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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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sind. Ich versuche, mich auf das Tosen der Wellen an den Felsbrocken am Strand zu konzentrieren, doch die Last des Verrats drückt mich nieder. Und als ich erneut über die alten, verwitterten Planken laufe, hat sich die Verwirrung, die ich vor dem Wiedersehen mit Ben empfunden habe, vollkommen gelegt. Weil es zwischen uns nichts mehr zu reden gibt. Die Verwirrung, die ich jetzt empfinde, gilt dem Mann, mit dem ich jetzt zusammen bin. Wusste River wirklich, wer mich überfallen hat und dass abermals bei mir zu Hause eingebrochen worden war?
    Vom Strand aus gehe ich auf das Grundstück, das bisher immer mein Zufluchtsort gewesen ist, und blicke auf das Haus von Grace. Dies wäre der rechte Augenblick, um meine Zweifel auszuräumen, denke ich, als River in der Einfahrt steht. Er steht an meinen Wagen gelehnt, hat die Arme vor der Brust verschränkt, hält den Kopf gesenkt und sieht erst auf, als ich in Höhe seines Wagens bin. Uns trennen höchstens noch drei Meter, als er erst an mir herunter und mir schließlich wieder in die Augen sieht.
    Zwischen zusammengebissenen Zähnen stößt er aus: »Na, hattet ihr ein nettes Plauderstündchen? Hast du alles rausgefunden, was du wissen musst?«
    Sein feindseliger Ton lässt mich erstarren. Doch bevor wir über meinen morgendlichen Ausflug diskutieren, muss ich mich vergewissern, dass die Vorwürfe, die Ben erhoben hat, vollkommen aus der Luft gegriffen sind. Mit wild klopfendem Herzen frage ich: »Weißt du, wer mich überfallen hat?«
    Sein Körper spannt sich an, sein Blick wird vorsichtig, und er muss schlucken, als er nickt.
    In diesem Augenblick zerbirst etwas in meinem Inneren. Mein Vertrauen zu ihm ist angeknackst. Ich bin zorniger als je zuvor, stürme auf ihn zu, lasse meine Faust auf die Motorhaube meines Wagens krachen, baue mich so dicht wie möglich vor ihm auf und fahre ihn mit schriller Stimme an: »Du wusstest es! Du wusstest, wer mich überfallen hat! Und du hast es mir nicht gesagt!«
    Er reißt schockiert die Augen auf, hat sich aber gleich wieder im Griff, zieht mich an seine Brust und sieht mir forschend ins Gesicht. »Ja, ich wusste es, aber …«
    Ich reiße mich von ihm los. »Da gibt’s kein Aber . Ich habe darauf vertraut, dass du mir gegenüber immer ehrlich bist.«
    Ich sehe, wie er bleich wird und die Stirn in Falten legt. »Dass ich dir was nicht erzählt habe, hat nichts mit Ehrlichkeit oder Vertrauen zu tun. Anders als die Tatsache, dass du allein hierher zurückgekommen bist.«
    Ich trete wütend einen Schritt zurück. »Willst du mich verarschen und den Spieß jetzt einfach umdrehen? Mach dir keine Hoffnung, denn da spiele ich nicht mit.«
    »Ich denke, wir sollten über all das reden, Dahlia. Lass deinen Wagen hier und steig in meinen ein.«
    »Was genau meinst du mit ›all das‹?«
    »Ich will wissen, warum du hierhergekommen bist, ohne mir etwas davon zu sagen oder mich zu fragen, ob ich dich vielleicht begleiten will – warum du dich, als ich geschlafen habe, aus dem Haus geschlichen hast.«
    Er sieht mich aus zusammengekniffenen Augen an und packt entschlossen meine Hand. »Komm, wir gehen.«
    Ich bin derart wütend und verletzt, dass ich dieses Gespräch mit ihm im Augenblick einfach nicht führen kann. Ich trete wieder einen Schritt zurück und befreie meine Hand aus seinem Griff. Ich habe ihm total vertraut – und er hat mir etwas verschwiegen, was sehr wichtig für mich war. Deshalb muss ich mich erst mal beruhigen und mir überlegen, was das zu bedeuten hat. Trotzdem sehe ich gebannt in seine grünen Augen, auch wenn ich es nicht ertrage, darin meine eigene Angst und meinen eigenen Zorn zu sehen. Er starrt mich so durchdringend an, als wolle er mir deutlich machen, dass die innige Verbindung, die wir beide haben, stärker und vor allem wichtiger ist als alles andere.
    Ich muss mehrmals schlucken, doch dann zwinge ich mich, den Blick von ihm zu lösen, und erkläre nachdrücklich: »Nein, River, ich kann nicht mit dir reden, wenn wir beide derart wütend sind. Denn dann würden wir beide Dinge sagen, die wir so nicht meinen. Erst mal brauchen wir ein bisschen Zeit, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Wenn wir zwei in diesem Zustand miteinander reden, artet das nur aus.«
    Er versucht, mich abermals an seine Brust zu ziehen, und faucht mich wütend an: »Ich brauche keine Zeit. Denn mir ist bereits alles klar. Du hast mir einen Zettel hingelegt und dich bei der erstbesten Gelegenheit auf den Weg zu ihm gemacht! Und, war

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