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Gedankenmörder (German Edition)

Gedankenmörder (German Edition)

Titel: Gedankenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Gerdts
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führen.
    «Ich habe sie extra noch nicht beerdigt, schließlich weiß man ja aus Kriminalfilmen, dass man die Beweise sichern muss.»
    Sie schniefte plötzlich. «Scheußlich. Jetzt sind Pelle und Prinz plötzlich nur noch Beweise.»
    Unentwegt redend ging die pummelige Frau voraus und führte sie über eine schmale Treppe und durch einen niedrigen Keller in den nur wenige Quadratmeter großen Hinterhof. Obwohl es nichts zu stehlen gab, waren der Hof und der ebenso winzige gegenüberliegende Garten des Nachbarhauses durch einen hohen Drahtzaun voneinander getrennt.
    «Ich hatte die Katzen seit Jahren bei mir. Erst kam Pelle und ein halbes Jahr später Prinz. Da hatte ich Pelle schon kastrieren lassen. Die beiden haben sich wunderbar verstanden.»
    Heike Bellmann blieb ruckartig stehen. Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf die äußerste Ecke des kleinen Grundstückes. «Da liegen sie. In dem Karton. Ein Nachbar hat sie mir gebracht. Er hat sie auf dem verwilderten Grundstück am Ende der Straße gefunden.»
    Während die Frau wie angewurzelt stehen blieb, knieten sich die drei Beamten neben die toten Tiere. Steenhoff zog sich ein Paar Einmalhandschuhe über und drehte das erste Tier vorsichtig auf den Rücken. Rüttger pfiff leise durch die Zähne.
    «Er hat die Katze ausgeweidet. Da ist nichts mehr drin. Die ganzen inneren Organe sind weg.»
    Steenhoffs Hand verschwand jetzt fast vollständig in der leeren Bauchhöhle der Katze.
    «Etwas hat er uns doch hinterlassen.»
    Als er seine Hand wieder hervorzog, hielt er ein kleines rotes Tuch zwischen den Fingern.
    «Sein Markenzeichen», sagte Petersen, und ihrer Stimme war anzumerken, dass sie sich ekelte.
     
    Heike Bellmann, die nur das rote Tuch sah, meldete sich aus ihrer Ecke des Hofes zu Wort. «Prinz hatte so etwas auch.»
    «Wo haben Sie das Tuch jetzt?», wollte Petersen wissen.
    Erstaunt sah Bellmann sie an. «Na, weggeschmissen. Es liegt im Hausmüll im Keller.»
    «Ich schaue da mal nach», bot sich Rüttger seufzend an und stand auf.
    «Er hat auch noch etwas anderes hinterlassen», sagte Petersen und zeigte auf einen Schnitt über der rechten Pfote, der wie eine frische Wunde aussah.
    «Der Schnitt sieht wie ein V aus. Genauso wie das Victoryzeichen auf Birgit Langes Körper und bei der Prostituierten im Park.»
    Steenhoff nickte grimmig. Ohne sich weiter um die Katzen zu kümmern, wählte er Wessels Nummer. Sein Kollege war sofort am Apparat. «Habt Ihr die getöteten Tiere auf der Farm sichergestellt?»
    «Nein», sagte Wessel bedauernd. «Der Farmleiter kommt morgen früh erst wieder. Er hat bis dahin einer Honorarkraft die Verantwortung übertragen. Aber die Frau weiß absolut nicht, wo die Tiere vergraben wurden. Sie bestätigte allerdings, dass sie irgendwo hier liegen.»
    «Was ist mit dem Zivi? Diesem Daniel?», hakte Steenhoff nach.
    «Ja, der könnte es auch wissen. Aber er ist nicht zu Hause und geht auch nicht ans Handy.»
    «Mist», entfuhr es Steenhoff laut.
    «Spätestens morgen früh um neun Uhr soll der Farmleiter, der Peter Smidt, wieder in seinem Büro sein, hat uns die Honorarkraft versichert», sagte Wessel, und seine Stimme klang für Steenhoff, als wolle er seinen Kollegen trösten.
    «Bis dahin habe ich die Kollegen vom Revier gebeten, heute Nacht regelmäßig Streife zu fahren und bei verdächtigen Personen auf dem Gelände sofort Alarm zu schlagen und Verstärkung anzufordern.»
    «Okay. Dann müssen wir uns bis dahin wohl noch gedulden», antwortete Steenhoff unwillig.
    «Kommt nach Findorff, wir brauchen euch jetzt hier.»
    «Und was ist mit den Katzen?», wollte Wessel wissen.
    «Die gehen auf sein Konto.»
     
    Steenhoff sah Heike Beilmann an, die sich noch immer nicht aus ihrer Ecke gerührt hatte.
    «Hat irgendein Nachbar was beobachtet?»
    Die Frau schüttelte den Kopf. Steenhoff sah, dass sie wieder weinte. «Niemand. Ich habe schon mit so vielen Leuten in der Straße gesprochen.»
    Er drehte sich zu Petersen um.
    «Ich werde die Kollegen von der Bereitschaftspolizei um Unterstützung bitten, uns bei der Befragung der Nachbarschaft heute Abend zu helfen. Wenn nichts dabei herauskommt, gehen wir morgen früh mit der Geschichte an die Presse. Irgendjemand muss den Mann doch gesehen haben.»
    Während Steenhoff mit dem Chef der Bereitschaftspolizei telefonierte, übernahmen Rüttger und Petersen die Aufgabe, den Nachbarn zu befragen, der die Tiere auf dem verwilderten Grundstück entdeckt hatte.
    Eine gute halbe Stunde

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