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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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erste
    lautete ungefähr so: einen Mann heiraten, den du liebst? Hervorragende Idee. Streiche den bösen Jungen von der To-do-Liste und bringe es hinter dich. Aber die zweite, die ihr ins Ohr flüsterte, drängte sie, Myst in den nächstbesten Kofferraum zu stopfen, Vollgas zu geben und mit quietschenden Reifen aus dem Black Diamond zu verschwinden.
    Und das war der Teil, wo es verrückt wurde. Wenigstens was sie anging. Weil in einen Haufen Drachenkrieger einzuheiraten einfach nicht einleuchtete. Vielleicht sogar etwas Pathologisches hatte.
    Mit einer hektischen Bewegung schüttelte Tania die Schleppe von Mysts Kleid auf. Zum fünften verflixten Mal.
    »Würdest du wohl bitte aufhören, so viel Gewese zu machen?« Myst warf ihr einen beunruhigten Blick über ihre Schulter zu. Der Farbton des Kleids nahm das Lavendel ihrer Augen auf und ließ sie eher violett als blau erscheinen. »Du machst mich wahnsinnig.«
    Das Rumoren männlicher Stimmen drang aus der Rotunde. Das leise Echo machte Tania noch nervöser. Der Bräutigam war da, zusammen mit den anderen Nightfury, wartete darauf, dass die Zeremonie begann.
    Noch ein Zurechtzupfen. Myst funkelte Tania wütend an. Sie ignorierte die Schelte, die in Mysts Blick lag und fragte: »Bist du sicher, dass du mit diesen hohen Absätzen klarkommst? Du wirst nicht...«
    »Nein, ich werde nicht stolpern... zum zigsten Male.« Ihre Freundin seufzte. Die weißen Rosen, die in ihrer Hochfrisur steckten, zitterten, als sich Tanias Anspannung auf sie übertrug. »Oder wieder ohnmächtig werden. Ich bin schwanger, Tania, nicht krank. Und nun komm hoch, bevor ich meinen gläsernen Schuh ausziehe, ihn dir über den Schädel ziehe und dich bewusstlos am Boden liegen lasse.«
    Tania prustete belustigt und erhob sich. »Gläserne Schuhe?«
    »Ich fühle mich ein bisschen Cinderella-mäßig im Moment.«
    »Die violette Version?«
    »Cinderella 2.0 ... Der Tod steht ihr gut im Märchenland.«
    Sie nahm die Hand ihrer besten Freundin und grinste. Als Myst ihr Lächeln erwiderte, wurde Tania wieder ernst. »Bist du dir sicher? Wegen Bastian und dem Drachenblut ... einfach allem?«
    »Ich liebe ihn. Ich will ihn mehr als meinen nächsten Atemzug«, sagte Myst, und ihre leise Stimme war voller Gewissheit. »Ich kann nicht zurück. Ich möchte nicht mehr ohne ihn leben.«
    »Und ist es das Opfer wert?«
    »Jedes einzelne.«
    Mit zugeschnürter Kehle hielt Tania ihre Tränen zurück und nickte. Sie wünschte ihrer Freundin nur das Beste. Sie war die mutigste, klügste, unglaublichste Frau, die sie kannte. Und als sie ihr die Hand drückte, beneidete sie Myst um ihre Gewissheit, um die felsenfeste Überzeugung, die ihre Freundin auf den Pfad der Liebe führte und nicht davon abbrachte. »Das überzeugt mich.«
    »Das hoffe ich.« Myst trat von einem Fuß auf den anderen und verzog das Gesicht. »Wir müssen loslegen mit der Show. Diese Schuhe bringen mich um.«
    »Wie war das mit: Es ist jedes Opfer wert?« Tania glättete ihr eigenes Kleid. Das blutrote Seidenteil streichelte ihre Handflächen. Freude brach sich Bahn, eine Welle von Oh-ich-danke-dir-Gott überflutete sie. Etwas Schönes war schließlich einfach etwas ... Schönes. »Klassische Roben und zwölf Zentimeter hohe Absätze. Eins geht einfach nicht ohne das andere.«
    »Gott helfe mir«, murrte Myst. »Lass uns anfangen, bevor ich fluche wie ein Bierkutscher.«
    Lachend ging Tania mit ihr zur Treppe. Nach drei Stufen befand sie sich oben, am Rand der Rotunde zwischen zwei mächtigen Säulen, vor den Augen der Männer, die unter der Kuppel standen. Das weiche Licht der auf dem Boden stehenden Kerzen hob die fliegenden Drachen im Deckenfresko hervor.
    Jegliche Unterhaltung verstummte.
    Als sich Stille über den Raum senkte, der nach Hyazinthen und Tigerlilien duftete, blickte sie sich um. An einer Seite stand Angela in einer schimmernden, eisblauen Robe und hielt Gregor-Mayhem auf dem Arm. Ihr zur Seite stand Daimler. Tania nickte beiden zu, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit den Drachenkrieger zu. Ihr blieb die Luft weg. Du lieber Himmel, schon jeder für sich allein war ein großartiger Anblick. Aber alle zusammen? Sie waren ein Fest für die Augen, eine große, breitschultrige, muskelgestählte Ansammlung, und der feuchte Traum jeder Frau.
    Von Nervosität überwältigt, zupfte Tania ihren Rock zurecht. Jeder Krieger beugte den Kopf vor ihr. Die feierlichen dunkelblauen Gewänder, die sie trugen, raschelten auf dem Fußboden,

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