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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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er es an meiner Aufregung erriet.
    Einige Minuten später stand er im Flur vor unseren Zimmern.
    Er hatte die Arme verschränkt und wirkte etwas verärgert. »Ich hoffe nur, daß es etwas Gutes ist, Heaven«, warnte er mich.
    Ich ging zu ihm, legte die Arme um seinen Hals und sah ihm tief in die Augen. »Du wirst Vater«, sagte ich zärtlich. Vor Aufregung wurde er ganz rot, und seine saphirfarbenen Augen strahlten wie ein Frühlingshimmel an einem klaren Tag; sein Lächeln breitete sich über das ganze Gesicht aus.
    »Heaven«, sagte er, »wie kannst du so etwas sagen und dabei so ruhig bleiben?« Er hielt mich ein wenig von sich entfernt, und seine Augen musterten mich genau, als suche er nach irgendwelchen Veränderungen. Dann lachte er, zwinkerte wie ein kleiner Junge und umarmte mich wieder. »Das sind ja wundervolle Neuigkeiten. Warte nur, bis wir es Tony erzählt haben. Oder meinen Eltern. Das ist ein Grund für ein Fest!
    Heute abend gehen wir alle so toll essen wie noch nie! Ich sage es gleich Tony, und Rye soll das heutige Abendessen wieder einfrieren. Oh, ich bin so glücklich, daß wir das Haus gekauft haben. Ich sage den Innenarchitekten sofort, daß sie ein Kinderzimmer einrichten sollen. Wir müssen ein Kindermädchen einstellen, das dir hier und in Winnerow helfen soll.«
    Er klatschte in die Hände, warf die Arme hoch und sah aus, als würde er gleich vor Freude einen Sprung machen.
    »Wenn das Kind da ist, dann feiern wir zwei große Feste.
    Eins in Farthy, für unsere Freunde in Boston, und eins in Winnerow. Du wirst Mutter, und ich werde Vater«, kündigte er an. »Heaven, du siehst wunderschön aus, so strahlend. Was für eine wunderbare Überraschung. Ich danke dir, ich danke dir«, sagte er und drückte mich fest an sich. Er fiel auf die Knie und küßte meinen Bauch. Plötzlich brach er in Tränen aus. Ich streichelte seinen Kopf, aber er konnte nicht aufhören.
    »Heaven«, schluchzte er, »ich bin der glücklichste Mensch auf der Erde, ich bin – « Dann sah er auf, und Tränen liefen ihm über das Gesicht. »Ich verdiene dieses Glück nicht«, sagte er, »vergib mir.«
    Ich wollte ebenso glücklich sein wie er und seine Aufregung teilen. Doch je mehr die Freude aus ihm herausströmte, desto mehr fragte ich mich, ob ich ihm nicht das Kind eines anderen Mannes gebären würde. Es erschien alles so verlogen, aber ich durfte nichts sagen. Es war Zeit, daß das Glück in dieses Haus einzog. Ein neuer Anfang mußte gemacht werden, und ich wollte ihn um keinen Preis verhindern. Wo wir alle so nötig etwas Glück brauchten.
    Vor lauter Aufregung rannte Logan halb nackt aus dem Zimmer. Ich mußte lachen, schob meine dunklen Ängste und Sorgen beiseite und beschloß, ebenso glücklich und aufgeregt zu sein wie er. Einige Augenblicke später erschien Tony neben ihm in der Türe.
    »Was plappert Logan hier für unverständliches Zeug? Ich werde Urgroßvater?« fragte Tony, und seine Augen glitzerten vor Stolz und Freude.
    »Es scheint so«, antwortete ich.
    »Ich gratuliere dir, Heaven«, sagte er und umarmte mich.
    »Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein. Es ist wie ein Schwung neuer Energie und Hoffnung. Eine geistige Gabe.«
    »Wir gehen ins Cape-Cod-Restaurant«, erklärte Logan. »Ich habe einen Tisch reservieren lassen. Champagner und Hummer; das paßt doch, oder, Tony?«
    »Natürlich.« Er lachte, als hätte Logan gerade die beste Idee des Tages gehabt. »Das müssen wir feiern. Es ist schön, zur Abwechslung einmal eine gute Nachricht zu hören. Wird es nicht wunderbar sein, in den Hallen von Farthy wieder einmal ein Kind schreien und lachen zu hören? Die Tattertons werden tatsächlich fortbestehen.«
    »Ja«, sagte ich, und Furcht umkrampfte mein Herz. Vielleicht würde die Linie noch reiner fortbestehen, als er vermutete.
    Aber ich verdrängte diesen Gedanken. Statt dessen ließ ich mich von Logans Heiterkeit und Energie anstecken. Wir zogen uns elegant an, stiegen in die Limousine und fuhren los, um die Ankunft meines Kindes zu feiern. Wir waren schon angeheitert vor Glück, als wir das erste Glas Champagner auf die Zukunft tranken.
    Im Restaurant hatten wir viel Spaß. Tony und Logan tranken eineinhalb Flaschen Champagner. Jedesmal, wenn ich nach dem Glas griff, sagte entweder der eine oder der andere: »Halt, halt, du mußt jetzt vorsichtig sein, mit dem, was du ißt und trinkst kleine Mutter.« Aus irgendeinem Grund reichten diese Worte schon aus, um beide in ein hysterisches

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