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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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entwich der Atem aus Ninianes Lungen. Die Gestalt war kleiner und dünner als Tiago, sie bewegte sich mit mörderischer Geschwindigkeit und warf etwas nach ihm.
    Aber Tiago hatte die Gefahr erkannt. Er tauchte zu einer Seite weg und schoss im Fallen auf den Angreifer. Der Fae taumelte und ging zu Boden. Tiago rollte sich ab. In einem einzigen Satz, mit dem er mindestens sechs Meter zurücklegte, war er bei dem gefallenen Fae. Er musste bereits tot gewesen sein, denn Tiago richtete sich fast sofort wieder auf. Lange, wie es ihr schien, starrte er auf seinen gefallenen Gegner hinab. Dann wirbelte er herum, um sich mit wildem Blick umzusehen. Als er sich zu ihr umdrehte, blitzten seine Raubvogelaugen im Scheinwerferlicht des Wagens gespenstisch auf.
    »Das war’s«, sagte er. Er wusste genau, dass sie ihn mit ihren empfindlichen Feenohren hören konnte. »Keine pampigen Widerworte diesmal. Wir fahren zurück nach New York, wo ich weiß, dass ich für deine Sicherheit sorgen kann.«
    Sie starrte in sein wütendes Gesicht, als er steifbeinig auf den SUV zukam, hob den Finger und ließ ihn über der Türverriegelung schweben. Dann zog sie die Hand wieder zurück und ließ die Türen verschlossen.
    Tiago kam an der Fahrerseite an, zog am Türgriff und rammte seine Faust gegen den Wagen. »Was zur Hölle treibst du jetzt wieder?«
    »Du bringst mich nirgendwohin«, erklärte sie ihm.
    »Du bist total verrückt. Mach die gottverdammte Tür auf!«
    Sie fing seinen grimmigen Blick auf und schüttelte den Kopf. Er würde nicht das Fenster einschlagen oder etwas anderes tun, womit er sie verletzen könnte. Sie berührte das Glas an der Stelle, wo seine Faust lag, und sehnte sich so sehr danach, dass er sie nach Hause brachte und diesem Albtraum ein Ende machte, aber das konnte er nicht. Dann legte sie den Gang ein und fuhr mit dem SUV davon.
    Die geballten Fäuste in die Hüften gestemmt, sah Tiago ihr nach. Als sie ihn im Rückspiegel ansah, schlug neben seinem Fuß ein blendend greller Blitz ein, und das Bild flackerte schwarz und weiß.
    »Gott verdammt , Tricks!«, brüllte er.
    Sie fuhr mit äußerster Konzentration, die Geschwindigkeitsbegrenzung und der wütende Donnervogel, der ihr in der Luft folgte, forderten ihre ganze Aufmerksamkeit. Außerdem hatte sie sich ziemlich verfahren. Nach wenigen Minuten gab sie es auf, den Weg auf eigene Faust finden zu wollen, und hämmerte stattdessen den Zielort in das GPS -System auf dem Armaturenbrett.
    Es war eine schreckliche Reise, und sie schien eine Ewigkeit zu dauern. Ein paarmal wäre sie beinahe rechts rangefahren, um Tiago das Steuer zu überlassen. Ihr Schüttelfrost war zurückgekehrt und machte ihrem Körper von innen zu schaffen. Ihre Haut schmerzte. Dann fing ihr Herz an, zu heftig zu schlagen, so als würde sie rennen, und ihr Blick trübte sich. Aus Angst, auch nur für einen kurzen Moment den Halt zu verlieren, hielt sie das Lenkrad mit beiden Händen fest umklammert.
    Das Regent Hotel lag im Gold-Coast-Viertel im Norden, einem historischen Stadtteil, der nach dem Großen Brand von Chicago entstanden war. Nur ein paar Blocks entfernt vom berühmten Einkaufsbezirk Magnificent Mile an der Michigan Avenue, war das Regent ein luxuriöses Boutique-Hotel mit mahagoniverkleideten Wänden, antiken Kunstwerken, Kaminen und dem Zauber der alten Welt, den die Alten Völker besonders bevorzugten.
    Endlich bog sie in die kurze Einbahnstraße, in der das Regent lag, und erblickte vor sich den hell erleuchteten Säulengang des Hotels. Eine Gruppe von Leuten drängte sich unter Schirmen und Planen, wo sie sich unterhielten und Kaffee tranken.
    Kamerateams und Übertragungswagen. Natürlich.
    Und dann war da Tiago, der die Miene eines irren Attentäters aufgesetzt hatte und am Pfosten eines Fußgängerüberwegs lehnte, während er mit seinen Killer-Augen den ankommenden Verkehr in dieser Einbahnstraße beobachtete. Er gab eine ziemlich diabolische Figur ab, gewaltig und reglos, ganz in Schwarz gekleidet – und vollkommen auf Niniane konzentriert. Sie versuchte sich von seinem Anblick nicht beeindrucken zu lassen und wandte den Blick ab, doch sie war sich seiner Gegenwart so überdeutlich bewusst, dass es ihre Unbeholfenheit nur noch steigerte. Er sah so wild aus. Nein, sexy. Nein, wild. Oh, um Himmels willen!
    Vorsichtig lenkte sie den SUV auf den Bordstein und parkte verbotenerweise vor einem Feuerhydranten. »Großer, harter, unheimlicher Wyr«, flüsterte sie. »Ich habe keine

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