Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
Vom Netzwerk:
weiter als Drachenfütter mitten im Nirgendwo.
    Sich selbst und ihre ungeschickten Finger verfluchend, zerrte sie am Gurt. Einmal. Zweimal. Beim dritten Mal löste sich der Verschluss. Tania verschwendete keine Sekunde, drehte sich zur Seite auf ihrem Sitz und stieß die Tür auf. Die Corvette spielte mit, gab die automatische Türverriegelung frei. Sie ließ sich keine Zeit zum Nachdenken ... sie stürzte hinaus, stolperte über den unebenen Boden, lief um die Motorhaube, den Blick fest auf das glitzernde Wasser vor ihr gerichtet.
    Der See. Sie musste das Ufer erreichen. Ins Wasser stürzen, untertauchen - etwas, das alle Drachen hassten ... mit Ausnahme von Mac -, bevor Mr. Arschloch-mit-den-roten-Schuppen losflog. Es war ihre einzige Chance. Der einzige Weg, um einen Jäger mit Raubtierinstinkten und rasiermesserscharfen Sinnen zu überlisten. In der Sekunde, in der der pink-äugige Bastard sie erblickte, war sie erledigt.
    So gut wie erbeutet.
    Scheiß auf die Chancen. Tania dachte nicht daran aufzugeben oder zusammenzubrechen. Nicht kampflos. Und nicht ohne einen Notruf in Macs Richtung auszusenden.
    Weit hergeholt? Wunschdenken? Wahrscheinlich. Aber Tania zögerte nicht.
    Während sie unter uralte Pinien sprintete, tauchte sie ganz tief in ihre Energie ein - diejenige, die sie jedes Mal spürte, wenn Mac sie berührte - und fachte das Feuer an. Als sie es nicht länger zurückhalten konnte, warf sie die elektrische Ladung wie Würfel in einem Kasino. Ein Kraftfeld öffnete sich peitschend, taumelte, wirbelte hinaus in die Nachtluft. Ein Schwirren kam als Antwort zurück und...
    Sie fühlte ihn. Nahm ihn im Flug wahr. Spürte die pulsierende Kraft seiner Verbindung mit ihr.
    O Gott. Er war so nahe. So unglaublich nahe.
    Sie klammerte sich an die schwache Verbindung und keuchte: »Mac.«
    »Halt durch, meine Süße.« Macs Stimme hallte in ihrem Kopf, machte ihr Mut. »Laufschneller. Verschaff mir Zeit.«
    Ganz elend vor Hoffnung bekämpfte sie ihre Angst und gehorchte, lief weiter mit ihrem pochenden, verwundeten Arm, ihre Beine pumpten, jeder Atemzug fiel ihr schwer. Blut sickerte aus dem Schnitt über ihrem Auge, aber sie erreichte das Seeufer und watete platschend durch das seichte Wasser. Der schlammige Boden saugte an ihren Laufschuhen, zog sie nach unten, während Wasser hinter ihr aufspritzte. Inzwischen knietief im See warf sie einen prüfenden Blick über ihre Schulter. Nichts. Keine glühenden rosa Augen. Kein Feuerball, der sie bei lebendigem Leib fressen wollte. Nirgendwo ein Aufschimmern roter Schuppen.
    Tania fasste neuen Mut und watete tiefer hinein. Kaltes Wasser umspülte ihren Bauch.
    Ein lautes Platschen ließ sie herumfahren. Wasser kräuselte sich in einem grauenerregenden Ring in der Mitte des Zuflusses. Eine Sekunde später tauchte ein krokodilartiger Drache auf - mit Schuppen, die die Farbe von Haifischhaut hatten, und einer Rückenflosse, die so gezackt war wie ein Sägeblatt. Der gehörnte Kopf lag halb unter Wasser, die schwarzen, hellblau umringten Augen fixierten sie.
    Tania erstarrte, Fassungslosigkeit kämpfte mit Entsetzen. Noch ein Wasserdrache, aber... wie war das möglich? Die Nightfury glaubten, dass Mac der einzige war, und ...
    Das Untier schlängelte seinen dünnen Alligatorenschwanz, glitt durchs Wasser und ließ keinen Zweifel an seiner Abstammung aufkommen. Oder ihrer Gefahr.

28
    Mit der Geschwindigkeit eines Hurrikans schoss Mac aus der schützenden Wolkendecke, ließ die Stadt hinter sich und flog Richtung Wald. Seine Nachtsicht war punktgenau eingestellt, und ihm entging nichts. Weder die Form und Größe jeder einzelnen Piniennadel, die Maserung der Rinde der Redwoods noch das Glitzern von Spinnenaugen, die ihn aus ihren dünnen Spinnennetzen anblickten. Die Zauberkraft vereinigte Instinkt und Verstand, schärfte seine Sinne, verengte alles auf ein einziges Ziel.
    Tania.
    Er musste sie zuerst finden. Nichts anderes spielte eine Rolle.
    Regen bespritzte seine Schuppen, als die I-90 unter seinem schnellen Sinkflug auftauchte. Angeschlossen an Tanias Bioenergie verfolgte er die elektrostatische Spur, die sie legte. So nahe. Er war jetzt so nahe. Nur noch Minuten davon entfernt, sie in die Arme zu schließen. Sich davon zu überzeugen, dass sie in Sicherheit war. Kurz davor, sie nach Hause zu bringen, zurück zum Black Diamond, wo sie in Sicherheit wäre und er seinen inneren Frieden wiederfinden würde. Genug jedenfalls, um ihr wegen ihres kleinen Ausflugs die Hölle

Weitere Kostenlose Bücher