Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
erschöpft aus. »Ich habe mir deine Stereoanlage im Wohnzimmer angeschaut. Scheint ganz ordentlich zu sein.«
»Ich habe sie schon mehrere Jahre. Hoffentlich hat sie den Transport unbeschadet überstanden.«
Ray hatte schon vor langer Zeit entschieden, dass er Geld dringender brauchte als Musik, und seine Stereoanlage verkauft. Wenn man ums Überleben kämpfte, lernte man sehr schnell, Prioritäten zu setzen. Aber er vermißte Musik, und nun freute er sich darauf, wieder einmal seine klassischen Platten zu hören.
Das ganze Haus zeigte Spuren von Madelyns Tätigkeit, und er bereute, dass er ihr Vorwürfe gemacht hatte, weil das Dinner nicht rechtzeitig fertig gewesen war. Die Böden glänzten vor Sauberkeit wie schon seit Jahren nicht mehr, nirgends lag ein Staubkörnchen. Es roch nach Möbelpolitur, und das Bad war blitzblank. Offenbar wusste diese Städterin, wie man ein Haus in Ordnung brachte.
Er half ihr, den Tisch abzuräumen und das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen. »Was ist das?« fragte er und zeigte auf Madelyns Liste.
»Die Einkaufsliste. In der Speisekammer fehlen einige Vorräte.«
Er zuckte die Schultern. »Meistens war ich so müde, dass ich nur Sandwiches aß.«
»Wie weit ist es bis zum nächsten Supermarkt? Erzähl mir bloß nicht, ich müsste nach Billing fahren!«
»Etwa zwanzig Minuten von hier gibt’s eine Gemischtwarenhandlung, – kein Supermarkt, aber man bekommt dort wenigstens die Grundnahrungsmittel. Ich fahre dich übermorgen hin. Morgen geht’s nicht, weil ich noch einige Zäune reparieren muss, ehe ich die Herde auf die Weide bringe.«
»Beschreib mir einfach den Weg. Bis übermorgen werden wir nicht mit den Vorräten auskommen.«
»Ich möchte nicht, dass du durch die Gegend ziehst.«
»Ich werde nicht durch die Gegend ziehen, ich will einfach nur einkaufen.«
»Es wäre mir lieber, du würdest warten, bis ich Zeit habe. Ich weiß noch nicht, wie verläßlich der Ford ist.«
»Könnte ich den Lieferwagen benutzen?«
»Ich sagte, dass ich dich übermorgen zu diesem Laden bringe, und damit basta.«
Verärgert rannte Madelyn die Treppe hinauf und duschte.
Warum war er so unnachgiebig? Er führte sich auf, als hätte sie verkündet, sie wolle eine Bar suchen und dort den ganzen Tag verbringen. Aber vielleicht hatte seine erste Frau genau das getan.
Wie auch immer, Madelyn wollte nicht für Alanas Sünden büßen.
Sie packte noch ein paar Kleider aus und hängte sie in den Schrank eines anderen Schlafzimmers, da sie vorerst keine Verwendung für diese Art von Garderobe finden würde. Es war ein sonderbares Gefühl, die Kleider neben Männersachen zu sehen. Auf dem College hatte sie mit einer Kameradin ein Zimmer geteilt, doch das ließ sich nicht mit der jetzigen Situation vergleichen. Die war viel ernsthafter und sollte ein Leben lang andauern.
Gegen acht Uhr wurde Madelyn müde. Kein Wunder, nachdem sie um halb fünf Uhr morgens aufgestanden war.
Außerdem spürte sie immer noch die Nachwirkungen des Schlafmangels vor der Hochzeit. Und sie hatte einen anstren-genden Tag hinter sich. Sie konnte kaum noch die Augen offenhalten.
Sie hörte, wie Ray die Treppe hinaufstieg und das gemeinsame Schlafzimmer betrat. »Madelyn?« rief er.
»Ich bin hierdrin.«
Er erschien in der Tür, sein Blick streifte die Kleider, die auf dem Bett lagen. »Was machst du?«
Seine Schultern wirkten seltsam angespannt.
»Ich hänge die Sachen, die ich nicht brauche, in diesen Schrank – dann haben wir in unserem mehr Platz.«
Vielleicht bildete sie es sich nur ein, aber es sah so aus, als würde er aufatmen. »Gehen wir ins Bett?«
»Ja. Ich kann auch noch morgen hier aufräumen.«
Er trat zur Seite, um sie vorbeizulassen, dann schaltete er das Licht im Zimmer aus und folgte ihr in den Hur. Madelyn war barfuß und trug ein anderes dünnes Hemd als am Vorabend.
Neben Ray kam sie sich so klein und verletzlich vor. Ihr Scheitel reichte nur bis zu seinem Kinn.
Und er war so stark und männlich – gleich würde sie wieder mit ihm in diesem breiten Bett liegen.
Für den Rest ihres Lebens würde sie mit ihm schlafen. Vielleicht hegte er Zweifel, was den Bestand dieser Ehe betraf. Sie nicht.
Diesmal war es leichter. Madelyn lag in seinen kräftigen Armen und fühlte, wie sich ihr Körper unter seinen Händen erwärmte. Aber jetzt, wo ihre Nervosität nachgelassen hatte, spürte sie auch, dass irgend etwas nicht stimmte. Einen Teil seiner Persönlichkeit schien er von den
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