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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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betraf. Die Tatsache, dass er sich an das erste Mal, als sie sich geliebt hatten, nicht erinnern konnte. Sein Verlangen nach ihr. Die Sehnsucht, sie als die Seine zu reklamieren, so eins mit ihr zu werden, dass er nicht mehr wusste, wo er endete und sie begann. Und als er ihre Hand und ihren Blick festhielt, wurde der Druck in ihm übermächtig, drängte ihn, die Wahrheit zu sagen und seinen Selbstschutz aufzugeben.
    Abenteuerlich. Mehr als beängstigend. Aber auch realer als alles, was er je erlebt hatte.
    Mac holte tief Luft und nahm allen Mut zusammen. Zeit zu gehen. Mit ihr allein zu sein. Sich mit ihr zusammenzusetzen und zu reden... wirklich zu reden. Keinen weiteren Quatsch oder Ausweichmanöver, einfach nur ganz ehrlich zu sagen, wie ihm ums Herz war. »Tania, Schätzchen, können wir...«
    »Hey, Mac?«
    Er wandte seinen Blick ab von seiner Frau und fuhr herum zu Bastian.
    Eng an Myst geschmiegt auf dem Bett, murmelte Bas: »Such Daimler. Sag ihm, er soll alles vorbereiten.«
    »Für die Energie-Vereinigung?«
    »Die Zeremonie ist gerade in Gang gesetzt worden.«
    Er nickte und zog Tania mit sich zum Flur. »Wie schnell?«
    »Sobald meine Frau wieder auf den Beinen ist.«
    Was keine Minute zu früh wäre. Mit Mysts fortschreitender Schwangerschaft brauchte sie ständige Verbindung zu ihrem Partner, eine, deren Zauberkraft ihre Bioenergie stabil halten würde, auch wenn Bas nicht bei ihr sein konn-

    te. Aber jenseits davon wusste Mac nicht viel darüber. Wie gut, dass Forge es tat. Sein Mentor kannte alle Besonderheiten der Hochzeitszeremonie von Drachenkriegern. Hatte sich auf Geheiß seines Erzeugers jede Einzelheit des altertümlichen Textes gemerkt, in der Hoffnung, eines Tages selber eine Frau zur Gefährtin zu nehmen.
    Bisher war das nicht geschehen. Und nach der Geburt seines Sohnes, die zum Tod der Mutter seines Kindes geführt hatte, hatte Forge geschworen, es nie wieder zu versuchen. Die Zeit würde es weisen. Aber so sehr Mac auch wünschte, dass der Schotte glücklich war, er hatte da nicht viel Hoffnung.
    Für sich selbst auch nicht.
    Himmel. Bei Beziehungen versagte er völlig. Den Beweis lieferten die vielen Frauen, die er im Lauf der Jahre verlassen hatte. Liebe sie und verlasse sie schnell. Sein Motto, bis er Tania begegnet war, aber als er die Tür öffnete und sie auf den Korridor zog, fragte sich Mac, ob irgendetwas sich wirklich geändert hatte. War sie nur eine weitere in der langen Reihe seiner Liebesaffären? War er wirklich fähig zu dauerhafter Treue? Würde er ein guter Gefährte sein?
    Schwierige Fragen. Fragen, die er nicht mochte. Jede einzelne zwang ihn zu überprüfen, wer und was er war. Und das ließ ihm das Herz schwer werden und schnürte ihm die Kehle zu.
    Man konnte nicht über seinen eigenen Schatten springen. Das war eine Tatsache. Keine Fiktion. Aber als er Tania durch den Korridor zur Küche und Daimler führte, betete er, dass er sich ihretwegen ändern könnte. Dass er all
    das werden könnte, was sie brauchte, alles, was sie verdiente und eine Saite in ihr berührte.
    Die, die man glücklich bis ans Ende ihrer Tage nannte.
    Hoffnung durchrieselte ihn. Pragmatismus schob sie beiseite. Er wollte das Richtige tun bei Tania. Wirklich, Aber die Vernunft sagte ihm, dass die Vergangenheit häufig die Zukunft bestimmte, und wie Mac wusste, sprach seine Erfolgsbilanz Bände.
    Kniend am Fuß der Marmorstufen, richtete Tania nervös die Falten am Rücken des Kleids ihrer besten Freundin. Mit einem kritischen Auge justierte sie den Stoff, obgleich der Klassiker von Versace das nicht nötig hatte. Die dunkelviolette Robe saß perfekt und ergänzte Myst wie Rosen einen Valentinstag.
    Schlicht. Elegant. Wunderschön. Genau wie das Mädchen, das sie seit der fünften Klasse kannte.
    Tania schüttelte den seidenen Saum so lange auf, bis er genau richtig fiel. Es war eine nervöse Bewegung, mehr eine sinnlose Beschäftigung als wirklich notwendig, aber... Gott. Es war beinahe so weit. Showtime. Innerhalb von Minuten würde Myst die Stufen hinaufgehen, in die Rotunde schreiten und den Mann heiraten, den sie liebte.
    Nach Art der Drachenkrieger.
    Stirnrunzelnd pickte Tania einen kleinen Fussel auf und überlegte - ging es nur ihr so, oder schien die Idee, einen Monat nach dem KennenIernen jemandem gegenüber ein Gelübde abzulegen, ein bisschen, nun ja... verrückt zu sein? Sie konnte sich nicht entscheiden. War hin und her gerissen zwischen zwei gegensätzlichen Sichtweisen. Die

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