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Gefaehrliche Freiheit - das Ende der Sicherungsverwahrung

Gefaehrliche Freiheit - das Ende der Sicherungsverwahrung

Titel: Gefaehrliche Freiheit - das Ende der Sicherungsverwahrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Asprion
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gesucht und auch ein paar gefunden.
    Immer geleugnet. Aber sie hat schon mitgekriegt, dass was nicht stimmt. Sie hat viel ausgehalten, oft zu mir gehalten. So, im Nachhinein. Ja. War ich das Schwein. Ich habe alles geleugnet.

    Freundschaften habe ich keine gehabt
    Einen Freund hatte ich nur den einen, den Nachbarn, der mir das Auto verkauft hat. Der soll mittlerweile auch geschieden sein. Der hat mir immer mit dem Auto geholfen. Freundschaften habe ich keine gehabt. Keine Freunde, immer Einzelkind. Das ist von der Familie eingetrichtert worden. Und meine ganzen Brüder sind Einzelgänger. Das ist ja keine Ausrede für eine Straftat. Aber, die Möglichkeiten, die Entfaltungsmöglichkeiten waren nicht da, denke ich mir, dass ich mich in ein Hobby hineinarbeiten konnte oder dass ich mal eins finden konnte. Ich hatte kein Hobby.
    In der Silvesternacht, da war Alkohol dabei. Hätten die im PLK mehr mit mir getan, mich aufgeklärt und geredet mit mir. Aber es hat ja auch keiner geredet mit mir dort. Ich war da einfach nur Patient und habe da den Tagesablauf abgelaufen. Kein Arzt, nix. Behandlungsmäßig war da nix. Dann wurde ich entlassen. Angeblich habe ich eine Behandlung gehabt. Das hatin meiner Akte drin gestanden später, was aber nicht gestimmt hat. Und habe eine Bewährungsauflage gehabt. Ich weiß nicht, ob ich den Bewährungshelfer getroffen habe. Ich kann mich nicht erinnern. Das ist heute ganz anders. Heute nehmen sie es eher ernst. Heute muss ich jede Woche kommen.

    Man hat es in der Familie totgeschwiegen
    In meiner Familie wurde nicht darüber gesprochen, als ich straffällig wurde. Man hat es totgeschwiegen. Ja, gut, schlimm, mach’s nimmer und so. Und wenn man nicht über was spricht, dann gibt es auch keine Probleme, die man behandeln kann. Es erledigt sich von alleine, so wurde alles behandelt. Ich hatte dann auch keinen Kontakt mehr zu meinen Geschwistern. Nur mit meiner Mutter.

    Schnauze voll gehabt, von diesen Psychologen
    Ich konnte mit niemandem darüber reden. Und nach dem Gutachten, das damals zur Sicherungsverwahrung gemacht wurde, habe ich eine Behandlung gehabt. Es gab zu dem Zeitpunkt keine geeignete Behandlungsmaßnahme. Es hat auch keine stattgefunden. Deswegen kann man das auch nicht behaupten, immer wieder. Jedes Mal habe ich das denen erzählt, dass keine Therapie stattgefunden hat. Das hat sie nicht interessiert. Auch den nächsten Gutachter hat das nicht interessiert. Trotzdem haben sie immer geschrieben, abgeschrieben: Trotz Behandlung hat er dann die Straftaten begangen. Und das hat mich so geärgert, wenn da so gelogen wird. Deshalb habe ich auch die Schnauze voll gehabt von diesen Psychologen. Mit den Psychologen, mit denen kann man nicht reden. Die machen ihr Pensum ab und fertig.

    Dass man da weiterleben kann, gell?!
    Wie es mir ergangen ist, als ich nach der Straftat wieder nach Hause gekommen bin? Ja, gut. Das ist seltsam. Dass man daweiterleben kann, gell. Man hat was gemacht … Haben Sie schon mal etwas geklaut und sind dann einfach so weitergegangen im Kaufhaus? Waren Sie mal ungehorsam und haben es verschwiegen? Oder so was? Es geht. Man lebt damit. Es gibt ja Geheimnisse, die man hat, die keinen was angehen. Selbst sieht man es ja nicht so schlimm. Ich habe ja die Frauen nicht als Schlampen, Hure oder so was bezeichnet. Also Missachtung oder so. Einer, der Frauen hasst und das macht, das ist ja was ganz anderes. Ja, es gibt ja verschiedene Arten. Deshalb gibt es ja ein Strafmaß von fünf bis fünfzehn Jahren.
    Es war eine Erleichterung, als ich verhaftet wurde. War alles zu Ende. Ja, gut, habe geschlafen bei der Polizei. Haben mich vernommen und alles. Ich habe natürlich geplaudert. Ja, damals kriegte man keinen Anwalt. Heute kriegt man wenigstens einen Anwalt. Heute wird man über seine Rechte aufgeklärt. Habe ich geplaudert und das hätte ich nicht machen sollen. Das hat sich herumgesprochen und plötzlich haben sich Frauen gemeldet, ich hätte sie angesprochen oder versucht zu vergewaltigen. Plötzlich waren das sieben Vorkommnisse in den Akten. Von dreien, die wirklich waren, und alles andere hat sich wieder erledigt.
    Sie hat sich scheiden lassen, nachdem ich verurteilt worden war. Seit ich eingesperrt bin, habe ich keinen Kontakt mehr zu meinem Sohn. Der war anderthalb Jahre alt, als ich eingesperrt wurde und hat die Erinnerung an mich verloren. Sie hat einen anderen Mann geheiratet. Und jetzt trägt er den Namen dieses Mannes. Und damit war die Sache

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