Gefaehrliche Freiheit - das Ende der Sicherungsverwahrung
Schlosserei gearbeitet und auch ein bisschen mehr verdient. Und nach sechs Monaten war dann die Verhandlung. Ich hatte einen Anwalt. Und ich war da völlig ahnungslos. Ich habe mich da gar nicht reingedacht in die ganze Geschichte. Erst später, als ich nochmals verurteilt worden bin und in der SV gelandet bin, da habe ich ja schon reflektiert über das Ganze, was mit mir geschieht.
Ich kann Ihnen zwar nicht helfen …
Aus dem PLK habe ich an das Gericht geschrieben, dass nichts geschieht. Das Gericht fragt nach, was los ist. Das muss doch das Gericht wissen, wenn sie Leute einweisen oder? Dass die im PLK nur verwahren können, nicht behandeln. Sie haben keine Materialien, kein Personal dafür. Dann haben sie irgendwie doch was angefangen. Ein bisschen autogenes Training, oder zwei Gespräche mit irgendeinem Psychologen, der gar nicht zuständig und ausgebildet war. Was sollte ich denn mit dem reden? Ich konnte mich ja nicht erklären. Wusste auch nicht, was ich mit dem reden soll. Das muss man ja auch mal lernen.
Das war eine große Anstalt. Da war Maßregelvollzug, und da gab es riesige Abteilungen. Das war nicht schlecht. Da hatteich auch ein paar Freundinnen. Denn am Anfang konnte ich raus. Der Arzt sagte: Ich kann ihnen zwar nicht helfen, aber ich kann ihnen Ausgang geben. So hat er die Leute behandelt. Man konnte raus, das war kein Problem. Die meisten konnten am Tag raus. Kein Problem. Ja. So hat er das eingeschätzt und gemacht. Und irgendwann hat er mal eine Anzeige bekommen, weil er immer Ausgang gegeben hat. Später wurde ich dann Einkäufer und zum Stationssprecher gewählt. Und dann haben sie einen neuen Arzt bekommen. Der hat Methoden eingeführt, wie Autogenes Training und Frühsport. Ach, dieses Rumhampeln morgens. Dazu hatte ich keine Lust. Die anderen mussten ihre Arznei nehmen, damit sie ruhig sind, und sollen dann Frühsport machen. So ein Quatsch.
Da war ich in einer inneren Abteilung, Psychiatrie, wo die Leute noch an die Heizung gefesselt waren. Das hat es auch gegeben. Das gibt es heute nicht mehr, sehr wahrscheinlich.
Und dann habe ich wieder Ausgang gekriegt, dann Urlaub und im März 82 war ich schon wieder entlassen. Als Auflage hat es dann geheißen, ich müsste draußen zu einem Psychiater gehen, wenn was ist oder so. Das habe ich dann auch nicht gemacht oder es war nicht nötig oder was weiß ich.
Was geht die das an, wenn wir heiraten
In dieser Zeit wurde ich auch geschieden. Ich habe ja noch vor der Bundeswehr geheiratet. Da habe ich eine kennengelernt in der Bar. Na gut, mit der habe ich dann einmal geschlafen. Sie war in meinem Alter. Also, wenn sie da kurz als Bardame gearbeitet hat. Das war mir doch egal. Ich habe sie geheiratet, ohne dass meine Mutter was wusste. Was geht die das an, wenn wir heiraten? Sie hat es dann nicht lang ausgehalten. Ich habe ja nur das Zimmer gehabt bei meiner Mutter, ja. Sie ist dann auch zurück zu ihrer Mutter.
Und dann musste ich zur Bundeswehr. Und wenn du in der Bundeswehr verheiratet bist, dann kriegt die Frau Unterhalt,nicht nur Wehrsold. Und den hat sie dann bekommen. Ob sie mich deshalb heiraten wollte? Nein, aber sie hat vorgeschlagen zu heiraten. Auf jeden Fall war es unüberlegt.
Arbeit zu finden war kein Problem, nach meiner Entlassung. Da haben sie auch nicht so darauf geachtet, wo man herkam. Das war egal. Heute machen sie, was sie für ein Geschiss machen, wenn man eine Wohnung will oder so.
Habe ihr dann gesagt, dass ich so vorbestraft bin
Ich war gerade krankgeschrieben, wegen eines Unfalls auf Montage. Da habe ich in der Fußgängerzone meine Frau kennengelernt. Sie war vor einem Geschäft gestanden, ich habe sie angesprochen, wir haben uns unterhalten. Später habe ich sie wieder getroffen. Da haben wir den ganzen Tag rumgemacht und dann habe ich sie in mein Zimmer genommen in die Pension. Und dann musste ich für sie am nächsten Tag auch noch mal Unterkunft bezahlen. Wir haben dann in der gleichen Nacht noch miteinander gepennt. Und dann habe ich sie wieder getroffen, habe sie besucht und habe ihr dann gesagt, ein paar Monate später, dass ich so vorbestraft bin. Und dann hat sie eine Zeit lang nichts von sich hören lassen und dann später an Weihnachten hat sie sich nochmals gemeldet. Und seither waren wir zusammen.
Die Heirat war im August 82, glaube ich. Ich weiß es nicht mehr genau. Ich bin nicht so fürs Feiern gewesen. Aber die Schwiegereltern haben dann doch ein Fest veranstaltet. Und Hochzeitsbilder machen
Weitere Kostenlose Bücher