Gefaehrliche Begierde
machte einen Satz. »Ich brauche Hilfe ... Mac!«
Heiliger Strohsack. Tania. Die entsetzt klang.
Adrenalin durchschoss ihn wie eine Atembombe. Mit angespannten Muskeln hechtete er um die Kücheninsel und sauste in den Flur. Der Klang seiner hämmernden Stiefel verband sich mit dem Lärm, den die ihm folgenden Männer machten.
Mac bremste vor Bastians Tür und trat das Scheißding ein mit einem gedanklichen Befehl. Holz zersplitterte und die Bruchstücke fielen ins Zimmer, als er über die Schwelle raste. Er überflog den Raum, suchte nach der Bedrohung.
»Du liebe Güte«, sagte er, als er die Szenerie in sich aufnahm. Tania auf dem Boden. Myst bewusstlos. Tränen in den Augen seiner Frau. Er trat auf sie zu und sah sie prüfend an, dann streckte er die Hand aus und umfasste ihre Wange. »Bist du okay? Was ist passiert?«
»Sie ist ohnmächtig geworden«, flüsterte sie mit blassem Gesicht. »Eben ging es ihr noch gut, und gleich darauf...«
»Was zur Hölle ist hier los?« Bastian rollte heran wie ein Gewittersturm, die Luft um ihn herum vibrierte vor Gewalt. Ein wildes Knurren, und zwei Schritte später hatte sein Kommandant sie erreicht. Seine grünen Augen glühten, als er Mac beiseiteschob und Myst sanft aufhob. Als Tania an ihr festhielt, ihre Freundin nicht loslassen wollte, murmelte er: »Überlasse sie mir, Kazlita. Sie braucht mich.«
»Das hat sie auch gesagt.« So erschüttert, dass ihre Hände zitterten, gab Tania ihre Freundin frei und stemmte sich hoch. Ihren Blick auf Bastian gerichtet, folgte sie ihm durch den Raum. Als sie das Bett erreichten, setzte sich sein Anführer hin mit Myst auf seinem Schoß. »Was hast du vor?«
»Sie zu nähren.«
Schock flammte auf in ihren Augen, kurz bevor Tania ihn fragend ansah. »Er wird ihr doch nicht...«
»... weh tun?« Mac schüttelte den Kopf und trat näher, wollte sie unbedingt beruhigen. Sein Herz schlug etwas weniger heftig, schlug nur noch für sie, als sie sich zu ihm umdrehte und seinen Trost akzeptierte. Er zog sie eng an sich und verflocht ihre Finger miteinander. »Bas würde sich eher selbst den Kopf abreißen, als ihr wehzutun.«
Ihre Schulter stieß gegen seine Brust. Sie erschauderte. Er drückte ihre Hand leicht, sah zu, wie sie Bastian dabei beobachtete, wie er Mysts Nacken umfasste und seine Hand unter ihr T-Shirt gleiten ließ und sie auf ihr Kreuz legte. »Und was tut er da?«
Bastian schloss die Augen, senkte den Kopf und schmiegte seine Wange an die seiner Gefährtin. Seufzend kuschelte sich Myst an ihn, murmelte seinen Namen.
Tania runzelte die Stirn. Mac lächelte leicht, als er es ihr erklärte. »Der Energieaustausch, erinnerst du dich? Er teilt seine Lebenskraft mit ihr, verbindet sich mit dem Meridian, um ihre Bioenergie zu stabilisieren und ihr Unwohlsein zu lindern.«
»Oh, na gut...« Sie hielt inne, sah ihn an und ... wumm! Braune, unglaublich intelligente Augen musterten ihn scharf. O Mann, jetzt war er fällig. Sie rechnete eins und eins zusammen und löste die Gleichung so schnell, dass
Mac hätte schwören können zu sehen, wie sich die Gedanken in ihrem Kopf drehten. »Du hast mich auch so gehalten. In der Hütte und ... vorher. Als wir, ähem, zusammen waren.«
Er schluckte mit trockenem Mund und überlegte, was er tun sollte. Die Wahrheit sagen oder sie anlügen. Lügen wäre einfacher. Das Problem allerdings? Er wollte Tania nicht belügen. »Ja, ich habe dich auch so berührt, aber... ich habe dich nicht genährt. Ich, ah ...«
Sie hob fragend ihre Augenbrauen.
Ach, verdammt. Zeit für die Abrechnung.
Höllenmäßig nervös räusperte er sich und suchte nach den richtigen Worten. Nichts kam. Und als sich das große weiße Nichts in ihm ausbreitete, entschied sich Mac für den direkten Weg. »Ich habe mich durch dich mit dem Meridian verbunden und genährt.«
»Glück gehabt.«
Mac blinzelte, und überrascht sah er sie begriffsstutzig an. »Was?«
»Wenn du mich angelogen hättest, wäre ich gezwungen gewesen, dich umzubringen.« Sie verzog leicht die Mundwinkel, aber nicht aus Belustigung. Ihre Miene war halb selbstironisch, halb traurig. »Ich kann vieles vertragen, Mac, aber Lügen? Nicht eine Einzige.«
»Betrachte mich als gewarnt.«
»Also...«, sagte sie und sah ihn prüfend an. »Hast du mir vielleicht noch mehr zu gestehen, wenn wir schon dabei sind?«
So viele Dinge. Er hätte sich am liebsten ganz weit geöffnet und ihr alles gestanden. Seine Unsicherheit, was
seine - und ihre Zukunft
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