Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
und ich nicht zu Hause bin."
„Ich habe Nein gesagt."
„Das habe ich gehört. Aber ich bin nicht mehr die Frau, die du aushältst..."
„Da hatte ich gestern Nacht aber einen anderen Eindruck", unterbrach er. Seine grünen Augen blitzten vor Zorn.
Anna hatte nicht die Absicht, mit ihm zu streiten. Stattdessen lächelte sie ihn an. „Da haben wir uns geliebt", stellte sie richtig. Und es war wunderbar gewesen. Sex zwischen ihnen war immer wild und leidenschaftlich gewesen, doch seit Patrick ganz zu ihr gezogen war, war noch eine weitere Dimension dazugekommen - eine überwältigende Zärtlichkeit, die es früher nicht gegeben hatte.
Jetzt ließen sie sich Zeit für die Liebe. Es schien, als wäre ihm vorher stets bewusst gewesen, dass er irgendwann aufstehen und gehen musste. Nun war er entspannt und ließ sich mehr Zeit, was den Genuss für beide erhöhte.
Ein Muskel zuckte in seinem Gesicht bei der Erwähnung des Wortes Liebe, doch gleich darauf war seine Miene wieder ausdruckslos.
„Ich bin nicht mehr die Frau, die von dir ausgehalten wird", wiederholte Anna. „Dieses Arrangement ist beendet. Ich bin die Frau, die dich liebt, mit dir lebt und dein Baby bekommt."
Er blickte sich um. „Du magst glauben, dass jetzt alles anders geworden ist", sagte er mit unterdrücktem Zorn, „aber für mich sieht es hier aus wie immer."
„Weil du für unseren Lebensunterhalt sorgst? Das war deine Entscheidung, nicht meine. Wenn du dich dabei besser fühlst, suche ich mir morgen einen Job. Es hat mir ohnehin nie gefallen, ausgehalten zu werden."
„Nein!" Diese Vorstellung gefiel ihm erst recht nicht. Es war ihm stets im Bewusstsein gewesen, dass sie ihn weniger leicht verlassen würde, wenn sie von ihm abhängig war.
Gleichzeitig hatte er in Aktien für sie investiert, um sie finanziell abzusichern. Dieser Widerspruch hatte ihm noch nie behagt, aber er hatte dafür sorgen wollen, dass sie nicht mittellos dastand, wenn ihm etwas zustieß. Schließlich reiste er viel und hielt sich ständig auf Baustellen auf, wo Unfälle an der Tagesordnung waren. Außerdem hatte er vor einem Jahr ein Testament abgefasst, in dem er ihr sein ganzes Vermögen hinterließ, ihr jedoch nie davon erzählt.
„Ich will nicht, dass du allein so weit fährst", erklärte er schließlich, doch er wusste selbst, dass er sich an Strohhalme klammerte.
„Die Fahrt dauert keine zwei Stunden, und laut Wettervorhersage wird es morgen warm und sonnig. Doch ich warte gern bis zum Wochenende, wenn du mich begleiten willst."
Bei ihren Worten wurde seine Miene verschlossen. Er war nie wieder nach Fort Morgan zurückgekehrt, weil nichts ihn dorthin zog. Zugegeben, die Bradleys hatten ihn nicht schlecht behandelt. Von allen Pflegefamilien, in die ihn das Jugendamt gesteckt hatte, war es ihm bei ihnen noch am besten gegangen. Aber dieses Kapitel seines Lebens war abgeschlossen. Er hatte die Tür dazu zugemacht, als er fortgegangen war. Die Jahre danach hatte er wie ein Sklave geschuftet, um sicherzustellen, dass er nie wieder auf fremde Hilfe angewiesen sein würde.
„Vielleicht sind sie auch weggezogen", meinte sie. „Ich will einfach nur wissen, ob sie noch da sind."
„Dann nimm den Telefonhörer ab, und ruf bei der Auskunft an, Sprich mit ihnen, wenn sie noch da sind. Aber lass mich da raus. Ich will nicht mit ihnen reden und sie erst recht nicht sehen. Also versuch nicht, mich in die Sache hineinzuziehen."
Anna war nicht überrascht, dass er mit seiner Vergangenheit nichts mehr zu tun haben wollte. Seine Erinnerungen waren nicht von der Sorte, die man wie einen Schatz hütete.
Außerdem hatte sie sowieso nicht erwartet, dass er sie begleiten würde.
„Ich will nicht einfach anrufen", entgegnete sie, „sondern hinfahren und das Haus sehen. Vielleicht entscheide ich dann, keinen Kontakt aufzunehmen. Das hängt alles davon ab, was ich vorfinde."
Mit angehaltenem Atem wartete sie auf seine Reaktion. Ein Argument konnte er vorbringen, das sie nicht entkräften konnte. Wenn er sie bat, um seinetwillen nicht zu fahren, würde sie es nicht tun.
Wenn er tatsächlich um etwas für sich selbst bat, konnte sie ihm den Wunsch nicht abschlagen. Er war schon so oft in seinem Leben zurückgestoßen worden, dass sie ihm keine weitere Kränkung zufügen würde. Doch sie wusste, dass er gerade deswegen die Bitte nicht direkt äußern würde. Er würde niemals zugeben, dass ihm etwas persönlich wichtig war. Er würde befehlen, Einwände erheben,
Weitere Kostenlose Bücher