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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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entziehen. Mac knurrte empört. Tania ließ nicht locker und zog stärker, bis er sie losließ. Sobald sich sein Griff lockerte, drehte sie sich in seinen Armen um. Kopf an Kopf mit ihm streckte sie die Hand aus und verfolgte die Konturen seiner Lippen, bevor sie ihre Hände in seine dunklen Haare gleiten ließ.
    Sie hielt seinen Blick fest und flüsterte: »Willst du es mir zeigen?«
    Seine Nasenflügel bebten. »Lässt du mich?«
    Sie spielte noch ein bisschen mit ihm, fuhr ihm mit ihren kurzen Nägeln über den Schädel, hielt ihn auf dem rasiermesserscharfen Rand der Begierde, erhöhte ihre Erwartung, zwang ihn zu warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber nur einen Moment dauerte, fragte sie: »Willst du, dass ich dich lasse?«
    »Verdammt, ja.«
    »Sag bitte.«
    Er sah sie finster an. Sie blieb standhaft, dachte nicht daran, zurückzuweichen. Er musste nachgeben, um etwas von ihr zu bekommen, und sie wollte alles. Jedes noch so kleine Teil von ihm, bevor er mit ihr schlief.
    »Dafür lasse ich dich bezahlen«, murmelte er mit einem warnenden Tonfall in der Stimme. »Lasse dich wieder betteln.«
    »Du zuerst.«
    Ein Muskel zuckte an seinem Kinn. »Bitte, mo Chroi.«
    Tania streichelte seine Schultern und lächelte. »Ich gehöre ganz dir.«
    Und so war es. So gern sie es auch verleugnet hätte, sie gehörte ihm. Logik und diese ganze Drachennummer konnten ihr gestohlen bleiben. Intuition herrschte, und die Wahrheit kam an. Sie gehörte zu Mac in jeder denkbaren Art und Weise. Aber sogar als sie sich das eingestand und ihm ihren Mund bot, erfasste sie Angst. Er würde ihr am Ende wehtun. In ihrem tiefsten Innern wusste Tania das, musste es gar nicht weiter ergründen.
    Sie bewegte sich auf einen Abgrund zu. Kummer war unvermeidlich.
    Sie begehrte ihn zu sehr. Musste sich eingestehen, wie groß ihr Verlangen war, ihn um sich zu haben, seine Körperwärme zu spüren, oder das lustvolle Gefühl auszukosten, von ihm umarmt zu werden. Und als er ihre Einladung annahm und sie küsste - sie lange, ausdauernd, intensiv küsste -, gab Tania den Kampf auf. Sie konnte nicht Nein sagen, schon gar nicht Weggehen. Das würde unglaubliche Willenskraft erfordern, und ob richtig oder falsch ...
    Sie war einfach nicht stark genug.

23
    Die Ironie der Situation entging Ivar nicht. Er hatte immer vermutet, dass er Lothair auf die eine oder andere Weise verlieren würde. Die Unvermeidlichkeit hatte in den Sternen gestanden. Der Fluss der Zeit... oder auch das Schicksalsrad bewegte sich unaufhaltsam. Das war ihm jetzt klar. Sein bester Freund war zu unbesonnen gewesen - zu explosiv, zu besessen -, als dass er lange innerhalb der Razorback-Ränge hätte überleben können. In einem Krieg, in dem keine Gefangenen gemacht wurden.
    Dennoch schmerzte ihn der Verlust immer noch höllisch.
    Und darin lag die Ironie.
    Er fühlte nie etwas. Absolut nichts. Und dennoch waren inzwischen Wochen vergangen. Es war über einen verdammten Monat her, aber egal, wie sehr sich Ivar auch anstrengte, er konnte einfach nicht loslassen. Der Schmerz blieb haften, schwoll wie ein Ballon an in seinem Innern, raubte ihm manchmal die Beherrschung, und ... er trauerte. Trauerte um einen viel zu früh verlorenen Mann. Geriet in Raserei ob der Ungerechtigkeit. Wollte den Nachtclub dem Erdboden gleichmachen - und jedes Lebewesen darin mit -, als er seine Flügel anlegte und auf dem Parkplatz hinter dem Deuce landete.
    Straßenlaternen flackerten, reagierten auf seine Zauberkraft, als seine Krallen auf den Asphalt klackten. Er schüt-
    telte sich die Feuchtigkeit von seinen blutroten Schuppen, nahm menschliche Gestalt an und zauberte sich gedanklich seine Kleidung herbei. Der teure Anzug passte ihm wie ein angegossen, war perfekt geschnitten.
    Flott. Bequem. Ohne Schnickschnack. Ivar zupfte an seinen Hemdsärmeln und richtete seine Lieblingsmanschettenknöpfe. Er hatte keine Zeit, sich lange mit Feinheiten aufzuhalten. Nicht heute Nacht. Eigentlich auch keine andere Nacht.
    Ivar umging eine Reihe Müllcontainer und ignorierte den fauligen Geruch menschlichen Abfalls, blockte das Knirschen zerbrochenen Glases unter seinen Schuhen ab und schritt auf den Hintereingang zu. Sobald er die Betonstufen erreichte, nahmen die menschlichen Rausschmeißer Haltung an. Im Bruchteil einer Sekunde rissen beide die Schiebetür weit auf, was den Wichsern die Rums-Peng-Routine ersparte, die Ivar nur zu gern angewandt hätte.
    Auch gut. Seinen eigenen Club zu zerstören, war nun

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