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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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rumzuschlagen, außer natürlich mit denen, die mir die Familie und mein Mädchen stellen werden. Das Wiedersehen mit meiner Mutter war viel emotionaler als erwartet. Als einer der Anzugträger kam, um mir zu sagen, sie sei mit Special Agent Bass draußen im Wartezimmer, setzte mein Herz einen Schlag aus, ich bin aber trotzdem sofort losgestürzt. Denn ich wollte dabei sein, wenn sie es erfährt. Mir war klar, natürlich würde es ein Riesenschock für sie sein, dass ich tatsächlich noch am Leben bin. Dass ich an dem Abend vor drei Jahren, als ich mit meinem Mädchen auf dem Weg zu einer Preisverleihung war, nicht wirklich erschossen wurde.
    Ich rannte durch den Flur und an dem runden goldenen FBI -Siegel, dem gerahmten Bild des Präsidenten und diversen Fahndungsplakaten vorbei. Meine Mom und die Spezialagentin saßen auf zwei Stühlen in der Ecke des nüchternen Raums. Meine Mutter weinte, deshalb wusste ich, sie hatten es ihr schon gesagt, und als ich ihre Tränen sah, bereute ich sofort, dass ich jemals dazu bereit gewesen war, allen vorzugaukeln, man hätte mich umgebracht. Ihr Gesicht war vom emotionalen Schock gezeichnet, und meine Gewissensbisse, weil ich einfach abgehauen war, statt zu bleiben und den Fall dem FBI zu übergeben, lasteten so schwer auf mir wie nie zuvor. Aber Caleb hatte die Dinge in die Hand genommen und die Behörde kurz nach meinem Weggang kontaktiert. Deshalb hatten sie, auch wenn mir das nicht klar gewesen war, bereits seit einer ganzen Weile mit dem Fall zu tun gehabt.
    Als Mom aufsah, bemerkte ich, dass sie zitterte und völlig aus dem Gleichgewicht war. Zögernd stand sie auf, und ich ging zu ihr, um sie spüren zu lassen, dass ich wirklich noch am Leben war. Sie blinzelte, seufzte tief auf, und dann schlang sie mir die Arme um den Hals. Ich war völlig überwältigt und zog sie, so fest es ging, an meine Brust. Sie hatte mich stets in allen Dingen unterstützt. Aus ihrer Sicht konnte ich keinen Fehler machen – denn ich war ihr goldener Junge, das genaue Abbild seines Vaters, und sie hatte meinen Vater abgöttisch geliebt. Schließlich trat ich wieder einen Schritt zurück und ging ruhig auf ihre unzähligen Fragen ein.
    Unser kurzes, aber hochemotionales Wiedersehen wurde dadurch unterbrochen, dass einer der Anzugträger hereinkam. Wir wurden wieder durch den kahlen Flur ins Konferenzzimmer geführt, in dem ich bereits stundenlang gesessen hatte, aber diesmal ließen sie uns allein. Meine Mutter sah mich an, und als sie zusammenbrach, war es auch um mich geschehen. Ich hatte sie vermisst. Genau wie Dahl war sie immer für mich da gewesen, hatte stets an mich geglaubt und mich bedingungslos geliebt. Irgendwann jedoch war sie dann aber wieder gefasst genug, um sich anzuhören, wo ich all die Zeit gesteckt hatte, was der Grund für mein Abtauchen gewesen war und weshalb ich jetzt wieder zurückkehrte.
    Ich versuchte, möglichst keine Einzelheiten zu erwähnen. Denn sie sollte zwar verstehen, was geschehen war, sich aber nicht noch größere Sorgen machen als bisher.
    Sobald wir nach Hause kamen, rief sie bei Serena an, und sie und Trent kamen sofort vorbei. Anfangs war Serena ziemlich angepisst und hat mich lautstark angeschrien, bevor sie mit einem Mal in Tränen ausgebrochen ist. Aber Trent sah nicht nur glücklich, sondern irgendwie erleichtert aus. Zugleich war er total nervös, und ich habe mich gefragt, ob er wohl irgendetwas nimmt. Meine Mom wirkte vollkommen erschüttert, als ich sie danach fragte, und ich hatte das Gefühl, als wüsste sie mehr, als sie verraten hat. Denn sie meinte nur, Serena hätte es im Augenblick nicht leicht mit ihm, denn er würde machen, was er will. Den Rest des Tages haben wir geredet, und sie meinte ein ums andere Mal, ich hätte ihnen allen unglaublich gefehlt.
    Ich dachte, das Wiedersehen mit Dahl wäre das Wichtigste für mich, aber bei dem Gespräch mit Mom wurde mir klar – sie braucht mich erst einmal noch mehr. Und als ich später meinte, dass ich Dahl anrufen wollte, bestand Mom darauf, noch einen Tag zu warten und vor allem erst mal selber an den Apparat zu gehen. Und um sie nicht noch mehr aufzuregen, habe ich klein beigegeben. Denn sie wirkte sowieso schon gestresst.
    Aber ich habe sie gefragt, ob Dahl inzwischen einen anderen hat. Erst hat sie gezögert, aber dann hat sie gesagt, es gäbe jemanden, mit dem Dahl seit ein paar Monaten zusammen sei. Ich nehme an, sie hat damit den Kerl gemeint, von dem auch Caleb schon geredet hat.

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