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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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hinzukriegen, und liebe unseren Kalten Krieg ein bisschen zu sehr, um ihn deinetwegen zu gefährden.«
    »Ich verstehe.«
    »Gut. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, es gibt einige Dinge, um die ich mich kümmern muss.« Er ließ sie in seinem Arbeitszimmer allein.
    Geary seufzte, als sie sich Arik zuwandte, der neben ihr auf dem Ledersofa saß. »Er ist ein wuscheliges kleines Häschen, was?«
    Zu ihrer Überraschung verteidigte Arik ihn. »Beurteile ihn nicht zu hart. Du musst bedenken, dass er jahrhundertelang von den Menschen verfolgt und außerdem von uns Göttern gejagt worden ist. Seine Verbitterung und Wut sind mehr als verständlich.«
    »Hast du Mitgefühl mit ihm?«
    Arik zögerte und erwog die Zärtlichkeit, die er in sich spürte. »Ja, ich glaube schon.«
    »Wie fühlt sich das an?«
    »Merkwürdig und tröstlich, aber vor allem beunruhigend.« Und so war es auch. Er war nicht sicher, ob es ihm gefiel, dass er etwas empfand. Es hatte enorme Vorteile und Nachteile.
    Megeara beugte sich zu ihm hinüber und drückte ihm die Hand. »Und wie ist es, ohne Gefühle zu leben?«
    Er spielte mit ihren grazilen Fingern und genoss die Sinnesempfindung, ihre Hand in seiner zu halten. »Es ist schwer. Stell dir eine Welt ohne Geschmack vor. Eine Welt, in der du Farben sehen, aber nichts fühlen kannst. Ein wunderschöner klarer Tag kann dich nie überwältigen. Du kannst nie über das Lachen eines Kindes lächeln. Du kannst nie beim Blick auf ein Häschen denken: wie süß . Du fühlst einfach gar nichts. Es ist, als wärst du die ganze Zeit in eine dicke Schicht aus Watte gepackt.«
    »Und wenn dich jemand berührt?«
    »Ich kann den Druck fühlen, aber ich habe keine Empfindungen. Das Blut schießt mir nicht plötzlich durch die Adern, mein Herz schlägt nicht schneller. Keine Aufregung, kein Schauer. Aber das Eigenartige ist, wenn ich mir dir zusammen bin, muss ich dich nicht einmal berühren, um das zu fühlen. Ich werde hart, wenn ich nur an dich denke.«
    Geary schluckte, und Schauer überliefen sie. Noch nie hatte jemand etwas Liebenswürdigeres zu ihr gesagt. Und als sie darüber nachdachte, fiel ihr etwas anderes auf … »Du hast in deiner menschlichen Gestalt noch nie mit jemandem geschlafen, oder?«
    »Nein.«
    Überrascht dachte sie an die Fähigkeiten und die Kreativität, über die er verfügte.
    Seine blauen Augen waren sehnsuchtsvoll in ihrem Bedürfnis und ihrer Ehrlichkeit, als er seine Lippen über ihre Wange gleiten ließ. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: »Es gibt nichts, was ich lieber tun würde, als dich zu berühren, Megeara. Ich will deine Haut an meiner Zunge spüren. Wissen, wie es ist, in dich zu gleiten, während du dich an mich drückst.«
    Ihre Brustwarzen wurden fest, und Hitze versengte Geary. Sie hätte von seiner Offenheit beleidigt sein können, doch sie war es nicht. Es machte sie merkwürdigerweise an. Noch nie hatte jemand so unverhohlen und offen mit ihr gesprochen.
    Und er hatte die Welten gewechselt, um mit ihr zusammen sein zu können.
    Sein Atem versengte ihr den Nacken, als er ihre Wange mit seiner berührte.
    In zwei Wochen würde er fort sein. Es gab keine Hoffnung auf irgendetwas mit ihm, das über eine kurze körperliche Beziehung hinausging. Das war eigentlich das Letzte, was sie wollte. »Arik? Wie stehen die Chancen, dass du das hier überlebst?«
    Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich, er zog sich zurück und sah sie an. »Schwer zu sagen. Als Mensch quasi gleich null, aber wenn Hades mir meine Göttlichkeit zurückgegeben hat, steigen meine Chancen schlagartig an.«
    »Du bist also hergekommen, um mich flachzulegen und dann zu verschwinden?«
    Arik zögerte. Ja, das war mehr oder weniger sein Plan gewesen, den Hades dadurch geändert hatte, dass er ihr Leben dafür verlangte.
    Ich bin ein mieser Dreckskerl.
    In diesem Moment hatte er eine üble Erleuchtung. »Du hast recht – genau das habe ich vorgehabt. Ich bin keinen Deut besser als Solin. Ich war so darauf fixiert, ein Mensch zu sein und dich treffen zu können, dass ich nie über meine blinde Besessenheit nachgedacht habe. Du hast dich mir in deinen Träumen so freigebig hingegeben, dass ich angenommen habe, du wärst im wahren Leben genauso. Aber das bist du nicht. Ich glaube, deshalb bist du im Traum so ungehemmt. Du hältst alle Gefühle in dir zurück.«
    »Ja«, sagte sie leise, »ich bin so gehemmt, dass meine Träume der einzige Ort sind, wo ich mich frei fühle und mich benehmen kann, wie

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