Gebrochene Schwingen
Tisch bahnten.
»Heaven«, sagte Unsere-Jane, beugte sich vor und umarmte mich, »Keith und ich müssen jetzt gehen. Du wirst mir fehlen.«
»Du schreibst mir?« fragte ich.
»Jede Woche.«
Ich umarmte Keith. Dann sah ich ihnen nach, wie sie Arm in Arm den Weg entlanggingen. Logan küßte mich in den Nacken.
»Du hast sie wirklich sehr gern, nicht wahr?«
Ich schmolz in seinem Arm dahin. »Laß uns in unser Zimmer gehen, Logan. Ich bin sehr müde.«
»Aber die Sachen sind schon alle in unsere neuen Zimmer gebracht worden«, sagte er.
»Wie? Wann denn?«
»Während wir hier draußen feierten. Ich wollte dich überraschen. Ist das in Ordnung?« Es gefiel mir nicht, daß er das getan hatte, ohne mich zu fragen, aber ich sah ein, daß es ihm wichtig gewesen war, mich zu überraschen.
»Es ist gut. Ja, das ist in Ordnung.« Ich seufzte.
»Was machen wir mit unseren restlichen Flitterwochen, Heaven? Wollen wir sie hier verbringen?« Er nahm meine Hand, seine saphirblauen Augen bettelten.
»Möchtest du das wirklich, Logan?«
»Ja, sehr gern!«
»Nun gut, dann machen wir es so«, sagte ich widerwillig.
»Können wir jetzt nach oben gehen? Ich fühle mich, als würde ich bald zusammenklappen von all dieser Aufregung.«
»Ich komme bald nach«, sagte er. »Ich möchte mich noch von ein paar Leuten verabschieden.« Er küßte mich und mischte sich dann wieder unter die Menge. Ich erblickte Tony, der, umgeben von einigen Geschäftsfreunden, wie ein König in einem Lehnstuhl saß. Er winkte und lächelte, als ich mich auf den Weg ins Haus machte.
Oben auf dem Flur traf ich Martha Goodman, die gerade aus Jillians Zimmer kam.
»Wie geht es ihr?« fragte ich.
»Sie ist sehr glücklich«, sagte sie. »Wahrscheinlich genauso glücklich wie Sie«, fügte sie hinzu.
Glücklicher, dachte ich. Aber ich sprach es nicht aus, sondern ging sofort in eines unserer Zimmer.
Tony hielt sich an sein Wort während der Zeit, die Logan und mir für unsere Flitterwochen blieb – er sprach nicht mit Logan über geschäftliche Dinge und war eigentlich nie da. Drei Tage verbrachte er mit Besprechungen in New York. Er hatte auch einige Termine mit seinen Finanzberatern in Boston, bei denen es, wie ich später herausfand, um die Fabrik in Winnerow ging.
Da Jillian meistens in ihrem Zimmer blieb, hatten Logan und ich Farthy ganz für uns.
Jeden Morgen frühstückten wir im Bett. Anschließend gingen wir entweder an den Strand oder fuhren mit dem Auto nach Boston zum Einkaufen, aßen in feinen Lokalen oder bummelten nur herum. In der Mitte der Woche bereitete Logan alles vor, damit wir reiten konnten.
Als Logan und ich zu den Ställen kamen, um unsere Pferde zu holen, fiel mir ein anderer Tag wieder ein. Es war der Tag, an dem Troy und ich uns zum ersten Mal geliebt hatten. Logan spürte nichts von meinen Träumereien. Wir ritten den Strand entlang. Es war wunderschön und romantisch. Wir hatten uns Verpflegung mitgebracht und bereiteten unser Picknick am Strand in einer privaten kleinen Bucht, die Logan auf seinen Streifzügen entdeckt hatte. Als wir uns zu dem Tosen der Brandung liebten, wurden all meine schmerzlichen romantischen Erinnerungen verdrängt, und eine Zeitlang fühlte ich mich erfrischt und voller Hoffnung. Vielleicht war die Idee, die Flitterwochen auf Farthy zu verbringen, doch nicht so schlecht.
Da Logan ständig romantische, aufregende Unternehmungen organisierte und mir seine Ergebenheit und Liebe bewies, wurde ich dazu bewogen, vor den bohrenden Ängsten in meinem Unbewußten die Augen zu verschließen. Ich schob das zehrende Gefühl von Bedrohung beiseite, das mich jedesmal überkam, wenn ich daran dachte, daß Logan Vizepräsident der Tatterton-Spielzeugwerke werden und wir nach Farthy ziehen würden. Am Ende der Woche, als Tony von seinen Geschäften zurückkehrte und Logan und ich uns fertigmachten, nach Winnerow zu fahren, unsere Sachen zu holen und seinen Eltern von unseren neuen Plänen zu erzählen, waren wir beide braungebrannt, erholt und glücklich.
»Ihr seht beide wunderbar aus«, sagte Tony.
»Ich hoffe, wir verbringen hier ewige Flitterwochen«, erwiderte Logan und himmelte mich dabei dermaßen an, daß ich rot wurde.
»Es sollte jeder Tag ein Hochzeitstag sein, nicht wahr, Logan?« grinste Tony. »So hält man eine Ehe glücklich. Aber wir haben jetzt auch Arbeit, die erledigt werden muß.« Wie begierig Tony war, die Aufmerksamkeit von Logan wieder auf die Geschäfte zu lenken! »Heaven,
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