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Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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setzen. Scott schien unbeeindruckt. Seiner Ansicht nach dauerte der Einsatz sowieso schon viel zu lange. Er riet Pete, jetzt schnellstmöglich an die Informationen zu kommen und dann sofort zu verschwinden. Als er das Gespräch beendete, fluchte Pete leise in sich hinein.
    Die nächsten drei Tage und Nächte waren Annie und Cara fast rund um die Uhr im Labor. Cara ging meistens erst nach Mitternacht, und Annie arbeitete häufig bis zwei oder halb drei am Morgen weiter.
    Jetzt, wo die neue Alarmanlage für Sicherheit sorgte, schlief Pete im Gästezimmer. Trotzdem stellte er sein Bett so um, dass er die zusätzlich angebrachte Kontrolllampe neben Annies Schlafzimmertür im Auge behalten konnte. Wenn er nachts aufwachte, genügte ein Blick durch die offene Tür des Gästezimmers, um ihn zu beruhigen. Leuchtete die Kontrolllampe rot, war die Anlage eingeschaltet und funktionierte. Leuchtete sie grün, war sie ausgeschaltet.
    Trotz der verbesserten Alarmanlage hatte Pete darauf bestanden, dass beide Schlafzimmertüren nachts offen blieben. Aber obwohl nur der Flur ihn und Annie trennte, hatte er das Gefühl, zwischen ihnen lägen endlose Meilen.
    Auch sonst war die Mission nicht gerade erfolgreich verlaufen. Seinem Ziel, etwas über Annies Verwicklung in die Kunstdiebstähle herauszufinden, war er bisher kein bisschen näher gekommen. Außerdem trieb ihn die Sehnsucht nach ihr langsam zum Wahnsinn. Er wollte sie in den Armen halten, mit ihr schlafen …
    Was Pete am meisten quälte, war die Vorstellung, dass sie sich ihm vermutlich längst anvertraut hätte, wenn er in jenerNacht mit ihr geschlafen hätte. Dann hätte sie ihm auch erzählt, ob sie in kriminelle Machenschaften verwickelt war. Außerdem würde er nicht ständig damit konfrontiert, wie verletzt und verwirrt sie ihn noch immer anschaute. Zu guter Letzt: Wenn er in jener Nacht mit ihr geschlafen hätte, dann hätte er das vermutlich auch in der Nacht darauf getan. Und in der folgenden Nacht und in der nächstfolgenden Nacht …
    Stattdessen saß er mit ihr zusammen, wenn sie aß, und erzählte ihr von seinem Großvater und von seiner Kindheit. Das waren Teile seiner Persönlichkeit und seiner Geschichte, die er noch nie jemandem offenbart hatte. Geheimnisse, die er seit dem Krieg tief in sich vergraben hatte. Während des Einsatzes hatte er nie über sich selbst gesprochen. Er war nie persönlich geworden, hatte keine Freundschaften geschlossen. Wer an der Front Freunde gewann, musste anschließend mit ansehen, wie diese Freunde starben.
    Nach dem Krieg war er in die CIA eingetreten. Er war ständig auf Einsätzen, immer undercover. Seine Vergangenheit war eine Fiktion, Teil seiner Alibi-Biografie.
    Pete Taylor war nicht auf einer Ranch in Colorado aufgewachsen. Aber Kendall Peterson schon, und obwohl er es besser wusste, obwohl er ihr seinen richtigen Namen weder sagen konnte noch durfte, wollte Pete, dass Annie erfuhr, wer er war – wer er wirklich war.
    Und er wollte sie wieder zum Lächeln bringen.
    Am Donnerstag klingelte es an der Tür. Annie erblickte in dem kleinen Monitor, der zu der neuen Alarmanlage gehörte, einen Fremden. Hastig griff sie nach ihrem Telefon, um Pete zu erreichen, der sich in der Küche aufhielt.
    „Ja“, meldete er sich knapp. „Was gibt es?“
    „Vor der Tür steht ein unidentifizierter männlicher Weißer“, berichtete sie. „Er ist schätzungsweise fünfundvierzig Jahre alt, trägt einen dunklen Anzug und einen schwarzen Mantel. Er hat noch nicht gelächelt, aber er scheint mir nicht der Wolfsmensch mit dem Raubtiergebiss zu sein …“
    Es klingelte erneut.
    „Nur die Fakten, junge Frau“, meinte Pete, als er die Treppe herunterkam. Er lächelte sie an. „Keine Vermutungen, bitte.“
    Annies Herz schlug Purzelbäume, bis ihr wieder einfiel, dass Petes Lächeln nichts bedeutete. Er wollte, dass sie Freunde waren, nichts weiter. „Er sieht wie ein Schläger aus“, sagte sie, „und das ist eine Tatsache.“
    Petes Jacke hing über dem Treppengeländer. Er nahm sie an sich und zog sie über sein T-Shirt, damit man das braune Lederholster seiner Waffe nicht sofort sah.
    „Bleib von der Tür weg, klar?“, sagte Pete, und Annie nickte. Er drückte auf den Knopf, der es ermöglichte, die Eingangstür zu öffnen, ohne die Alarmanlage ganz auszuschalten. Das Licht auf der Kontrolltafel leuchtete immer noch rot, aber daneben zeigte ein gelbes Licht an, dass die Eingangstür jetzt geöffnet werden konnte.
    Pete zog die Tür

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