Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
ihrem Gefolge und Unmengen an Partysachen durchs Haus und gibt Kommandos. Kopfschüttelnd stehe ich da und kann nicht anders, als zu grinsen. Hätte ich mir ja gleich denken können. Sie ruft Garrett, der eine Tasche voller Gläser und Teller auf dem Tisch abstellt, zu: »Pass bloß auf! Wenn du auch nur den kleinsten Kratzer auf den Tortenguss machst, fliegst du hier achtkantig raus!«
»Alter, deine Schwester ist so was von streng«, sagt er zu mir.
Sie packt eine Kiste nach der anderen aus. Der Küchentresen steht voller Tabletts mit Essen, diverse Alkoholflaschen säumen die Bar, und eine riesige lilafarbene Torte in Form einer Blüte steht auf dem Küchentisch.
Ich beuge mich über die Bar und beobachte, wie das Ganze immer verrückter wird. Bell geht mit Dutzenden lilafarbenen Ballons an weißen Bändern durch die Küche.
»Bell, du spinnst ja total!«
Lächelnd und offenbar sehr zufrieden mit sich selbst, bindet sie die Ballons an die Griffe der Küchenschränke. »Was denn? Lila ist doch ihre Lieblingsfarbe!«
»Ich meine nicht die Farbe, Bell. Ich meine das alles hier.« Ich zeige auf das Zimmer. »Ich habe keiner Riesenparty zugestimmt. Das war so nicht abgemacht.«
Sie wirbelt herum und sieht mich an. »Nicht abgemacht? Du hast gesagt, ich kann eine Party veranstalten, und genau das tue ich. Sei doch nicht so eine Spaßbremse!«
Ihr Grinsen macht mich wütend, und ich verliere die Geduld. »Du sagtest, eine kleine Party, auf der wir gegenseitig unsere Freunde kennenlernen können. Das hier ist aber was ganz anderes!«
Doch ich hätte es mir gleich denken können, dass sie es nicht schafft, eine kleine Party auszurichten. Sie muss immer alles übertreiben.
»River! Schrei mich nicht an! Kapierst du das nicht? Ich tue das hier für dich. Für deine neue Freundin, für meine neue Freundin, und du solltest mir dankbar dafür sein. Und nicht so ein Arsch!«
Dann zeigt sie mit dem Finger auf mich und fährt fort: »Und wehe, du schreist mich noch einmal an, dann sag ich’s Mom.«
Ich entschuldige mich lieber, damit wir weiterkommen. »Es tut mir leid, Bell, Schätzchen«, sage ich spöttisch. »Aber bist du nicht ein bisschen zu alt dafür, mir damit zu drohen, mich bei Mom zu verpetzen?« Dann fällt mir wieder ein, was ich sie eigentlich fragen wollte.
»Und außerdem, woher weißt du, dass Lila Dahlias Lieblingsfarbe ist?« Noch nicht einmal ich wusste das.
Sie freut sich diebisch, bevor sie antwortet: »River, also, sie ist nach einer Blume benannt, und es weiß ja wohl jeder, dass Dahlien lila sind.«
»Bell, bist du betrunken?« Ich muss diese Frage stellen, denn das war wirklich gerade das Dümmste, was sie je gesagt hat.
Sie blickt mich wütend an. »Neeiin, bin ich nicht. Du vielleicht?«
Ich schüttle den Kopf und atme tief durch.
Bell fängt an, die Folie von den Tabletts mit dem Essen zu nehmen, als ihr auffällt, dass ich sie immer noch anstarre.
Ich zeige mit dem Finger auf sie und sage: »Du bist schuld, wenn sie sauer ist.«
»Warum sollte sie sauer sein? Die Leute lieben Geburtstagspartys!« Sie strahlt mich an, bevor sie schreit: »Garrett, wo sind die anderen Tabletts mit dem Essen?«
»Ich hole sie. Gib mir nur eine Sekunde, Bell!«
»Mensch, beeil dich! Lass dir nicht so viel Zeit!«
Ich finde nichts an diesen Partyvorbereitungen amüsant, besonders da ich nicht weiß, wie Dahlia darauf reagieren wird. Allein der Gedanke daran macht mich schon wieder wütend.
»Fuck!«, höre ich hinter mir, als gleichzeitig ein statisches Rauschen und lautes, durchdringendes Fiepen aus den Lautsprechern ertönen. Ich drehe mich um und sehe, wie Nix versucht, ein Mischpult an die Musikanlage anzuschließen.
»Verdammt, was machst du da?«
Er deutet mit dem Kinn auf Bell. »Sie will ’nen DJ .«
»Einen DJ ? Wozu? Warum? Das ist hier kein verdammter Club!«
Nix zuckt mit den Schultern, zeigt auf Bell und fährt damit fort, an meiner Anlage rumzufummeln, als wüsste er, was er da tut.
»Bell!«, schreie ich, und meine Geduld mit ihr ist langsam wirklich am Ende.
Sie kommt um die Bar und führt mich von Nix weg.
Als sie die Glastüren zur Terrasse öffnet, bleibt mir irgendetwas im Gesicht hängen. Die Luftballons versperren mir die Sicht, genauso wie Bell.
»Pass mal auf«, sagt sie und drückt mir die weißen Bänder in die Hand. »Hör auf mit dem Scheiß und pack endlich mit an.«
Ich merke an ihrem Ton, dass sie genug hat, also beschließe ich, nicht so streng mit ihr zu
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