Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Gefährliche Enthüllung (German Edition)

Titel: Gefährliche Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
auf. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er den Mann höflich, aber sehr bestimmt. Dabei rückte er das Revers seiner Jacke zurecht, sodass ganz kurz, aber doch sehr deutlich, seine Waffe zu sehen war. Das geschah nicht zufällig, wie Annie wusste.
    Wenn der Mann auf der Vorderveranda vom Anblick der Waffe irritiert war, zeigte er es nicht. „Sie sind vermutlich der Butler“, sagte er trocken.
    „So was in der Art“, gab Pete zurück.
    Der Mann streckte ihm eine Visitenkarte entgegen. „Ich möchte zu Dr. Anne Morrow“, erklärte er. „Ist sie da?“
    Pete nahm die Karte entgegen, warf einen Blick darauf und reichte sie dann an Annie weiter, die hinter der Tür stand. „Joseph James“, stand darauf, „Antiquitätenhändler.“ Dazu eine New Yorker Adresse und Telefonnummer.
    „Worum geht es?“, fragte Pete.
    „Tut mir leid, aber darüber kann ich nur mit Dr. Morrow sprechen“, gab James aalglatt zurück.
    Petes Blick glitt über das Gesicht seines Gegenübers. Die Nase des Mannes sah so aus, als wäre sie mehrfach gebrochen. Ein paar kleine Narben zierten seine Augenbrauen, eine längere seinen linken Unterkiefer. Antiquitätenhändler und Schläger, dachte Pete.
    „Also, darf ich nun reinkommen?“, fragte James.
    „Nein“, gab Pete freundlich zurück. „Zurzeit laden wir niemanden ins Haus ein.“ Er beugte sich vor und fügte in verschwörerischem Tonfall hinzu: „Wir haben da ein kleines Problem mit bösen Geistern.“
    „Schauen Sie, ich habe etwas Geschäftliches mit Dr. Morrow zu besprechen“, sagte James. „Wenn es Ihnen also nichts ausmacht …?“
    Pete sah fragend zu Annie hinüber, die ihm achselzuckend bedeutete, dass ihr der Name auf der Geschäftskarte nichts sagte.
    „Wenn Sie mit ihr reden wollen, muss ich Sie erst durchsuchen“, wandte Pete sich wieder an den Mann, immer noch im selben freundlichen Ton.
    James starrte ihn an. „Sie machen Witze, oder?“
    Pete trat auf die Veranda heraus und zog die Tür hinter sich fast vollständig zu. „Hände über den Kopf, Beine auseinander“, sagte er. „Bitte.“
    „Also hören Sie“, empörte sich James. „Ich trage eine Waffe, aber ich habe dafür einen Waffenschein. Das ist vollkommen legal.“
    „Hände über den Kopf, Beine auseinander“, wiederholte Pete.
    James verschränkte die Arme vor der Brust, seine Geduld neigte sich offensichtlich dem Ende entgegen. „Ich weiß, dass Sie nur Ihren Job tun, Kumpel, aber warum entspannen Sie sich nicht ein bisschen. Ich bin nicht gekommen, um Dr. Morrow zu erschießen. Ich bin hier, um mit ihr zu reden.“
    „Hände über den …“
    „Nun machen Sie aber mal halblang!“ Verärgert versuchte James sich an Pete vorbeizudrängen und griff nach der Türklinke.
    Dann ging alles so schnell, dass Annie dachte: Wenn ich jetzt geblinzelt hätte, hätte ich nichts gesehen. In der einen Sekunde trat James auf die Tür zu, und in der nächsten hatte Pete ihn gegen den Türpfeiler geschoben und hielt ihm die Waffe unter die Nase, während er ihm mit dem anderen Arm gegen die Kehle drückte. Annie rieb sich den Hals. Sie erinnerte sich gut daran, wie unangenehm sich das anfühlte.
    „Taylor, alles in Ordnung?“, fragte sie und trat in die Tür.
    „He, Lady“, quiekte James, „pfeifen Sie Ihren Wachhund zurück, bitte?“
    Pete ließ James los, hielt die Waffe aber immer noch unbeirrt auf ihn gerichtet. „Behalten Sie die Hände oben“, sagte er ruhig.
    „Sie wollten mit mir sprechen, Mr James?“, fragte Annie.
    James ließ die Hände zögernd auf sein spärliches Haupthaar sinken. „Ganz so hatte ich mir das nicht vorgestellt“, meinte er verärgert.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte sich Annie. „In letzter Zeithabe ich mehrere Morddrohungen erhalten. Taylor lässt lieber zu viel Vorsicht walten als zu wenig.“
    „Macht er das mit allen Ihren Kunden?“, fragte James. „Das muss richtig gut fürs Geschäft sein.“
    „Kommen Sie bitte zum Punkt“, mischte Pete sich ein. „Dr. Morrow ist eine vielbeschäftigte Frau.“
    James warf ihm einen finsteren Blick zu und wandte sich wieder an Annie. „In diesem Fall fasse ich mich so kurz, wie es mir möglich ist. Ich habe einen Klienten, Dr. Morrow, der daran interessiert ist, eine goldene Totenmaske zu kaufen, die im Besitz von Benjamin Sullivan ist, sich zurzeit aber in Ihrer Obhut befindet. Mein Klient ist bereit, dafür vier Millionen Dollar zu zahlen. Unbesehen und ohne Echtheitszertifikat.“
    Annie starrte ihn mit

Weitere Kostenlose Bücher