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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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stellte die Frage, auf die ich schon gewartet hatte. »Was wolltest du denn da?« Und dann erzählte ich ihm alles. Von meinem Jammerlappen von Bruder, von der Tasche mit den Medikamenten, von Philipp. Und von Dimitri.
    Enzo hörte schweigend zu, bis ich geendet hatte. Und weil er nicht sofort was sagte, fragte ich: »Bist du noch dran?«
    Â»Ja, ich bin noch dran«, sagte er mit tiefer Stimme, in der der Donner grollte. »Aber Natascha, warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    Â»Ich wollte nicht kompliziert sein. Ich wollte es alleine erledigen und dir beweisen, dass ich nicht so eine Problemtante bin.«
    Â»Mach so was nie wieder«, sagte er mit einer Ernsthaftigkeit, die mich fast aus den Latschen kippen ließ. »Wenn ich mir vorstelle, was alles hätte passieren können …« Die Wut erstickte seine Stimme. »Natascha, wenn dir jemand nur ein Haar krümmt, dann …«
    Das, was er vor Entsetzen nicht sagen konnte, erfüllte mich mit riesiger Erleichterung.
    Â»Ich helfe dir immer. Und nein, du bist mir nicht zu kompliziert. Du bist genau so, wie ich dich haben will. Und ich habe übrigens auch nie gesagt, dass du mir zu kompliziert bist. Ich habe nur gesagt, dass es kompliziert ist. Aber das wird schon, Natascha. Wir beide kriegen das hin.«
    Â»Ja«, sagte ich nur. »Wir beide kriegen das hin.«
    Â»Und versprich mir, dass du keinen Unsinn mehr anstellst. Ich brauche dir doch sicher nicht zu sagen, wie gefährlich die Russenmafia ist. Überlass das mir.«
    Â»Aber was willst du machen?«, fragte ich.
    Â»Das weiß ich noch nicht. Aber ich weiß, wo ich die finden kann«, sagte er ruhig.
    Â»Enzo, danke«, sagte ich aus tiefstem Herzen. Der Wodka und die Erleichterung über unsere Aussprache brachten mich dazu, dass ich sagte: »Enzo, du bist wie ein Teller heißer Plov.« Und dann musste ich kichern.
    Â»Natascha, ich weiß zwar nicht genau, was das heißt, aber ich bin auch froh, dass ich dich habe.«
    In dieser Nacht schlief ich zum ersten Mal wieder richtig gut.

26
    M eine gute Laune über das Versöhnungsgespräch mit Enzo nahm auch meine Mutter überrascht zur Kenntnis. »Gut siehst du aus, meine Süße!«
    Â»Hab gut geschlafen«, sagte ich fröhlich und nahm Hedi eines von Mamas selbst gebackenen Rosinenbrötchen mit. Als kleine Aufmerksamkeit am frühen Morgen. Doch Hedi sah es skeptisch an und sagte knapp: »Ich esse kein Weißmehl.«
    Â»Oh«, sagte ich enttäuscht. »Das wusste ich nicht.« Ich packte es in meine Tasche. Würde ich es eben in der Pause essen.
    Ich war richtig guter Dinge. Wenn Enzo mir bei dem ganzen Murks, den mein Bruder verbockt hatte, helfen würde, dann würde es sicher bald vorbei und alles gut sein. Ach, Enzo! Seufz. Wir hielten vor der Schule. Als ich mich verabschiedete, sagte Hedi gepresst: »Danke trotzdem.«
    Â»Wofür?«
    Â»Das Brötchen.«
    Â»Keine Ursache.«
    Ich musste ein Lachen unterdrücken. Meine Güte, Hedi, die alte Schwätzbacke, und ich würden am Ende noch beste Freundinnen werden!
    Kim erwartete mich schon auf dem Flur vor dem Klassenraum. »Du hast gestern echt was verpasst«, verkündete sie. Sie roch nach Alkohol. »Mischa und ich waren nachher mit ein paar anderen noch in der Starbar. Das war vielleicht lustig! So viel Champagner habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getrunken.«
    Â»Und die Strapse?«
    Kim legte den Zeigefinger auf ihre rot geschminkten Lippen und machte verschwörerisch »Pssst!«. Dann kicherte sie. »Ich fasse mal zusammen: Ja, er ist Millionär. Und ja, er kommt mit mir …« Sie machte eine kleine Pause, um die Dramatik deutlicher zu machen. »… zum Schulball!«
    Das Letzte hatte sie so laut gesagt, dass Jennifer rüberguckte. Kim stolzierte zu ihrem Tisch. »Ja, Jennifer, zieh dich warm an. Ich habe einen echt heißen Partner für Samstag.«
    Â»Na und? Das ist doch nix Besonderes. Ich bringe auch meinen Freund mit.«
    Â»Ach ja. Dass der nix Besonderes ist, kann ich mir vorstellen. Wie heißt er denn, dein Freund?«
    Â»Tobias, bätsch.« Sie streckte Kim die Zunge raus.
    Â»Tobias Bätsch?«, lästerte Kim. »Komischer Nachname.«
    Â»Du bist ja so was von kindisch, Kim!« Jennifer schüttelte affektiert den Kopf.
    Herr Nowak, unser Mathelehrer, kam herein. Bevor ich mich auf meinen

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