Gefährlich sexy!
Feststellung formulieren sollte. Irgendetwas stimmte jedenfalls nicht mit Jamie. Das, was sie Minuten zuvor noch miteinander erlebt hatten, war zu Ende, und da er nach wie vor erregt war, fühlte er sich zurückgewiesen.
„Oh nein“, sagte sie und hielt sich an seinen Armen fest. „Das darfst du nicht denken. Ich will es, wirklich.“
Sie versuchte ihm glaubhaft zu versichern, dass alles in Ordnung war, aber ihm entging der Anflug von Unsicherheit in ihrem Blick nicht, möglicherweise war es sogar Bedauern. Er konnte nicht mit ihr schlafen, wenn sie sich nicht sicher war.
„Jamie, was ist los?“
Sie kniff die Augen zu, und als sie tief einatmete, klang es nach einem Schluchzen. „Es tut mir leid. Das ist so demütigend.“
Für sie oder für ihn? Er rollte auf die Seite, ließ aber ein Bein auf ihren Beinen liegen, damit sie nicht aufstand. Er würde sie nicht eher gehen lassen, bis er erfahren hatte, was mit ihr los war.
Und dann verstand er plötzlich – es hatte mit dem zu tun, was sie durchmachen musste, mit den Dingen, an die sie sich erinnert, die sie erneut durchlebt hatte. Sie musste noch aufgewühlt sein, und er dachte nur daran, mit ihr zu schlafen.
Er kam sich mies vor. „Ist dir kalt?“
Sie wischte sich über die Augen. „Es geht mir gut, wirklich. Ich weiß überhaupt nicht, was auf einmal los ist. Ich dachte daran, wie sicher ich mich bei dir fühle.“
„Und das brachte dich zum Weinen?“
Sie versuchte zu lachen, aber es klang eher wie Schluckauf, weshalb sie sich die Hand vor den Mund hielt. Als sie den Kopf drehte, begegneten sich ihre Blicke.
„Versprichst du mir, keine Angst zu haben und nicht wegzurennen, wenn ich dir die Wahrheit sage?“
Warum sollte er wegrennen? „Ich verspreche es, aber ich kann dir nicht versprechen, mir keine Sorgen zu machen.“
Sie strich mit dem Daumen über seine Lippen und drehte sich auf die Seite, um ihn direkt ansehen zu können. Sie lagen so nah beieinander, dass ihre Brustwarzen seine Brust streiften.
„Du musst dir keine Sorgen machen“, sagte sie. „Es wird nicht schlimmer mit mir, als es ohnehin schon ist, und ich werde auch nicht versuchen, dich in eine Beziehung zu sperren, nur weil wir miteinander geschlafen haben.“
Jetzt war er verwirrt. Hatte sie geweint, weil sie eine Beziehung wollte – oder weil sie keine wollte? „Es ist mir bisher noch nicht in den Sinn gekommen, dass du mich in eine Beziehung sperren könntest.“
„Gut, denn das will ich nicht, und so bin ich auch nicht.“
Sie zupfte an seinen Brusthaaren und schien zu überlegen, wie sie ihre nächsten Sätze formulieren sollte. „Es ist nur …“ Sie verstummte und zupfte weiter an seinen Brusthaaren, heftiger diesmal.
Kell hielt ihre Hände fest und küsste ihre Fingerspitzen. „Es ist nur was, Jamie? Hast du das Gefühl, dass das zwischen uns ein Fehler ist?“ Sie schmiegte sich an ihn, ihre Lippen berührten die Stelle oberhalb seiner Achsel.
„Warum denkst du das?“
„Ich denke es nicht, aber wenn eine Frau meinetwegen anfängt, im Bett zu weinen …“
„Vor langer Zeit habe ich akzeptiert, dass ich mein Leben allein verbringen werde.“ Sie sprach schnell, als wäre das die einzige Möglichkeit, es überhaupt zu sagen. „Ich war mit einigen Männern zusammen, sie waren nett, aber es war keiner darunter, mit dem ich für immer hätte zusammenbleiben wollen. Der Richtige war halt nicht dabei.“
Das konnte er nachvollziehen, denn er hatte aus ähnlichen Gründen beschlossen, Junggeselle zu bleiben. Dates boten die Möglichkeit, sich zu unterhalten und auch miteinander ins Bett zu gehen, aber Sex war nicht gleichzusetzen mit einer Beziehung. Zumindest nicht der Sex, den er früher gehabt hatte.
Genau das war das Problem hier, oder? Das, was sich zwischen ihm und Jamie abspielte, ging über reinen Sex hinaus. „Du glaubst also, ich könnte aus Angst vor einer Beziehung die Flucht ergreifen? Ist es das?“
Sofort wirkte sie wieder angespannt. „Zum Teil, ja. Wenn das hier vorbei ist, stehen wir auf und essen, und dann bringst du mich nach Hause. Alle paar Wochen wirst du dich bei mir melden, um mich über die Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten, aber das war’s auch schon. Ich werde nie die Chance bekommen, dir einen Platz in meinem Leben zu geben.“ Sie seufzte. „Weißt du, es ist so ähnlich wie beim Einkaufen. Du bist immer auf der Jagd nach einem guten Angebot, und plötzlich hast du das Gefühl, das Geschäft deines Lebens
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