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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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Informationen von mir haben wollte, dummerweise etwas von dem Zeug zurückbehalten und versteckt.«
    Ohne zu zögern, sage ich: »Weißt du, dass ich dachte, dieser Kerl wollte mich vergewaltigen? Und jetzt finde ich heraus, dass er nur wissen wollte, wo du steckst. Und wo irgendwelche dämlichen Informationen stecken, die du irgendwelchen Leuten vorenthalten hast.«
    Ohne auf meine Fragen einzugehen, fährt er entschlossen fort. »Ich habe es für dich getan … für den Fall der Fälle … als Versicherung.«
    Ich zittere am ganzen Leib und erkläre ihm schreiend, wie es meiner Meinung nach gewesen ist. »Du hast einen feuchten Dreck für mich getan. Es ging dir immer nur um dich. Du hast das alles nur für dich getan, also bilde dir jetzt bloß nicht ein, du hättest dabei auch nur einen Augenblick an mich gedacht.«
    »Du hast mir nicht richtig zugehört. Ich habe nichts für mich getan. Tatsächlich wünschte ich, ich wäre da gewesen, als dich dieses Arschloch angegriffen hat, denn, verdammt, ich hätte diesen Typen umgebracht. Aber jetzt bin ich zurück und werde verhindern, dass dir so etwas noch mal passiert.«
    »Ich brauche dich nicht mehr. Verstehst du das? Weil mich inzwischen jemand anderes beschützt.«
    Ich sehe, wie er seine Zähne aufeinanderbeißt und meine linke Hand ergreifen will. Doch als sein Blick auf den Verlobungsring an meinem Finger fällt, werden seine Augen schmal. »Und warum hat er das nicht getan?«
    Ich starre ihn ungläubig an. »Und wovor hätte er mich beschützen sollen? Vor dem Chaos, das du angerichtet hast? Woher hätte River denn wohl wissen sollen, dass er mich beschützen muss?«
    Er setzt ein schiefes Grinsen auf. »Er wusste es. Denn am Abend vor dem Überfall auf dich hat Caleb den Kerl aus unserem Haus gejagt. Und dann hat er dem aufgeblasenen Wicht, mit dem du im Augenblick Familie spielst, gesagt, dass er auf dich aufpassen soll. Aber das hat er offensichtlich nicht gemacht. Zum Glück hat das FBI den Typen, der auf mich geschossen und dich überfallen hat, noch am selben Nachmittag erwischt. Aber ich nehme an, auch davon hat er nichts zu dir gesagt. Soll ich dir erzählen, wie es abgelaufen ist? Der Schütze war der Schlüssel zu dem Ganzen, und nachdem sie ihn erwischt hatten, war auch das letzte Puzzleteil an seinem Platz, und sie konnten das Kartell nach all den Jahren endlich ausheben.«
    Ich reiße die Hand zurück und brülle ein letztes Mal: »Es reicht! Hör endlich auf!«
    »Oh nein, Dahl, ich höre jetzt bestimmt nicht auf. Weil du es bis zum Ende hören musst.«
    Ich kann ihm nicht mehr zuhören. Und nicht mehr denken. Denn ich komme mir im Augenblick nur noch verraten vor. Die Schmerzen von meinen Verletzungen werden von dieser neuen Qual völlig verdrängt. Ben hat mich alleingelassen, hat mich um ihn trauern lassen, obwohl er die ganze Zeit am Leben war. River wusste, wer mich überfallen hat. In meinem Haus ist wieder jemand eingebrochen. Und auch davon hat mir River nichts erzählt. Eine Woge der Verzweiflung reißt meine tiefsten Wunden wieder auf, und das Wort Vertrauen hallt höhnisch in meinen Ohren nach. War es falsch, Ben zu vertrauen? Ist es falsch, jetzt River zu vertrauen? Ich habe den überwältigenden Drang, all diesem Wahnsinn zu entfliehen.
    Eilig sammle ich meine Socken und die Converse ein, denn ich habe genug gehört und muss jetzt einfach weg von hier. Ben hat so getan, als wäre er gestorben, weil er etwas unternommen hatte, was aus seiner Sicht seiner Karriere dienlich war. Er hat irgendwelchen Gangstern Unterlagen vorenthalten, mich auf diese Weise in Gefahr gebracht – und jetzt erzählt er mir, er wolle mich beschützen. Will er mich vielleicht verarschen? Ich habe ihm stets blind vertraut, und jetzt geht mir die Frage durch den Kopf, ob er nicht vielleicht immer schon ein Fremder für mich war. Denn der Mann, für den ich ihn stets gehalten hatte, hätte mich niemals einfach im Stich gelassen – ganz egal, aus welchem Grund.
    Er streckt die Hände nach mir aus, aber ich weiche vor ihm zurück. »Hör auf! Fass mich nicht an!«
    Als ich mich zum Gehen wende, ruft er mir verzweifelt hinterher: »Verlass mich nicht. Ich weiß, ich habe dich nicht mehr verdient, aber wenn ich dich verliere …«
    Ich weiß nicht, ob er seinen Satz beendet, denn ich höre nicht mehr zu. Ich bin von meinen eigenen Gedanken zu sehr abgelenkt. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Dinge, die er mir erzählt hat, tatsächlich die Wahrheit

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