Gefährlich sexy!
besessen. Beau hatte sich als Teenager geschworen, dass er nie mehr irgendjemandem auch nur einen Cent schuldig bleiben würde. Denn dann konnte niemand daherkommen und ihm wegnehmen, was ihm gehörte. Mit den Autorennen und seinem Bauunternehmen hatte er genug Geld verdient, um seiner Mutter ein Haus zu bauen und ihr eine Boutique im Stadtzentrum Dahlias zu ermöglichen. Er war sehr stolz darauf, dass seine Mutter „Beverlys Closet“ zu einem florierenden Geschäft gemacht hatte. Zudem hatte er dafür gesorgt, dass Caitlyn das College absolvieren konnte, und ihr geholfen, einen Job zu finden. Jetzt war er an der Reihe.
Sein Handy klingelte. Er warf einen Blick auf das Display. Dann leitete er den Anruf an die Mailbox weiter.
Scooter hob fragend die Augenbraue.
„Caitlyn. Sie und diese Hochzeitsplanerin treiben mich noch in den Wahnsinn.“
„Warum redest du nicht einfach mit dieser Frau und bringst es hinter dich?“
„Sie will wissen, wann ich mit der Renovierung auf Belle Terre anfangen kann. Ich habe nicht die Zeit, mich darum zu kümmern.“ Das kam ihm gerade recht. Denn er befürchtete, dass Caitlyns Verlobter Cash Vickers seiner Schwester das Herz brechen würde. Er mochte Vickers nicht und glaubte keine Sekunde lang, dass der Mann gut genug für seine kleine Schwester war.
Zum einen waren die Frauen hinter dem Countrysänger her, der seinerseits eine zu ausgeprägte Schwäche für das weibliche Geschlecht zu haben schien. Und zum anderen hielt Beau es weniger für eine romantische als vielmehr für eine extravagante, finanziell unverantwortliche Geste, dass Cash Belle Terre gekauft hatte. Caitlyn war schon einmal das Opfer eines Mannes geworden, der die Familie in den finanziellen Ruin getrieben hatte – ihrem Vater. Einen Ehemann, der das Geld zum Fenster hinauswarf, war das Letzte, was sie brauchte.
Aber Caitlyn zu verbieten, Cash zu heiraten, hatte keinen Sinn. Ganz zu schweigen davon, dass seine Schwester alt genug war, um zu wissen, was sie tat. Aber Beau glaubte, wenn er die Hochzeit nur lange genug verzögerte, würde Vickers schon noch sein wahres Gesicht zeigen. „Und diese Hochzeitsplanerin soll mich endlich in Ruhe lassen. Sie nervt mich seit zwei Wochen zweimal täglich mit ihren Anrufen.“
Scooter schüttelte den Kopf. „Du kannst dich genauso gut damit abfinden. Frauen und Hochzeiten. Dagegen ist man machtlos.“ Er musste es wissen. Denn seine Tochter Carlotta hatte ein Jahr vor Emma Jeans Tod geheiratet.
„Man ergibt sich nie, wenn man nicht bis zuletzt gekämpft hat.“
„Ich sage dir, Beau, vielleicht gewinnst du ein oder zwei Scharmützel, aber sie gewinnen den Krieg.“
Er grinste, als er an die Nachricht dachte, die Natalie Bridges ihm heute auf der Mailbox hinterlassen hatte. Obwohl sie höflich gewesen war, hatte ihre Stimme gereizt geklungen. Sie war frustriert. Das war gut. Vielleicht würde sie den Job hinwerfen. Dann müsste Caitlyn sich erneut auf die Suche nach einer Hochzeitsplanerin machen. Damit hätte Vickers noch mehr Zeit zur Verfügung, sich selbst zu entlarven. „Ich bin bereit, noch einige Schlachten zu schlagen. Mal sehen, was sich der Albtraum Natalie noch einfallen lässt.“
Endlich. Da standen der Caravan und der Wohnwagen mit dem silbernen und violetten Emblem und der Aufschrift Stillwell Motors Racing auf der Seite. Inzwischen hatte Natalie schon eine Blase am Fuß, weil sie mit dem kaputten Pumps durch die Gegend gehumpelt war. Drei Männer in schwarzen Overalls mit dem silbernen und violetten Emblem beugten sich über den Motor des Rennwagens. Sie räusperte sich. „Entschuldigen Sie bitte. Ich bin auf der Suche nach Beau Stillwell.“ Sie sah erwartungsvoll von einem Mann zum anderen.
Ein kleiner Mann mit schütterem rotem Haar trug den Namen Scooter auf seiner Brusttasche. Rechts neben ihm stand ein schlaksiger Mann mit Bürstenschnitt, der offensichtlich Tim hieß. Und der Afroamerikaner auf der linken Seite musste auf den Namen Darnell hören. Die drei Männer wechselten fast unmerklich einen Blick, bevor der kleine Mann nach vorn trat. „Scooter Lewis“, stellte er sich vor.
„Ich heiße Natalie Bridges und bin …“
Scooter unterbrach sie mit einem Nicken und grinste. „Sie sind diese Hochzeitsplanerin aus Nashville.“
Tim konnte ein Kichern nicht unterdrücken, was ihm einen Seitenhieb mit Darnells Ellbogen einbrachte. „He, nimm dich in Acht“, murrte Tim.
„Ja, ich bin die Hochzeitsplanerin. Ich freue mich sehr,
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