Gefährliche Enthüllung (German Edition)
warum?“
Seufzend stand Annie auf und schloss die Bürotür. „Wenn wir Überstunden machen, können wir unseren Teil der Untersuchungen an Marshalls Totenmaske abschließen und sie bis Ende der Woche für die Röntgenfluoreszenzanalyse ins Labor schicken. Dann dauert es nur eine, höchstens zwei Wochen, bis wir das Ergebnis in Händen halten. Und dann werde ich die Totenmaske los und damit hoffentlich auch die Leute, die mich mit Drohungen bombardieren.“
„Und Taylor wirst du auch los“, stellte Cara fest.
„Ja, Taylor auch.“
Cara lehnte sich zurück. Ihre Augen wurden schmal. „Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass du den Mann allmählich sympathisch findest.“
„Ja, das stimmt.“ Annie wandte den Blick ab.
„Warum also willst du ihn jetzt auf einmal loswerden? Was ist passiert?“
„Nichts.“
„Was denn? Hat er einen Annäherungsversuch gewagt?“, fragte Cara feixend. „Wurde er zu wild? Hatte er es zu eilig?“
Annie ließ den Kopf auf den Tisch sinken.
„Ach komm schon, gib ihm eine Chance. Du solltest sehen, wie er dich anschaut, wenn du es nicht bemerkst. Als hätte ihn der Blitz getroffen …“
„Es ist ihm einfach nur peinlich“, unterbrach Annie sie und hob den Kopf. Röte schoss in ihre Wangen beim Gedanken daran, was geschehen war. „Ich … nun ja, ich habe sozusagen … Ich habe versucht ihn zu verführen, aber er will nichts weiter als Freundschaft.“
„Du machst Witze!“ Cara schaute Annie schockiert an. „Du hast also allen Ernstes …? Und er wollte nicht?“
Annie schlug die Hände vors Gesicht. „Genau.“
„Aber ich habe gesehen, wie er dich anschaut. Wie jemand, der bis über beide Ohren verliebt ist“, widersprach Cara.
„Tja, das hast du offenbar falsch interpretiert“, gab Annie traurig zurück. „Er ist nicht in mich verliebt.“
Es klingelte, und Pete legte das Buch, in dem er gelesen hatte, beiseite. Er ging in die Eingangshalle und kontrollierte kurz seine Waffe, bevor er die Tür öffnete. Vor ihm auf den Stufen standen drei Männer, in der Einfahrt hinter ihnen ein Lieferwagen. Die farbenfrohe Firmenaufschrift verkündete, dass der Wagen zu Mt. Kisco Security Systems gehörte.
„Dr. Morrow?“, fragte der Älteste der drei Männer.
„Nein.“
„Wir sind hier, um eine Alarmanlage zu modernisieren“, erklärte der Mann und kontrollierte mit einem Blick auf sein Clipboard, ob er an der richtigen Adresse war.
„Warten Sie bitte hier“, sagte Pete, schloss die Tür, verriegelte sie und ließ die Männer draußen stehen.
Auf dem Weg zu Annies Büro fluchte er schweigend in sich hinein. Das kam ihm jetzt ganz und gar nicht gelegen. Wenn die Alarmanlage erst einmal modernisiert worden war, gab es keinen Grund mehr, in Annies Zimmer zu schlafen. Und wenn er nicht in ihrem Zimmer schlief, würdensie nie wieder zu der vertrauten Beziehung finden, die sie einmal gehabt hatten.
Er klopfte an die Bürotür.
„Herein“, ertönte Annies wohlklingende Stimme.
Er öffnete die Tür.
Sie saß an ihrem Schreibtisch und trug ein Longsleeve mit Blumendruck und ihre ausgewaschenen Jeans. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Dadurch wirkte sie eher wie eine Studentin als wie eine promovierte Wissenschaftlerin. Sie schaute auf, die Anspannung in ihrem Gesicht war nicht zu übersehen.
Pete fluchte wieder in sich hinein, aber diesmal aus einem anderen Grund. „Da sind Leute an der Tür“, sagte er ausdruckslos. „Von Mt. Kisco Security. Haben Sie die angefordert?“
Sie stand auf. „Ja. Ich hielt es für eine gute Idee, die Alarmanlage so schnell wie möglich auf den neuesten Stand zu bringen.“ Sie errötete leicht, wich seinem Blick aber nicht aus. „Ich dachte, das macht es ein wenig leichter … für uns beide.“
„Was für ein System soll installiert werden?“, fragte Pete, als er ihr durch den Flur zur Eingangstür folgte.
Er war über diese Entwicklung nicht glücklich. Annie war sich nicht sicher, woher sie das wusste, weil sein Gesichtsausdruck nichts verriet. Aber sie wusste es. „Dasselbe, das Sie bei der anderen Sicherheitsfirma in Auftrag gegeben hatten“, antwortete sie. „Ich hatte mir Modellnummer und Hersteller aufgeschrieben. Diese Firma hatte die nötigen Teile auf Lager und genügend Leute frei, um die Arbeiten heute noch auszuführen …“
„Ist gut.“ Pete nickte und öffnete die Tür.
Später am Nachmittag rief er Scott an, um ihn von derunerwarteten Wendung in Kenntnis zu
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