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Gebrochen

Gebrochen

Titel: Gebrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeany Lena
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Sein Vater meinte, Leon bräuchte eine Lehre. Etwas, damit er begriff, dass er ihm gehörte. Leon reagierte nicht, dafür war er zu verängstigt. Er hob auch den Blick nicht als sein Vater näher kam.
    Auch nicht, als er grob auf die Beine gezerrt wurde.
    Auch nicht, als ihm befohlen wurde, sich auszuziehen.
    Auch nicht, als er ein wohliges Stöhnen hörte, dass nicht von seinem Vater stammte.
    Auch nicht, als sein Vater ihn umdrehte und ihn zwang, sich auf das Sofa zu knien. Leon versuchte wirklich, nicht zu schreien, denn das machte es schlimmer. Wenn er schrie, stieß sein Vater nur härter zu. Doch es gelang ihm nicht. Der Schmerz, war zu groß. Ein anderer Penis tauchte vor seinem Gesicht auf und sein Kopf wurde hochgezogen. Der Penis verschwand in seinem Mund und erstickte die Schreie. Dann plötzlich war sein Vater weg und der Penis wurde aus seinem Mund gezogen. Leon wollte sich aufrichten und unter die Dusche flüchten, doch sein Vater presste ihn weiterhin auf das Sofa. Das war noch nicht alles, die Lehre musste tiefer gehen, grollte sein Vater und Leon schrie auf, als wieder jemand in ihn eindrang. Er hatte gedacht, dass es bei seinem Vater kaum auszuhalten war, doch das hier war schlimmer. Ob es war, dass sein Vater zuließ, dass jemand anderer seinen Sohn benutze, oder die Größe des Penis, konnte und wollte Leon nicht wissen. Als es endlich vorbei war, sank Leon kraftlos in sich zusammen. Doch schon bald rappelte er sich auf und wollte unter die Dusche. Aber die Männer standen noch immer im Zimmer, versperrten den Ausgang. Mit Entsetzten sah Leon, dass der Beamte seinem Vater Geld in die Hand drückte und sich für das Vergnügen bedankte.
    Übelkeit stieg in Leon auf und er drängte an den beiden vorbei. Auf der Toilette übergab er sich. Die Erkenntnis, dass sein Vater ihn verkauft hatte, hatte ihn wie ein Hammerschlag getroffen. Als sein Magen endlich leer war, stellte er sich unter die Dusche. Wie immer konnte er Gefühle nicht abwaschen, auch wenn er es fast eine Stunde lang schluchzend versuchte. Vollkommen am Ende, schlich er schließlich in sein Zimmer, rollte sich auf seinem Bett zusammen und schlief schließlich ein.

    ***

    Sein Fluchtversuch war wie das Einläuten einer neuen Zeit. Nicht nur, dass sein Vater von nun an jeden Tag seine Sachen durchsuchte, als ob er einen Fluchtplan finden wollte. Jede Tasche seiner Jeans, oder Jacke, jeder Winkel seiner Schultasche wurde abgesucht. Das war Leon relativ egal, er hatte nichts zu verbergen.
    Viel schlimmer war, dass es nicht bei dem Beamten blieb. Immer wieder kamen für Leon Fremde, die Sachen verlangten, die er nicht machen wollte. Die er nicht erdulden wollte. Seine Schreie, wenn er genommen wurde, wurden mit einem Knebel erstickt. Keinen der Männer kümmerte es, wenn er ihm Schmerzen bereitete. Im Gegenteil schienen sie es zu genießen. Genau wie die Frauen. Es war auch seine Mutter, die Frauen anschleppte, die sich von ihm „verwöhnen“ lassen wollten. Es war ihnen egal, dass er sich dabei fast übergeben musste. Es war ihnen egal, dass sie ihm mit ihren Schlägen Schmerzen bereiteten. Es war ihnen egal, dass er seinen Körper verfluchte, weil er auf deren Berührungen reagierte. Er wollte es nicht. Doch es lag in der Natur, dass sein Penis anschwoll, was die Frauen verzückte. Auch wenn er noch im Wachstum war, bedienten sie sich seiner. Jeden Tag stand Leon unter der Dusche. Jeden Tag versuchte er, das Gefühl abzuwaschen, dass er benutzt worden war. Er hatte das Gefühl auch, wenn er in Ruhe gelassen worden war.
    Er zog sich noch mehr in sich zurück, als er es zuvor schon getan hatte. Er sprach nur noch, wenn man ihn direkt ansprach. Er saß alleine in der Klasse, von den anderen gemieden, wegen seiner Klamotten. Er saß alleine im Pausenhof, weil er es nicht ertragen konnte, jemanden anzusehen. Er ging alleine immer direkt nach Hause, weil er nicht wollte, dass ihn irgendwer, warum auch immer, ansprach. Er war alleine in seiner persönlichen Hölle.
    In seiner Hölle der Angst und Erniedrigung.
    In seiner Hölle des Schmerzes und der Gewalt.
    Der einzige Lichtblick war der Computer, den er wegen der Schule bekommen hatte. Der faszinierte und interessierte ihn. Es war erstaunlich, was so ein Gerät leisten konnte. Was man alles bewerkstelligen konnte, zu was man ihn bringen konnte. Wenn er mit seinen Hausaufgaben fertig war, saß er am Computer. Nicht spielend oder chattend. Nein, er suchte im Internet nach Anleitungen, wie man

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