Gefährlich sexy!
ihn und erschöpften ihn. Seine Knie ließen ihn im Stich, und er sackte auf Jamie zusammen.
Sie hielt ihn, ließ beruhigend ihre Hände über seinen Rücken und seine Schultern gleiten und flüsterte immer wieder besänftigend: „Pscht, pscht.“
Als ob er die Kraft hätte, irgendetwas zu sagen oder auch nur einen einzigen zusammenhängenden Gedanken zu fassen. Hätte er sprechen können, hätte er womöglich seine wahren Gefühle zum Ausdruck gebracht, was zu diesem Zeitpunkt ganz falsch gewesen wäre. Es wäre ohnehin nicht glaubhaft, so unmittelbar nach dem Sex. Ein Klischee, der Leidenschaft geschuldet. Sie würde glauben, er wüsste nicht, was er da von sich gab.
Abgesehen davon war er selbst noch nicht bereit für die Wahrheit. Sie machte ihm Angst. Seit seiner Kindheit wusste er, was er aus seinem Leben machen wollte, und er akzeptierte, dass es ihn in Gefahr bringen konnte, die Bösen zu jagen. Er war bereit, dieses Risiko einzugehen, aber es wäre unfair, das von einer Partnerin, einer Ehefrau zu verlangen.
Er hatte nicht vor, seinen Beruf aufzugeben, und sich deshalb von der Vorstellung verabschiedet, jemals mit jemandem zusammenzuleben.
Er trug eine Menge Gepäck mit sich herum, aber das würde ihn nicht daran hindern, auch noch das Gepäck des Menschen auf sich zu laden, den er liebte. Allerdings hatte er nie damit gerechnet, eines Tages jemandem zu begegnen, dessen Lebensumstände seinen ähnelten, einer Partnerin, einer Seelenverwandten, einer Frau, die ihn verstand.
Deshalb machte es ihm Angst, dass er diesen Menschen in Jamie nun gefunden zu haben schien.
10. KAPITEL
Als Kell sie nach Weldon fuhr, war die Sonne längst untergegangen, und das Licht der Straßenlaternen vermischte sich mit dem des Mondes. Sie kannte ihn wenig mehr als vierundzwanzig Stunden, doch was war seitdem alles passiert!
Sie hatten sich im Auto in der Dunkelheit seiner Garage geliebt, und später hatte Kell ihr ein Essen zubereitet, sich um sie gekümmert, sich ihre Ängste angehört und sie erneut geliebt, und zwar so, als würde er es ernst mit ihr meinen.
Das war es natürlich nicht, denn das war völlig unmöglich. Das wusste sie genau. Er war ein Texas Ranger, sie gehörte zu seinem Fall. Würden sie sich noch näherkommen als ohnehin schon, hätten sie innerhalb kürzester Zeit noch größere Probleme als jetzt, denn die hatten sie, davon war sie überzeugt.
Seit sie mit Kell zusammen war, fühlte sie sich wieder ganz wie sie selbst. So nah war sie Stephanie Monroe seit Jahren nicht gewesen. Am liebsten wäre sie bei ihm geblieben. Das war seltsam, da sie sich in Weldon eine Existenz aufgebaut hatte und sich dort sicher fühlte. Sie kannte die Menschen in dem kleinen Ort und wusste, wie das tägliche Leben ablief.
War das das Problem? War ihr derzeitiges Zuhause nur ein Ort, an dem sie ihrer Vergangenheit zu entfliehen versuchte? Glich er gar eher einem Gefängnis, als dem sicheren Hafen, den sie gesucht hatte? Bei Kell fühlte sie sich aufgehoben, als gehöre sie zu ihm, als passten sie zusammen. Das war eigenartig.
„Verdammt!“ Kell trat heftig auf die Bremse, und Jamie wurde abrupt in den Sitz gedrückt. „Tut mir leid“, sagte er. „Ich wäre beim Rückwärtsfahren beinah in diesen Wagen auf der anderen Straßenseite gekracht. Anscheinend haben die Feagans Gäste.“
Er schob den Automatikhebel in den Vorwärtsgang und steuerte auf die Kreuzung zu, wo sie abbiegen mussten. Jamie warf einen Blick in den Seitenspiegel und sah, wie die Scheinwerfer des Wagens aufflammten, als er sich vom Bordstein löste und anfuhr.
Ihre Nackenhaare sträubten sich. „Gibt es irgendeinen Grund, weshalb die Gäste der Feagans darauf gewartet haben könnten, dass du wegfährst?“
„Was?“ Kell schaute in den Rückspiegel und sah den Wagen näher kommen. „Hm“, war alles, was er dazu sagte.
Er bog ab und sie beobachteten beide, ob der Wagen ihnen folgte. Das tat er nicht, sondern fuhr in die entgegengesetzte Richtung. Trotzdem sah sie ihm hinterher, bis seine Rücklichter verschwunden waren.
So viel dazu, dass sie sich sicher fühlte. Plötzlich wurde ihr der Grund für ihren Aufenthalt in Midland wieder sehr bewusst, und sie wünschte, sie wären bei Tageslicht nach Weldon zurückgekehrt, nicht nachts. Die Dunkelheit erinnerte sie viel zu sehr an die Geschehnisse, die sie während der Hypnose noch einmal durchlebt hatte.
„Was wird dein erster Schritt sein, wenn du morgen wieder an die Arbeit gehst? Was
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