wurden. Genüsslich betrachtete Sam ihre Rundungen und die schlanken Hüften und genoss den Anblick ihrer rasierten Scham, die dank der Spreizstange jederzeit frei zugänglich für ihn war.
»Du hast große Schamlippen«, stellte er fest. »Oder sind sie etwa schon geschwollen?«
Verlegen errötete Naomi. Ihre Erregung konnte sie nicht vor ihm verstecken. Daran waren nur diese vermaledeite Stange und die Handfesseln schuld. Sie rechnete fest damit, dass Samuel ihren Schoß betasten würde, und malte sich in Gedanken aus, wie sie sich wehren könnte. Als er es nicht tat, war sie jedoch enttäuscht, was ihm zu aller Schande nicht verborgen blieb.
Amüsiert rollte er ihr Kleid hoch und band es mit dem Gürtel in ihrem Kreuz zusammen, so dass der Stoff nur noch ihren Rücken bedeckte. Ihr restlicher Körper war entblößt und bot sich ihm schutzlos dar. Die Empfindungen, die Naomi durchströmten, waren völlig neu für sie. Sie hätte schreien können, weil sie sich noch nie so hilflos gefühlt hatte. Doch die Lust, die aufloderte, weil sie sich Sam schamlos präsentierte und seinem Gutdünken ausgeliefert war, war viel stärker. Das Blut rauschte durch ihren Kopf und machte Denken fast unmöglich. Sie zitterte vor erregender Furcht und wünschte sich sehnlichst, dass Sam sie endlich berühren, sie liebkosen und nehmen würde.
Stattdessen entnahm er der Schublade, in der die Spreizstange gelegen hatte, eine Gerte. Fassungslos beobachtete Naomi, wie er sie einige Male durch die Luft sausen ließ, um zu testen, wie sie in der Hand lag. Natürlich wusste er das längst. Er wollte lediglich Naomis Angst schüren, vermutete sie, und verdammt, er war erfolgreich damit. Ihr Brustkorb bebte, das Klopfen in ihrer Spalte nahm zu und sie spürte, wie Feuchtigkeit aus ihr heraussickerte.
»Genieße es«, sagte er einfühlsam und stellte sich vor Naomi.
»Die Strafe?«, fragte sie ungläubig.
»Der Schmerz wird dir Lust entlocken«, er lächelte milde, »wie zuvor schon die Angst.«
Mist, dachte sie, er durchschaute sie wirklich. Sie schämte sich. Wie konnte es sein, dass die Furcht sie derart erregte? Weil sie eingebettet in ein Rollenspiel war? Weil alles nur auf eins hinauslief – Sex? Das war alles sehr verwirrend. Und geil. Seltsamerweise sehnte sie den Lustschmerz sogar herbei. Ein Teil von ihr wollte diese neue Erfahrung machen, ein anderer wollte nichts lieber als fliehen. Doch Sam ließ Naomi keine Wahl. Er konfrontierte sie mit ihren dunklen Gelüsten. Ihr Blick haftete an der Gerte. Sie rang nach Luft. Die Angst legte sich schwer auf ihren Brustkorb, aber das Pochen in ihrem Schoß war inzwischen zu kleinen Eruptionen angewachsen.
Doch Sam war immer für eine Überraschung gut. Erst einmal zeigte er ihr, dass Schlaginstrumente auch
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