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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Kraft, die größer war als sie.
    Das war schon eigentümlich, das war ihr klar. Die meisten Menschen hassten Regen. Wollten immer nur Sonnenschein und Sommerspaß haben. Und obwohl auch das gut und schön war, ging doch nichts über ein schönes Donnerwetter.
    Wie auf Kommando fing der Himmel über ihr an zu grollen. Der Wind nahm zu, vermischte den Regen mit dem wirbelnden Schnee. Sie lachte leise, genoss die Kombination. Schnee und Donner. Wer hätte gedacht, dass sie so gut zusammenpassten?
    Sie schaltete ihr Fernlicht aus, um bessere Sicht in diesem Schneegestöber zu haben, und stellte die Scheibenwischer an. Scheinwerferlicht tauchte hinter ihr auf und blendeten sie. Aufgeschreckt durch das plötzliche Auftauchen, spähte Tania in ihren Rückspiegel. Sie kniff die Augen zusammen, um etwas sehen zu können in dem grellen Licht.
    O Mist. Woher kam der denn?
    Sie runzelte die Stirn. Der Kühlergrill sah aus, als gehörte er zu einem Pick-up. Die grellen, viereckigen Scheinwerfer sprachen dafür. Vielleicht ein Ford F-150. Oder auch ein Dodge Ram.
    Ihr stockte der Atem. O Gott, Griggs. Er musste es sein. Es waren keine leeren Drohungen vorhin ... er war stinksauer gewesen und hatte die Wahrheit gesagt. Und der Motor, der angelassen worden war auf dem Gefängnisparkplatz? Sie fragte sich, ob er das gewesen war, ob er ihr aufgelauert hatte? Tania biss sich auf die Unterlippe. In Ordnung... war sie paranoid? Vielleicht. Aber ihr Gefühl schrie förmlich, »nein, bist du nicht!«, und als Angst sie ergriff, kam die Botschaft an bei Tania, die ihr sagte, dass sie sich so schnell wie möglich davonmachen und verstecken und längere Zeit nicht zum Vorschein kommen sollte.
    »Dumm ... dumm ... dumm«, murmelte sie zu sich selbst und kuppelte gekonnt, während sie sich herbe Selbstvorwürfe machte, nicht besser aufgepasst zu haben. Dass sie sich zu sehr hatte ablenken lassen durch J.J.s gute Neuigkeiten, ihre übliche Vorsicht einfach über den Haufen geworfen hatte.
    Tania packte das Lenkrad fester und trat das Gaspedal durch. Ihr Mini mochte ja klein sein, aber ihr Mädchen hatte Schneid und viele Pferdestärken unter der Haube. Der Motor heulte auf. Sie schaltete in den fünften Gang, mäßigte ihren Zorn und schoss um die nächste Kurve. Eine steile Felswand zu ihrer Rechten löste die Uferböschung ab, was sie beruhigte. Es war nicht mehr weit. Die Sicherheit von Gig Harbor lag weniger als eine Meile entfernt. Sie musste nur noch durchhalten, sich beeilen und es in die Stadt schaffen, bevor...
    Der Wagen hinter ihr geriet ins Schlingern. Eine Sekunde später quietschten Reifen, als der Fahrer versuchte zu bremsen. Der Pick-up geriet ins Schleudern in dem dichten Regen, rutschte über den glitschigen Asphalt. Stahl knirschte, Glas splitterte. Das entsetzliche Geräusch hallte durch die Stille, als das Gefährt hinter ihr eine halbe Drehung machte. Das grelle Scheinwerferlicht erfasste die schroffe Felswand, dann verschwand es aus ihrer Sicht.
    Du liebe Güte. Was in Gottes Namen ...?
    Rums!
    Tania schrie auf, als etwas auf ihrem Autodach landete.
    Das Stahldach bog sich stöhnend nach innen. Sie zog den Kopf ein, nahm den Fuß vom Gaspedal und bemühte sich nach Kräften, das Schlingern ihres Mini zu kontrollieren und auf der Straße zu bleiben. Ihr blieb das Herz im Hals stecken, sie hielt die Luft an und lauschte. Etwas schrammte über ihr Autodach.
    Was war das? Ein Ast? Ein Stein? Hatte der Wind ihn vom Steilufer losgerissen und erst den Pick-up getroffen, bevor er auf sie gefallen war? Das schien ihr die einzige logische Erklärung zu sein, wenn auch ein wenig weit hergeholt, aber das änderte nichts an den Tatsachen. Sie musste ihr Tempo verringern und von der Straße verschwinden ...
    Sofort.
    Sie konnte den Pick-up nicht mehr sehen. Er war weg. Keine Scheinwerfer. Kein Autowrack weit und breit auf der Straße. Nichts erkennbar in ihrem Rückspiegel. Du meine Güte, Griggs musste von der Straße abgekommen und über die Böschung gestürzt sein. Und sosehr sie es sich auch wünschte, sie konnte ihn nicht einfach sich selbst überlassen. Was, wenn er verletzt war und medizinische Hilfe brauchte?
    Tania fuhr langsamer, wollte schon anhalten. Das Kratzgeräusch wiederholte sich. Ihr Blick folgte dem Geräusch hinüber zum Beifahrersitz. Die Tür flog auf, heftiger Wind riss sie aus den Angeln. Der Mini zitterte, schleuderte auf die Gegenfahrbahn. Sie blickte über ihre Schulter zurück. Ihr blieb der Mund offen

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