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Gefaehrliche Freiheit - das Ende der Sicherungsverwahrung

Gefaehrliche Freiheit - das Ende der Sicherungsverwahrung

Titel: Gefaehrliche Freiheit - das Ende der Sicherungsverwahrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Asprion
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runtergefahren und da steht so ein Getränkewagen da. Ich komme da drunter und war im Krankenhaus. Das habe ich dem ersten, vielleicht auch dem zweiten Gutachter erzählt. Und daraufhin hat er eine Tomographie machen lassen, ob ein Gehirnschaden da ist oder so. War aber nix.
    An meine Schulzeit habe ich wenig Erinnerung. Auch an einen Schulfreund kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß, dass ich mich da nie so richtig wohlgefühlt habe. Freundschaft? Weiß ich nicht, also. Andere Kinder sind ja offen, wenn man denen begegnet. Das weiß ich. Aber ich war irgendwie, na ja, ich kann mich nicht mehr daran erinnern.
    Auch an die Zeit mit den Eltern kann ich mich nicht erinnern. Mir fällt nur ein, das mit den Tieren, die wir gehalten haben. Und dass ich mit meinem Opa mal Schrott sammeln war.

    Und dann bin ich abgehauen
    Die erste Tat war 1976. Das steht alles in den Akten. Das war in der Lehrzeit. Da war ich zwei Monate in U-Haft und dann raus. Sechs Monate hatte ich auf Bewährung gekriegt. Für eine versuchte Vergewaltigung. Im Wald, eine Radfahrerin, ältere Dame, also so vierzig, in meinen Augen. Ich war ja damals sechzehn. Die habe ich vom Fahrrad runter angehalten und dann habe ich sie am Boden und dann ist eine andere Radfahrerin und dann bin ich abgehauen. Und da haben sie mich natürlich gefasst, ja. Weil ich öfters mit dem Rad in der Gegend war. Wenn ich zu meiner Oma musste, dann musste ich öfters dort vorbeifahren.
    Dann bin ich wieder zurück in die Lehre. Der Meister hat gesagt: Schwamm drüber. Man muss weitermachen. Da hat keiner was gesagt. Und jeder hat es halt gewusst. Und ich habe mich schon ein bisschen geschämt. Aber ich habe da meine Lehre weitergemacht und es war nix passiert. Eigentlich konnte ich dort mit niemandem darüber sprechen. Ich konnte mich auch nicht ausdrücken. Einer meiner Kollegen von der Arbeit,der hat mich auf Partys eingeladen. Auch nach meiner ersten Tat. Der hat schon gedacht: Der Mann braucht Kontakte oder so. Irgendwann haben wir Schnaps getrunken und ich habe den Moralischen gekriegt und bin dann gegangen. Habe mich also nicht richtig benommen, sondern habe mich irgendwie auffällig verhalten. Ich habe gesoffen und habe das nicht vertragen. Ich mag nicht, wenn ich besoffen bin. Dann hat er mich so schnell nicht mehr eingeladen, ja.

    Kontaktmäßig war ich nicht gut drauf
    Dann habe ich die Lehre fertig gemacht. Kontakte hatte ich nicht viel. Aber ich habe mich trotzdem ein bisschen zurückgesetzt gefühlt. Irgendwie kontaktmäßig war ich nicht gut drauf. Mit Leuten aus meiner Kolonne habe ich mich wohlgefühlt. Natürlich, das war schöne Arbeit. Man konnte immer in die Kantine gehen; man konnte sich mal verpissen. Man konnte sich auch die Arbeit ein bisschen einteilen. In der Freizeit bin ich halt schon ein bisschen alleine da rum. Ich war ja noch bei meiner Mutter, bei meiner Familie. Mein Zimmer unterm Dach habe ich neu tapeziert und ein bisschen vergipst, so was ich konnte, Teppichboden, Fließen verlegt, alles was ich mir leisten konnte.
    Gut erlebt habe ich das Verhältnis zu den Kameraden in der Bundeswehr.

    Der habe ich mal angeboten, sie nach Hause zu fahren
    Die zweite Tat war dann in der Silvesternacht 1978 auf 1979. Und da habe ich abends auch noch ein bisschen gefeiert oder was weiß ich, oder ich wollte noch einmal weg. Kaum noch Benzin im Tank und kaum Geld. Da bin ich so gefahren und sehe da eine Frau, die frühzeitig ihren Mann verlassen hat oder deren Feier etwas später war. Der habe ich mal angeboten, sie nach Hause zu fahren. Da habe ich unterwegs Halt gemacht. Zuerst habe ich sie noch gebeten, dass sie mir Geld fürs Tanken gibt. Fünf Mark. Und dann bin ich mit ihr in die Richtung, wo siegewohnt hat, gefahren, aber auf Abwege und dann habe ich mit ihr geschlafen, oder es versucht. Erst einmal ein bisschen rumgemacht. Da hat sie Ja gesagt. Und weil es ihr dann unangenehm wurde, hat sie Nein gesagt. Dann habe ich ihr eine Ohrfeige gegeben. Dann hat sie es über sich ergehen lassen. Aber bis zum Orgasmus bin ich gar nicht gekommen. Dann habe ich es bleiben lassen. Dann habe ich sie zurück gefahren. Und dadurch ist sie später heimgekommen als ihr Mann. Dann hat sie es gesagt und ich wurde verhaftet. Da war ich dann neun Monate in U-Haft . Dann wurde dieses Gutachten gemacht und ich wurde ins PLK (Psychiatrisches Landeskrankenhaus; Anm. d. Verf.) eingewiesen. Da wurde ich dann auch aus der Bundeswehr ausgemustert.
    Als Ausgelernter habe ich in der

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