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Gedichte (Ausgabe 1898)

Gedichte (Ausgabe 1898)

Titel: Gedichte (Ausgabe 1898) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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dreht.
    Auf Märkten und Messen die Lust ist vergessen –
    Die Blumen des Waldes sind abgemäht.
     
    Kommt Dämmerstunde, nicht mehr in die Runde
    Das Haschen und Pfänderspielen geht,
    In stiller Kammer verbirgt sich ihr Jammer –
    Die Blumen des Waldes sind abgemäht.
     
    Dahin unsre Kränze! wir zogen zur Grenze,
    Wo Englands Banner im Winde geweht,
    Unsre Blumen vom Walde, sie ruhn auf der Halde,
    Die Blüte des Landes ist abgemäht.
     
    Ich hörte sie singen, wenn morgens sie gingen,
    Die Herde zu melken, die draußen steht;
    Nun klingt ihre Klage von Tage zu Tage:
    Die Blumen des Waldes sind abgemäht.
     
     

Leslys Marsch
     
    (Puritanerlied)
     
    Immer mit, immer mit,
    Was Teufel, wer hält nicht Schritt?
    Die Englischen ziehen von drüben heran,
    Schließt euch fester Mann an Mann,
    Musketiere rasch in die Front,
    Habt ihr vergessen, was ihr gekonnt:
    Schießen und Fechten und Schädelspalten
    Und mit der Linken die Bibel halten.
     
    Die erste Kirche, in die wir kommen,
    Drin Rom und die Pfaffen Platz genommen
    Und Orgel und Altar hinein erneuert,
    Werd' ausgefegt und ausgescheuert;
    Jenny soll das Käppchen tragen,
    Jocky das Chorhemd um sich schlagen,
    Und nach der Orgel und ihren Pfeifen
    Sollen unsre Pfeifer greifen,
    Können drauf spielen den ganzen Tag,
    Komme, was da kommen mag;
    Bursche, munter,
    Bald wird's bunter,
    Schürzet die Plaids! sie kommen, Juchhe,
    Und klappt die Mützen in die Höh.
     

Jakobitenlieder
     
    (Von 1715 bis 1746)
     
1.
    Die Duncans kommen, die Donalds kommen,
    Die Colins kommen, die Ronalds kommen,
    Es kommen die Kenmures Sohn und Vater,
    Lord Foster und Lord Derwentwater,
    Und Jack und Tom und Bobby kommen
    Und haben die blaue Blume genommen.
     
    Die Intosh kommen, die Quarries kommen,
    Die Söhne Lord Glengarrys kommen,
    Es kommen die Douglas und Mac Gregore
    Mit kurzem Schwert und langem Rohre,
    Und Jack und Tom und Bobby kommen
    Und haben die blaue Blume genommen.
     
    Die Phersons kommen, die Kenzies kommen,
    Die Grants, die Leans, die Menzies kommen,
    Es kommen die Bursch' aus allen Clanen,
    Die Mädchen selbst zu unsren Fahnen,
    Und Jack und Tom und Bobby kommen
    Und haben die blaue Blume genommen.
     
    Die Camerons kommen, die Gordons kommen,
    Die stolzen Söhne des Nordens kommen,
    Es kommen die Enkel der alten Thane,
    Die Crabies und die Mac Farlane,
    Und Jack und Tom und Bobby kommen
    Und haben die blaue Blume genommen.
     
    Sie kommen mit Pfeifen und Dudelsäcken
    Und suchen das Volk mit den roten Röcken,
    Bald werden die Schöße im Winde fliegen,
    Bald werden die Whigs auf der Nase liegen,
    Denn Jack und Tom und Bobby kommen
    Und haben die blaue Blume genommen.
     
     
2.
    Die einen sagen, wir haben gewonnen,
    Die andern sagen, sie haben gewonnen,
    Ich aber sage das eine nur:
    Es ward viel gelaufen bei Sherifmur,
    Wir sind gelaufen und sie sind gelaufen,
    Gelaufen einzeln und in Haufen.
     
    Wir haben den linken Flügel geschlagen,
    Der rechte Flügel hat uns geschlagen,
    Eine Rennbahn war die ganze Flur,
    Es ward viel gelaufen bei Sherifmur,
    Wir sind gelaufen und sie sind gelaufen,
    Gelaufen einzeln und in Haufen.
     
    Rob Roy, o wärst du zu Hilf' uns gekommen,
    Es hätt' ein andres Ende genommen,
    So aber war das Ende nur:
    Es ward viel gelaufen bei Sherifmur,
    Wir sind gelaufen und sie sind gelaufen,
    Gelaufen einzeln und in Haufen.
     
     
3.
    O käm' er wieder, mit Waffen scharf,
    Der Bursch, den ich nicht nennen darf,
    O käm' er wieder und käm' er schnell,
    Hier ist sein Platz und seine Stell',
    Ich wollt ihn schützen, wo immer er wär',
    Und wären zehntausend um ihn her.
     
    Von Tartan der Rock und die Hose dazu,
    Die Mütze blau und geschnürt die Schuh,
    Ein Hochlandsbursch vom Wirbel zur Zeh,
    Das ist der Bursch, mit dem ich geh',
    Und ich wollt' ihn schützen, wo immer er wär',
    Und wären zehntausend um ihn her.
     
    O ging' es wieder ins grüne Feld,
    Er ist ein König und ist ein Held,
    Auf seiner Brust der goldene Stern,
    Wo der uns leuchtet, da folgen wir gern,
    Und ich wollt' ihn schützen, wo immer er wär',
    Und wären zehntausend um ihn her.
     
    O säß' er wieder, der Erb' einer Kron',
    Auf seiner Väter heiligem Thron,
    Da wären vorüber Weh und Streit
    Und wir lebten wieder die goldene Zeit,
    Und ich wollt' ihn schützen, wo immer er wär',
    Und wären zehntausend um ihn her.
     
     
4.
    Mein Liebster ist kommen von Aberdeen,
    Ach, über die Maßen lieb' ich ihn,
    Und hat mich doch betrübt und erschreckt
    Und die

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